Am Freitagabend ging die erste Prunksitzung des Karnevalclubs Herzogenaurach wortwörtlich über die Bühne. Diesmal wieder in den eigen vier Wänden "Auf der Nutzung" .
"Seit wann stellt die Lufthansa Kühe ein? - Seit dem sie auch Schweine transportiert!" ist nur ein Auszug aus der Bütt von Nadine Kraus aus Neuenkirchen am Brand.
Am Freitag um 20:11 Uhr zog die Grenzmark Herzogenaurach mit dem Titel "Gungei" in die festlich dekorierte Trainingshalle ein und sorgte für ordentliche Stimmung. Nach weiteren Titeln wie dem "Fliegermarsch" und "H1" wurde der Abend Prunkvoll von allen Garden und Tänzern des KCH beim "Opening" - bis auf das Männerbalett, das später mit seinen Sixpacks die Besucher erfreute - eröffnet.
Die Bambinis, die kleinste Garde des KCH zeigten, dass auch sie schon wie die großen auf der Bühne stehen wollen und können. Mit dem Tanz "Kleine Piraten auf hoher See" wuselten die kleinen auf der Bühne, auf der dieses Jahr aus Platzgründen kein Elferrat platz fand, umher.
Dieser wurde laut Michael Tiefel durch 5000 kleine Lämpchen, einer LED-Wand ersetzt, auf der passende Bilder gezeigt wurden.
Ein weiterer Büttenredner, den der KCH dieses Jahr für seine Prunksitzungen gewinnen konnte, ist Günther Stock. Das "Weinbäuerle" erzählte von seiner Arbeit auf dem Weinberg und dass sein Sohn diesen übernehmen solle: "Der dut den ganzen Tag nur meditieren. Meine Frau weiß zwar ned, was des is, aber immerhin besser als wenn‘ er den ganzen Tag rum hockt."
Davor ging es auf der Bühne heiß her. Sonst kennt man sie aus dem Fernsehen. In Veizöcheim strecken sie ihre Grimassen in die Kameras und tummeln sich im Publikum. Die Allersberger "Flecklashexen" können aber auch anders und ließen ihre Zuschauer staunen.
Mit akrobatischen Nummern und Halsbrecherischen Stunts geht es zur Sache und als die "Hexen" ihre Masken abnehmen stellt sich heraus: Das sind keine Hexen sondern Hexer.
Im Verlauf des Abends standen auch Ehrungen auf dem Programmzettel. Gerda Zink bekommt für ihre langjährigen Tätigkeiten und Dienste im Verein den höchsten Vereinsorden, den Schusterorden verliehen. Sie zählt als eine unentbehrliche Kraft bei Altstadtfest und Sommerkirchweih. "Auf der Suche nach dem Glück" hatte die Juniorengarde einstudiert und kam als Schornsteinfeger verkleidet auf die Bühne.
Und auch die Musik kam nicht zu kurz. Haben sich doch die "Candys" als langjährige "Sitzungskapelle" wieder zusammen gefunden und die Jubiläumssitzung mit Musik begleitet. Auch eine Musikalische Bütt gab es zu hören und zu sehen.
Alexander Göttlicher baute aus Karotten, die er aufbohrte, eine Art Flöte.
Für die acht Töne holte er sich Hilfe aus den ersten Reihen und schon standen Politiker von Stadt und Landkreis auf der Bühne. Irlinger fing sogar schon vor Verwendung an eine Karottenflöte zu essen: "Weil ich Hunger hab!" erklärte er.
Weiter ging es mit der "Creme de la Creme", Nährinnen der Kostüme, Trainerinnen und Mütter sind es, die schon beim Einmarsch beweisen, dass sie auch jede Menge Spaß am Tanzen haben. Die Elferratsgarde kam für ihren Showtanz als Affen verkleidet und verwandelten sich dann in Neandertaler, ein andere Teil der Horde Affen wurde zum Menschen und zum Schluss tanzte die Elferratsgarde als "Love Evolution - Von der Uhrzeit in die Moderne" als Affe, Mensch und Neandertaler. Das große Finale zierte den Abschluss der knapp sechsstündigen Prunksitzung, nach der sich viele noch in der angebauten Bar einfanden, um etwas zu feiern.