Steppach putzt sich wieder raus

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Bis zum Sommer sollen die Weiden des neuen Tipis austreiben. Die Kinder hatten jetzt schon ihre Freude daran. Foto: Evi Seeger
Bis zum Sommer sollen die Weiden des neuen Tipis austreiben. Die Kinder hatten jetzt schon ihre Freude daran. Foto: Evi Seeger
Gottfried Will (l.), dem das Projekt Kellereingänge übertragen wurde, im Gespräch mit Werner Dallner (rechts) und Carmen Brodmerkel, die bei den Vorbereitungen für die Medien zuständig ist. Foto: Evi Seeger
Gottfried Will (l.), dem das Projekt Kellereingänge übertragen wurde, im Gespräch mit Werner Dallner (rechts) und Carmen Brodmerkel, die bei den Vorbereitungen für die Medien zuständig ist. Foto: Evi Seeger
 

Der größte Ortsteil der Gemeinde Pommersfelden will nach der Goldmedaille im Bezirkswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" auch auf Landesebene gut abschneiden.

Das Tipi aus Weiden steht bereits. Es passt sich hervorragend in das Gelände rund um den "Fröschweiher" ein. Und das Areal soll noch schöner werden, wenn erst einmal die restlichen Arbeiten am Weiher durchgeführt sind: Ein Steg oder eine Plattform sollen gebaut, versiegelte Flächen entfernt und begrünt werden.

Im Pommersfeldener Ortsteil Steppach ist wieder Aufbruchsstimmung zu spüren. Denn nach der Auszeichnung mit Gold im Bezirkswettbewerb des vergangenen Jahres hat sich Steppach im Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft - unser Dorf soll schöner werden" beworben. Am 2. Juli wird eine Kommission den Pommersfeldener Ortsteil besuchen und ihre Punkte vergeben.

Bis dahin muss noch viel Arbeit, Energie und Geld investiert werden. Das meiste davon müssen die hoch motivierten Ortsbewohner selbst aufbringen. Das heißt, die Bürger werden ihre Anwesen und Gärten auf Hochglanz bringen, Gremien werden Ideen ausarbeiten und Projekte in die Hand nehmen. Vor allem aber ist der Obst- und Gartenbauverein gefordert, der neben seiner Mitarbeit auch einen großen Teil der Kosten tragen wird.

Eine Unterstützung ist den Steppachern bereits sicher: In seiner jüngsten Sitzung hat der Pommersfeldener Gemeinderat beschlossen, die Aktionen des Ortes mit 10 000 Euro zu unterstützen. "Jetzt packen wir's", zeigte sich Werner Dallner über diese Nachricht hoch erfreut. Bei ihm sind bereits bei den vergangenen Wettbewerben die Fäden zusammengelaufen. Denn um bis zur Landesebene vorzudringen, war natürlich die Teilnahme an Kreis- und Bezirkswettbewerb notwendig. Als Steppach dann 2014 mit Gold ausgezeichnet wurde, ging eine Welle der Freude durch den Ort.

Auch in diesem Jahr ist alles generalstabsmäßig durchorganisiert. Ein Kernteam von 15 Personen schlägt Projekte vor und arbeitet sie aus, in einem erweiterten Kreis von 35 bis 40 Personen arbeiten Bürger und Vereine mit, bringen Ideen ein und packen bei deren Umsetzung an.

Hinter jeder Maßnahme steht ein Name, einer oder eine, die sich um die Realisierung kümmert, sagt Gottfried Will. Er selbst hat sich der Kellereingänge am Friedhof angenommen. Keine ganz einfache Aufgabe. Die Eigentümer mussten abgefragt, eine Fachberatung vom Landratsamt eingeholt und ein Fledermausexperte zugezogen werden.

Am Ende wurden zwei Keller, deren Besitzer kein Interesse mehr daran hatten, neu vergeben. Je nachdem, wie ihr Zustand ist, werden die Kellerhälse neu gemauert oder verputzt, der Eingang teilweise mit Quadern befestigt und die Außenanlage gestaltet.

"Wichtig ist, dass das ganze Dorf mitmacht", betont Werner Dallner. Denn dem Obst- und Gartenbauverein allein könne man nicht alles aufladen. Nachdem man die Beurteilung der Jury vom letztjährigen Wettbewerb analysiert hat, will man sich jetzt besonders um die noch vorhandenen "Schwachstellen" kümmern. "In drei Punkten haben wir Nachholbedarf", findet Will.

Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken wetteifern im diesjährigen Landesentscheid fünf Orte um Edelmetall. Ganz gleich, ob Steppach mit Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet wird - eines steht fest: Der größte Ort in der Gemeinde Pommersfelden wird attraktiver und grüner werden als zuvor.

Ortseingänge werden begrünt

Dafür werden Neupflanzungen von Bäumen und Hecken sorgen, die an den Ortseingängen aus Richtung Oberndorf, Pommersfelden und Burgebrach, zum Sportplatz und in der Flur Steppach zu einem grünen Dorf werden lassen. Am Schutzgeländer entlang des Stöckleinsbachs werden auf vielen Metern blühende Sommerblumen die Kommission begrüßen. Auch das Weiden-Tipi am Fröschweiher - das Projekt von Walter Schering - soll bis dahin frisches Grün austreiben. Der Bau des Weiden-Tipis ist eines der naturpädagogischen Angebote aus dem Programm des Kreisverbands der Gartenbauvereine. Schon seit langem stand es auf der Wunschliste von Luise Stirnweiß, der Vorsitzenden des Steppacher Obst- und Gartenbauvereins. Jetzt zum Wettbewerb passte es natürlich ganz besonders. Unter Anleitung der Kreisfachberaterin Claudia Kühnel wuchs das Weidenzelt in die Höhe. Die Kinder werden ihren Spaß daran haben.

Sehr zur Freude der Kreisfachberaterin waren schon bei der Pflanzung mehr als ein Dutzend junge Steppacher vor Ort. "Es ist uns wichtig, dass die Kinder eingebunden werden und die Natur mit allen Sinnen erleben", sagt Claudia Kühnel. Denn das präge sich schon bei den Jüngsten ein - weniger im Kopf als vielmehr im Herzen.