"Ich schätze, das wird auf eine Kombination hinauslaufen", prophezeite König. Norbert Lamm (SPD) gab zu bedenken, dass auch ein Platz zum Lagern der Geräte wie Schaufeln zur Ausbesserung der Dirtbahn benötigt wird. "Vielleicht ein Bauwagen." Fischkal ließ nicht unerwähnt, dass die Gemeinde bereits versucht, das Grundstück nebenan ebenfalls zu erwerben: "Die Jungs warten schon so lange, dass wir zeitnah versuchen sollten, die Bahn hinzukriegen", resümierte Fischkal.
Ein Hof(bräu)haus für Adelsdorf
Die Nutzungsänderung des Hofhauses sowie der Scheune des Adelsdorfer Schlosses war ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung des Bau- und Umweltausschusses am Mittwochabend in der Aischgrundhalle. Bis Juli 2019 war dies noch Wohnraum. Doch nun sind die Umwandlung in eine Schankwirtschaft mit Freischankfläche und in der Scheune ein Lagerraum geplant.
"Ich habe mich schon lange gefragt, wo man mal schön ein Bierchen oder ein Weinchen trinken könnte", sagte Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). "Wenn wir vom Schloss als kulturelles Zentrum sprechen, dann ist das eine ganz tolle Ergänzung." Norbert Birkner (ABWI) wollte aber wissen, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Diesbezüglich beruhigte ihn Fischkal: "Das ist bereits eingeplant und wir bekommen Zuschüsse, zum Beispiel aus dem Denkmalschutz. Wir werden Schritt für Schritt vorgehen. Alles, was wir in dem Schloss tun, muss ja mit dem Denkmalschutz abgesprochen werden."
Tim Scheppe (FW) fragte, ob die 22,71 Quadratmeter große Scheune noch an Vereine vermietet wird. Dies bejahte der Bürgermeister. "Aber es muss rechtzeitig angemeldet werden. Um das Schloss herum haben wir Anwohner, da können wir nicht jede Woche eine Großveranstaltung machen." Dem Bauantrag wurde einstimmig zugestimmt. Was unter anderem daran lag, "dass beides, Hofhaus und Scheune, in den Händen einer Person liegen wird", erklärte Fischkal.
Pächterin des Hofhauses ist Andrea Sieglitz-Hoepffner. 2002 zog sie nach Adelsdorf, doch "mir hat das kulturelle Leben gefehlt", erklärte sie. "Abends mal weggehen auf ein Glas Wein, nachmittags Kaffee und Kuchen." Mit der ehemaligen Mieterin, einer Künstlerin, war Sieglitz-Hoepffner befreundet, "Ich habe mich in das Haus und Schloss verliebt", sagt sie.
Zuvor war die Quereinsteigerin viele Jahre im Managementbereich tätig. "Der Start in die Gastronomie erfolgte stufenweise", berichtete sie, gibt es doch viele Anforderungen bei einer gewerblichen Nutzung, schon allein seitens des Denkmalschutzes. "Zur Zeit findet ein eingeschränkter Betrieb im Außenbereich statt", sagte Sieglitz-Hoepffner. Wie schnell es weitergeht, hängt auch von der Corona-Entwicklung ab.
Alles steht und fällt mit dem Hochbehälter
Die Besichtigung des Hochbehälters in Aisch führte den Adelsdorfer Haupt- und Finanzausschuss in die Kellerstraße. Betriebsverbundleiter Hans Schockel machte die Mitglieder des Gremiums mit den Problemen vertraut, die sich im Laufe der Zeit aufgetan haben. "Der Hochbehälter wurde 1966 gebaut, angelegt für 3500 Einwohner", erklärte er. "Bereits 2017 hatten wir 6500 Einwohner, also fast doppelt so viele - und 2020 werden 8000 Endkunden versorgt."
Mit prägnanten Worten verdeutlichte Schockel, welche Aufgaben der Hochbehälter hat: "Er dient der Trinkwasserzwischenspeicherung, gleicht Betriebsstörungen aus und ist zuständig für die Löschwasserversorgung. Alles steht und fällt mit dem Hochbehälter in Aisch." Doch der Zahn der Zeit nagt am Gebäude, um eine Sanierung oder einen Neubau kommt die Gemeinde nicht herum. "Die Anlage ist um die Hälfte zu klein", veranschaulichte Schockel. "Man kann alles sanieren, wenn man will, doch macht das wirtschaftlich Sinn?"
Es müsste so einiges getan werden, um zum Beispiel die beiden Wasserkammern auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Um die Rentabilität von Sanierung und Neubau gegenüber zu stellen, verdeutlichte Schockel: "Für einen Kubikmeter Sanierung kann ich mir zwei Kubikmeter Neubau leisten." Uwe Pöschl (CSU) fragte, wo man den Neubau denn hinstellen könnte. Zwei Möglichkeiten zeigte der Betriebsverbundleiter auf: "Am Ziegelhüttenweg oder auf dem Grundstück hinter dem jetzigen Hochbehälter."
"Für wie viele Leute soll der Hochbehälter denn gebaut werden?", hakte Norbert Lamm (SPD) nach. "Für 10 000", erwiderte Schockel. Nico Kauper (CSU) erkundigte sich beim Fachmann nach dem möglichen Baubeginn. "Realistisch wäre ein Start Ende 2021", so Schockel. Die Fertigstellung wäre zwei Jahre später. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Schon mal unterwegs, nahm das Gremium am Rathaus einen weiteren Ortstermin wahr. Zwei leerstehende Gebäude, das "Schostak-Haus" - auch "Albert-Haus" genannt - auf der einen Seite sowie das Nachbargebäude, den meisten bekannt als das "Brenner-Haus", sollen einer neuen Verwendung zugeführt werden. Geplant ist ein Ärztehaus.
"Die Ärzte haben ihre Praxis zur Zeit im Schloss", erklärte Geschäftsleiter Wolfgang Mößlein. Doch wenn dieses saniert wird, müssen die Praxen raus. Klar zu sein scheint, dass das "Schostak-Haus" um einen Abriss nicht herum kommt. Was das "Brenner-Haus" betrifft, scheiden sich jedoch die Geister. Jörg Bubel (SPD) sähe das Gebäude gerne nutzbar für die Gemeinde, als Begegnungsstätte. Mößlein erklärte jedoch: "Nach Meinung verschiedener Experten wäre eine Sanierung schwierig und unwirtschaftlich." Auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.