Sturm ist der Feind der Windräder

1 Min
Die sieben Windräder bei Lonnerstadt Foto: Yannick Hupfer
Die sieben Windräder bei Lonnerstadt  Foto: Yannick Hupfer

Bläst der Wind zu stark, schalten sich auch die Anlagen in Lonnerstadt und Mühlhausen vorübergehend ab.

Das derzeit stürmische Wetter müsste doch eigentlich ideal sein für die Windräder von Lonnerstadt und Mühlhausen. Ist es aber nicht. Bläst der Wind zu stark, drehen sich die Flügel so in den Wind, dass sie keine Angriffsfläche mehr bieten und die Anlagen schalten zum eigenen Schutz ab.

Bleiben die Windgeschwindigkeiten aber zwischen 12 und 20 Meter pro Sekunde, laufen die Räder im Volllastbereich. Ab 20 bis 25 Meter pro Sekunde bleiben sie stehen. "Am besten wäre es gewesen, wir hätten den Wind vom Sonntag auf zwei Tage verteilen können", sagt Reinhard Kirchner, der bei der Firma Wust, Wind und Sonne für die Anlagen in Lonnerstadt und Mühlhausen zuständige technische Betriebsführer. Am Sonntag blies das Sturmtief Eberhard an den Windrädern in der Region zeitweise mit 30 Meter pro Sekunde. Da mussten sie vorübergehend stehen bleiben.

Auch wenn sie dafür ausgelegt sind, bedeuten Stürme immer wieder enorme Belastungen für die Windräder, sagt Reinhard Kirchner. Aus Sicherheitsgründen schalten sie sich selbst ab und starten in der Regel auch wieder automatisch. Manchmal kann der Sturm aber auch zu Störungen führen, die von Menschen behoben werden müssen.

Den Sturm vom Sonntag haben die Windräder in der Region gut überstanden. Kirchner: "Wir haben keine Schäden in unserer Flotte." Er berichtet, dass in Bayern viele Anlagen stehenbleiben mussten.

Bläst der Wind halbwegs, produziert ein Windrad pro Tag zwischen 50 000 und 70 000 Kilowattstunden Strom. Die vier Windräder in Mühlhausen erzeugten beispielsweise am vergangenen Samstag 259 056 Kilowattstunden Strom. Mit dieser in 24 Stunden produzierten Strommenge könnten 74 vierköpfige Haushalte - vorausgesetzt wird hier ein durchschnittliche Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden - ein ganzes Jahr lang mit elektrischer Energie versorgt werden. Am Sonntag hat der Wind dann zwar noch stärker geblasen, was aber zu zeitweisen Abschaltungen führte. 182 708 Kilowattstunden kamen da "nur" zusammen.

Insgesamt liegt die Stromproduktion der Mühlhausener Anlage im März weit über dem kalkulierten Wert.