Martin Bauer hat weltweites Wachstum im Fokus

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Foto: Martin Bauer
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Anne Wedel-Klein
Anne Wedel-Klein
 

Die Firma Martin Bauer stellt sich neu auf. Die Zahl der Mitarbeiter am Standort Vestenbergsgreuth soll wachsen.

Rund 1300 Menschen arbeiten aktuell bei der Firma Martin Bauer am Standort Vestenbergsgreuth. Bald sollen es noch mehr werden. "Wir stellen uns komplett neu auf und brauchen auch hier in Vestenbergsgreuth mehr Personal", sagt Anne Wedel-Klein.

Die 35-jährige Tochter des geschäftsführenden Gesellschafters Adolf Wedel und Urenkelin von Firmengründer Martin Bauer ist inzwischen Mitglied der Geschäftsleitung der Martin-Bauer-Holding. Unter diesem Dach sind die verschiedenen Geschäftsbereiche der Unternehmensgruppe zusammengefasst. Zur Führungsmannschaft der Holding gehören auch noch Albert Ferstl, Peter Köhr und Martin A. Wedel.

Angst um seinen Arbeitsplatz braucht sich in Vestenbergsgreuth niemand zu machen, versichert Wedel-Klein, im Gegenteil. Bei Martin Bauer stehen die Zeichen auf Expansion - und das weltweit. "Die Nachfrage nach natürlichen pflanzlichen Produkten für die verschiedensten Applikationen und Industrien steigt weltweit", sagt Adolf Wedel. Hier profitiert Martin Bauer auch vom Gesundheits- und Nachhaltigkeitstrend. Mit weltweiten Kunden entwickelt das Familienunternehmen aus Vestenbergsgreuth Produkte für die Lebensmittel-, Tee- und Tierernährungsindustrie. Auch bei Arzneimitteln mit pflanzlichen Wirkstoffen mischt Martin Bauer kräftig mit. Adolf Wedel hat nach wie vor die Kernindustrien Tee und Getränke im Fokus, möchte aber gleichzeitig neue Branchen erschließen.

Wie Pressesprecherin Katharina Peter mitteilt, hat die Firma Martin Bauer im vergangenen Jahr ihre Kapazitäten für die Extraktion von Grüntee am Standort China erweitert. Man beteiligte sich an einem Unternehmen in Sri Lanka und nahm ein Teewerk in Argentinien in Betrieb, um die Position bei Schwarzteeextrakten zu stärken. Schließlich wurde kurz vor dem Jahreswechsel der Grundstein für ein Werk in den USA gelegt, in dem heuer die Produktion anlaufen soll.

Um sich für dieses Wachstum richtig aufzustellen, wurde ein internes Projektteam gebildet, das die gesamte Organisation am Stammsitz in Vestenbergsgreuth unter die Lupe nimmt. "Der Prozess läuft", sagt Anne Wedel-Klein.

Die Kunden würden heute explizites Wissen fordern. Beispielsweise hätten Getränke- und Süßwarenindustrie auch gerne Entwicklungsmuster. Martin Bauer liefere nicht mehr einfach nur Hibiskusextrakt, sondern auch gleich eine Idee, wie der Hibiskusextrakt in ein Schokobonbon gebracht werden könnte, sagt Wedel-Klein. Das Vestenbergsgreuther Unternehmen möchte in Zukunft auch neue Industriezweige ansprechen. Um auf die Kundenbedürfnisse der jeweiligen Industrien besser eingehen zu können, müsse sich das Unternehmen passend aufstellen. Bisher sei die Martin Bauer Group in Vestenbergsgreuth in Geschäftseinheiten aufgeteilt gewesen, künftig werde man sich nach Industrien ausrichten.

Schneller und flexibler

Nach der Umstrukturierung möchte man bei Martin Bauer schneller und flexibler reagieren können. Das sei in der heutigen Welt immer kürzer werdender Produktzyklen gefragter denn je, teilt die Firmenleitung mit.

Anne Wedel-Klein sieht in den aktuellen Umstrukturierungen auch "ein klares Bekenntnis zum Standort Vestenbergsgreuth". Den Veränderungsprozess zu bewältigen, werde zwar eine Herausforderung, durch das Wachstum erreiche man aber auch eine perfekte Absicherung. Die junge Managerin sieht auch noch Nachholbedarf auf dem Firmengelände in Vestenbergsgreuth, beispielsweise bei der Arbeitsplatzgestaltung. An Erweiterungsflächen für die Verwaltung dürfte es am Standort aber nicht mangeln.