HC Erlangen: "Es wird ein hartes Stück Arbeit"

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Vertrag bis 2016: Robert Andersson ist seit Montag Trainer beim HC Erlangen. Foto: Sportfoto Zink
Vertrag bis 2016: Robert Andersson ist seit Montag Trainer beim HC Erlangen.  Foto: Sportfoto Zink

Als ehemaliger Spieler kennt er die Bundesliga bestens, dennoch hat Robert Andersson als neuer Trainer des HC Erlangen eine Herkulesaufgabe übernommen. Für den Klassenerhalt will er vor allem das Selbstvertrauen im Team steigern.

Nach der Heimniederlage im Abstiegsduell gegen Minden hat der HC Erlangen seinen langjährigen Trainer Frank Bergemann beurlaubt und mit Robert Andersson einen Nachfolger präsentiert. Sein Debüt gibt der 45-jährige Schwede morgen um 17.15 Uhr in der Bundesliga-Partie beim zweimaligen deutschen Meister TBV Lemgo.

Nach einem Trainerwechsel war der ostwestfälische Traditionsverein sechs Spiele in Folge ungeschlagen, bezog jüngst aber eine Pleite bei den Füchsen Berlin. Ob Andersson bei den Franken eine ähnliche Serie starten kann und warum er erst drei Orte in Erlangen gesehen hat, verrät der Kurt-Wallander-Fan im Interview.

Wie gefällt es Ihnen in Erlangen?
Robert Andersson: Ich habe bisher nur mein Hotel, die Halle und den Kraftraum gesehen (lacht). Nächste Woche bekomme ich hoffentlich eine Wohnung und die Gelegenheit, mehr von der Stadt zu sehen.

Wann holen Sie Ihre Familie nach Franken?
Ich lebe seit zwei Jahren von meiner Frau getrennt. Und die Kinder sind schon erwachsen, sie bleiben in Ystad. Ich bin also auf mich allein gestellt.

In Ystad passt ja Kurt Wallander auf sie auf...
Ja, genau (lacht). Die Romane von Henning Mankell spielen in meiner Heimatstadt. Ich habe so ziemlich alle davon gelesen.

Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft des HC Erlangen?
Ich habe ein fittes und wissbegieriges Team vorgefunden, das es jetzt zu stabilisieren gilt. Wenn es zuletzt schlecht lief, haben sich zusätzlich Fehler eingeschlichen. Wenn das Team zurücklag, haben die Spieler zu viel nachgedacht. Jetzt ist eine neue Stimme da, die Spieler wollen und müssen sich beweisen.

Haben Sie in weniger als einer Woche bereits Änderungen bewirkt?
Ich habe viel mit den Jungs gesprochen, um in die Mannschaft hineinzuhören. Wir hatten sehr gute Trainingseinheiten. Nach ein paar Tagen ist es dafür aber noch zu früh. In so kurzer Zeit kann man eher kleine Sachen verändern, hauptsächlich im mentalen Bereich. Die Spieler müssen ihr Selbstvertrauen wiederfinden. Ich hoffe, dass sich das schon morgen Abend in Lemgo bemerkbar macht.

Der HC hat bislang relativ offensiv verteidigt und mit 604 Toren in 25 Begegnungen trotzdem die zweitwenigsten der Bundesliga geworfen. Wie lautet Ihr Gegenmittel?
Mir gefällt, wie Erlangen bisher verteidigt hat. Dennoch versuche ich, mit einer 6-0-Abwehr eine zusätzliche Option einzuüben. Offensiv müssen wir teilweise einfacher spielen und mehr Risiko mit schnellen Tempogegenstößen eingehen.

Dann wird der Hinspiel-Erfolg gegen den TBV Lemgo wiederholt?
Ich habe bereits drei, vier Spiele von Lemgo gesehen. Es wird ein hartes Stück Arbeit, weil sie nur einen Punkt mehr als wir haben und auch da unten raus wollen. Außerdem haben sie seit Dezember einen neuen Trainer, werden also vielleicht etwas anders spielen als im Hinspiel. Wir haben aber eine große Chance, dort zu gewinnen. Ich denke, dass alles zu diesem Spiel gesagt ist, wenn man sich die Tabelle anschaut. Wir wissen jedenfalls um die Wichtigkeit.

Und der Klassenerhalt?
Wir haben noch nicht aufgegeben und werden alles dafür tun. Aber es wird mit Sicherheit nicht einfach.