Als Glücksgriff erweist sich für Poxdorf die Einwechslung der beiden Offensivkräfte, die in der Verlängerung den Klassenerhalt sichern. Die SpVgg Heßdorf II steht trotz Einbahnstraßenfußball mit leeren Händen da.
Der SV Poxdorf spielt auch in der kommenden Saison Kreisliga. Mit zwei ganz späten Toren sicherte sich das Team von Spielertrainer Christoph Reck im mit Hochspannung erwarteten Nachbarschaftsderby gegen Kersbach das allerletzte Ticket für das Oberhaus des Fußball-Kreises Erlangen/Pegnitzgrund. Der Besucherandrang in Weilersbach war so groß, dass die Partie erst mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen werden konnte. Dann aber sahen die 1020 zahlenden Zuschauer eine zähe, von Kampf und Krampf geprägte Begegnung, in der die DJK Kersbach zunächst näher an der Führung dran war, es aber verpasste, dem Nachbarn das erhoffte Schnippchen zu schlagen.
Noch schlimmer erging es der SpVgg Heßdorf II im entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Kreisklasse: Der Tabellendritte der A-Klasse 1 zeigte eine ganz starke Leistung, schaffte es trotz einer Vielzahl bester Chancen aber nicht, gegen Heuchling als Sieger vom Platz zu
gehen.
Relegation zur Kreisliga: DJK-TSV Kersbach - SV Poxdorf n.V. 0:2 Kersbach erwischte den besseren Start und ließ wie gewohnt den Ball laufen. Lutz Reinhold, der in dieser Phase wieder einmal der Dreh- und Angelpunkt bei der DJK war, scheiterte in den ersten Minuten allein vor Poxdorfs Torwart Daniel Nüssel und leitete kurz darauf die beste Chance für Kersbach ein, indem er eine genaue Flanke hinter die Poxdorfer Abwehr schlug und Stürmer Klaus Kainer mit einem sehenswerten Flugkopfball nur die Unterkante der Latte traf. In der Folge ließ die Mannschaft von Trainer Jörg Welker jedoch nach und Poxdorf grätschte sich durch geschickte Zweikämpfe und viel Einsatz in die Partie zurück.
Spielertrainer Christoph Recks Kopfball landete allerdings direkt in den Armen von Torwart Harry Wolf.
Auch in der zweiten Hälfte kam kaum ein Angreifer gefährlich vor das gegnerische Tor, trotzdem war Poxdorf die Mannschaft mit den besseren Chancen. Zuerst traf Christoph Reck auf Zuspiel von Thomas Marsching die Kugel nicht richtig und als das Netz eine Viertelstunde vor Schluss wackelte, pfiff Schiedsrichter Kettler den Stürmer wegen eines Foulspiels zurück. So ging es in die Verlängerung und hier dauerte es keine drei Minuten ehe das passierte, wonach sich die Zuschauer sehnten. Jemand schoss ein Tor.
Joker Alexander Tully zirkelte den Ball aus 18 Metern passgenau zum umjubelten 0:1 neben den Pfosten. Jetzt galt es für den SVP, diesen Vorsprung zu halten, doch die Kersbacher drückten mit ihren lautstarken Fans im Rücken vehement auf den Ausgleich.
Allerdings wirkten sie dabei zu kraft- und ideenlos, sodass sie kein Mittel mehr gegen eine gut organisierte Poxdorfer Hintermannschaft fanden, die vor allem auch in der Luft dem Gegner überlegen war. Vielmehr traf Fabio Hegyi nach einem Konter in der Schlussminute zum entscheidenden 0:2.
"Wir haben gekämpft und sind gerannt wie schon lange nicht mehr", erklärte Poxdorfs Trainer Christoph Reck, der überglücklich war, dass eine mittelmäßige Saison mit dem Klassenerhalt endete. Auf der anderen Seite rang Jörg Welker, für den es das letzte Spiel als Trainer der DJK Kersbach war, um Worte. "Ich hätte mir den Aufstieg für den Verein gewünscht, aber die Spieler sind noch jung und können in der nächsten Saison einen neuen Anlauf starten."
Relegation zur Kreisklasse: SpVgg Heßdorf II - SK Heuchling 1:2 Vor rund 250 Zuschauern in Thuisbrunn
erwischten die Heuchlinger den besseren Start: Ein Freistoß segelte auf den langen Pfosten, wo ein SK-Aktuer per Kopf das 0:1 markierte (5.). Zehn Minuten später leisteten sich die Heßdorfer einen leichten Ballverlust und den Konter nutzte Heuchling zum 0:2. Doch damit war das Pulver des SK verschossen. Die SpVgg-Reserve, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei Chancen ausgelassen hatte, zog die Zügel an, schnürte die Heuchlinger förmlich in deren Hälfte ein und erspielte sich eine Möglichkeit nach der anderen. Aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie. "Wir haben super von hinten raus gespielt, den Ball laufen lassen und hatten Chancen für zehn Spiele. Es war wie verhext. Sechs, sieben mal ziehen wir im Eins-gegen Eins mit dem Heuchlinger Keeper den Kürzeren, Latte, Pfosten, alles war dabei", erzählte Heßdorfs Team-Betreuer Christoph Dederichs kurz nach dem Schlusspfiff.
Der Anschlusstreffer, als Georg Zehner nach einem Eckball im Getümmel am schnellsten schaltete (75.), gab der SpVgg weiteren Auftrieb, doch auch im Schlussspurt fand der Ball einfach nicht den Weg in die Maschen. Und so verpasste die SpVgg-Reserve den Aufstieg in die Kreisklasse. "Es ist Wahnsinn, was hier heute passiert ist, das Spiel hätten wir nie und nimmer verlieren dürfen. Aber so ungerecht kann Fußball sein", ärgerte sich Dederich, dessen Team in der nächsten Saison neuen Anlauf für den Sprung nach oben nehmen muss.