Das Geschäft der insolventen Firma Otema im Gewerbegebiet Höchstadt-Süd hat BNH-Landtechnik übernommen. 14 "alte" Mitarbeiter übernommen.
Funkelnde Traktoren, Mähdrescher und andere Erntemaschinen prägten in den vergangenen Jahren das Bild eines größeren Geländes zwischen Schwarzenbacher Ring und Lappacher Weg in Höchstadt-Süd. Plötzlich waren diese High-Tech-Maschinen verschwunden. Der Grund: Die Firma Otema war zahlungsunfähig geworden. Mit BNH-Landtechnik startet jetzt eine neue Firma durch.
Und das mit dem alten Personal. Von den 19 Mitarbeitern am ehemaligen Otema-Standort Höchstadt arbeiten inzwischen 14 beim Nachfolgeunternehmen.
Zur Otema-Gruppe mit ihrer Muttergesellschaft im ostdeutschen Grimma gehörten einige Tochtergesellschaften, darunter auch die Otema GmbH mit Sitz in Höchstadt. Otema war spezialisiert auf den Handel, die Vermietung und den Service von Maschinen und Ausrüstungen der Land-, Bau- und Fahrzeugtechnik.
Laut dem Sanierungsexperten erwirtschaftete die Gruppe 2014 einen Umsatz von 94 Millionen Euro. "Problematische Investitionen, hohe Kosten und ein hoher Vorfinanzierungsbedarf, der nicht gedeckt werden konnte", führten zur Insolvenz.
"Unser Werkstattbereich hat bis zum bitteren Ende durchgehalten", sagt heute Anton Dürrbeck, einst Werkstattchef in der alten Firma und jetzt Leiter des technischen Kundendienstes bei BNH-Landtechnik in Höchstadt.
BNH steht für "Bauer New Holland", ein Fachhändler für Maschinen von New Holland mit mehreren Standorten in Deutschland. Der bayerische Stützpunkt soll künftig in Höchstadt liegen. BNH-Landtechnik gehört zur österreichischen Bauer-Gruppe.
Die neue Firma hat neben dem Personal auch Werkzeug, Inventar und Lagerbestand übernommen und einen neuen Verkäufer für den Außendienst eingestellt.
Der Betrieb in der Werkstatt ist längst wieder angelaufen und für den Verkauf sind verschiedene Aktionen geplant.
Dürrbeck ist zuversichtlich, dass der Handel mit den Großgeräten ebenfalls bald wieder läuft, auch wenn die Kunden für einen 200-PS-Schlepper schon mal 100 000 Euro hinlegen müssen. Verkauft wird an Händler ebenso wie an Endkunden.
Die Erntetechnik-Maschinen kommen aus Belgien, die Großtraktoren aus England und die kleineren Maschinen aus Österreich. Die großen sind in der Landwirtschaft gefragt, "weil die Zeitfenster für die Ernte immer kleiner werden", sagt Dürrbeck. Bei günstiger Witterung müsse es schnell gehen.