"Schlimm": Suche nach Kater Nero - Plakatverbot sorgt für Unmut

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Suche nach Kater Nero in Erlangen: Plakatverbot sorgt für Unmut
Plakatieren darf Rafael Klajnszmit in Erlangen nur noch in Läden auf Nachfrage.
Suche nach Kater Nero in Erlangen: Plakatverbot sorgt für Unmut
Rafael Klajnszmit; Collage: inFranken.de

Viele Erlanger dürften Kater Nero kennen, der von seinem hessischen Besitzer unermüdlich gesucht wird. Ein Plakatverbot der Stadt setzte jetzt eine hitzige Diskussion in Gang.

Mit Zehntausenden Plakaten suchen Rafael Klajnszmit und seine Frau Monika aus dem hessischen Eschwege seit Monaten nach ihrem entlaufenen Kater in Erlangen. Nero sprang im vergangenen Juli in der Stadt aus seiner Box und verschwand spurlos. Mit mehreren Helfern hatte das Paar seitdem etliche Vermisst-Plakate in der Stadt angebracht.

Schließlich meldete sich das Ordnungsamt, machte auf Anwohnerbeschwerden aufmerksam und forderte, die Plakate aus dem öffentlichen Raum zu entfernen. Eine gebürtige Erlangerin zeigte sich jetzt in einer lokalen Facebook-Gruppe wütend darüber und löste eine Debatte aus.

Suchaktion in Erlangen erhitzt Gemüter: "Plakate sind doch wenigstens sinnvoll"

Die Stadt begründete den Schritt gegenüber inFranken.de neben den Beschwerden damit, dass weder ein Antrag des Betroffenen noch eine Genehmigung vorlag. Eine Frau, die in Erlangen geboren ist, dort aber nicht mehr wohnt, kann das Verbot nicht verstehen. "Die Stadt ist ganz schön dreckig geworden. Das war früher nicht so. Dagegen wird nichts gemacht. Aber, dass Leute Plakate für ihren Kater aufhängen, wird verboten. Einfach schlimm", schreibt sie in einem Post.

Niemandem täten die Plakate weh, außerdem gebe es viele "unnütze Plakate in Erlangen", fügt sie hinzu. "Die Plakate von Nero sind doch wenigstens sinnvoll. Aber Tiere sind ja nicht so wichtig." Sie könne nicht nachvollziehen, wieso man sich daran stören sollte, wenn Besitzer ihre Tiere suchen. Eine Frau scheint ähnlicher Meinung zu sein: "Es ist ein Stück Papier. Könnte Mensch und Tier helfen. Verstehe das Problem nicht." Eine andere schreibt wohlwollend: "Danke, dass du Tiere liebst."

Doch nicht bei allen kommt der Beitrag gut an: Zwei Männer kommentieren, dass sie einige Plakate von Nero erst kürzlich in der Stadt gesehen hätten. Eine Frau fragt, was Schmutz in der Stadt und die Plakate miteinander zu tun haben und gibt zu bedenken: "Die Suchplakate hängen wirklich an jeder Ecke." Letztlich haben die meisten Kommentatoren einen größeren Redebedarf zum Thema Müll in Erlangen. 

Erlangen schmutzig? - Appell an "jeden Einzelnen"

"Ich finde Erlangen überhaupt nicht dreckig. Ich lebe gerne hier", betont eine Frau. Andere können Müll in der Stadt beobachten, nehmen teils aber die Müllabfuhr in Schutz, der man etwa nach dem Weinfest Zeit geben sollte. Mehrere sehen jeden Einzelnen und nicht die Stadtverwaltung in der Verantwortung. "Da muss jeder Einzelne mithelfen, die Stadt sauberer zu halten. Man wirft keinen Müll auf die Straße, auch keine Kippen."

Das Thema Ratten in Erlangen kommt seit Längerem immer wieder auf. Im September berichtete inFranken.de darüber, dass die Stadt tatsächlich vermehrt Meldungen erhielt. Auf Anfrage erklärte sie, wie sie darauf reagiert und welche Orte besonders betroffen sind. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.