Rattenplage in Erlangen? Bürger schlagen Alarm - Stadt erhält "vermehrt Meldungen"

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Im Netz ist in den vergangenen Tagen eine Diskussion unter Erlangen über eine Rattenplage entbrannt. An verschiedenen Orten seien die Tiere übermäßig zu sehen und die Stadt unternehme nichts. Ist das wahr?

In einer Erlanger Facebook-Gruppe berichtete eine Frau kürzlich von unangenehmen Begegnungen auf dem Zentralfriedhof. Ihrer Schwester seien "am helllichten Tag" drei Ratten über den Weg gelaufen. "Am Grab unserer Eltern waren große Löcher", lautet die schaurige Beobachtung. In den Kommentaren schlossen sich weitere Erlanger an. "Auch in der Äußeren Brucker Straße sind Ratten und nichts wird unternommen. Ich versteh’ das einfach nicht", ist zu lesen. 

"Wir haben am Anger derzeit wirklich eine Rattenplage", pflichtet eine Frau bei. Eine weitere schreibt: "Ganz Erlangen hat gefühlt ein Rattenproblem. Hier sind sie grade überall. Kommst aus der Haustür, flitzt eine frech an mir vorbei."

"Vermehrt Bürgermeldungen" zu Rattensichtungen: Diese Erlanger Orte sind besonders betroffen

inFranken.de hat die Stadt Erlangen mit diesen Beobachtungen konfrontiert. "Tatsächlich erhalten wir dieses Jahr vermehrt Bürgermeldungen zu potenziellen Rattensichtungen und Rattenbefällen, denen die Ordnungsbehörde dann nachgeht", erklärt ein Sprecher der Stadt Erlangen. Nicht in allen Fällen handele es sich um einen Rattenbefall, der tatsächlich bekämpft werden müsse. Besonders betroffen seien aber der Rathausplatz und der Beşiktaş-Platz. Hier habe man bereits verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen.

"Zudem wurde die Bepflanzung verändert, um den Ratten weniger Verstecke zu bieten. Meldungen erreichen uns auch zum Bereich Zentralfriedhof, Äußere Brucker Straße, Am Anger", informiert der Stadt-Sprecher und versichert: Werde ein Rattenbefall auf öffentlichem Grund gemeldet, begutachte die Ordnungsbehörde die Situation vor Ort. Wenn ein akuter Rattenbefall festgestellt werde oder eindeutige Anzeichen darauf hinwiesen, werde eine Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragt. 

So sei es auch im Bereich Zentralfriedhof geschehen. Auf besonders betroffenen öffentlichen Plätzen, wie dem Rathausplatz und Beşiktasplatz, erfolge gegebenenfalls eine längerfristige, sogenannte Dauerbekämpfung des Rattenbefalls. Im Netz wird daneben auch die Sorge um die Gesundheit spielender Kinder laut. "Tatsächlich können von der Wanderratte, insbesondere von den Ausscheidungen der Tiere, bei direktem Kontakt gesundheitliche Gefahren ausgehen. Eine Einschätzung der konkreten Gefährdung wird anhängig von der Stärke des Befalls und von der räumlichen Situation getroffen", entgegnet der Sprecher hierauf.

Behörde kann auch auf Privatgrund aktiv werden - Oberbürgermeister mit Bitte an Bürger

Das Hauptziel der Ordnungsbehörde sei es, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, möglichen Gesundheitsgefahren durch frühzeitige Bekämpfung vorzubeugen. Auf Privatgrundstücken seien die Eigentümer oder Hausverwaltungen verantwortlich, geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Sollten vermehrt Krankheiten auftreten, die durch Ratten übertragen werden, könne die Ordnungsbehörde auch eine Bekämpfung auf Privatgrund anordnen. Dies sei jedoch in Erlangen bisher nicht der Fall.

Der Sprecher der Stadt betont zudem, dass die Ordnungsbehörde zu diesem Thema auch im regelmäßigen Austausch mit dem Gesundheitsamt stehe. Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) bittet Bürger, sich bei Sichtungen am besten per Mail mit Ortsangabe an das Ordnungsamt (ordnungsbehoerde@stadt.erlangen.de) zu wenden.

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Vorschaubild: © Bernd von Jutrczenka, dpa (Symbolbild)