Siemens hat für seine Werke in Erlangen und Amberg mit insgesamt 2300 Mitarbeitern Konsequenzen aus einer "schwachen Auftragslage" gezogen.
Schon in der zweiten Pfingstferienwoche hatte Industrie-Riese Siemens den Betrieb seines Erlanger Gerätewerks vorübergehend geschlossen. Man habe damit die Kapazitäten im Werk temporär angepasst, wie es hieß. Wie damals reagiert das Unternehmen jetzt auch auf eine "schwache Auftragslage" - betroffen sind in Amberg das Elektronikwerk mit rund 1200 und in Erlangen das Gerätewerk mit circa 1100 Mitarbeitern.
Siemens Digital Industries verzeichne "gegenwärtig eine gedämpfte Nachfrage im Automatisierungsgeschäft", erklärt das Unternehmen in einer Stellungnahme. Als Reaktion habe man in den vergangenen Monaten bereits Auftragsbestände abgearbeitet und befristete Arbeitsverhältnisse nicht verlängert.
Erlanger Gerätewerk von Siemens pausiert im August - "Markt derzeit gesättigt"
Zudem seien die Zeit- und Urlaubskonten herabgefahren sowie einzelne Betriebsruhetage vereinbart worden. So gelte im Elektronikwerk Amberg derzeit freitags ein Betriebsruhetag und im August werde das Erlanger Gerätewerk eine Woche lang pausieren. "Darüber hinaus gibt es weitere Maßnahmen wie beispielsweise Arbeitszeit verstärkt für Lernstunden zu nutzen", heißt es zu den Schritten.
Zum Hintergrund erklärt Siemens: "In den letzten Jahren der Pandemie mit daraus resultierenden Lieferengpässen haben unsere Kunden hohe Lagerbestände angelegt. Daher ist der Markt derzeit (noch) gesättigt und die Nachfrage nach unseren Produkten geringer." Dies werde sich erwartungsgemäß ändern, wenn die Vorräte aufgebraucht sind. Wann das erfolgen werde, lässt das Unternehmen offen. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.
Aahhhja...jetzt wird also rumgeheult.
Schon während der Pandemie wurde aus "lieferbar in 2-3 Tagen" ganz plötzlich "4-5 Wochen Lieferzeit", die auch gerne mal kurzfristig verlängert wurden. Nachvollziehbare Gründe wollte uns Siemens nie nennen. Kein Wunder, dass sämtliche Zwischenhändler leergekauft wurden, denn für Neuprojekte oder Reparaturen kann ich nicht 8 Wochen auf eine lumpige Komponente für eine S7-1500 oder ET-200 warten. Schon gar nicht, wenn ich mit 3 Monaten(!) Vorlauf bestelle und dann lapidar als Antwort bekomme, der Liefertermin verzögert sich um 5 Wochen. Und wir reden hier nicht von exotischen Komponenten!
Komponenten anderer Hersteller waren stets lieferbar, wie auch "Eisenwaren".
Woran also liegt es? Möchte Siemens dazu einmal nachvollziehbare Gründe nennen, die nicht aus der eigenen Bürokratie stammen?