Lonnerstadts Kindergarten soll wachsen

2 Min
An die Erweiterung des kirchlichen Kindergartens denkt die Gemeinde bereits. Man will jedoch die neuen Zuschussrichtlinien abwarten. Foto: Evi Seeger
An die Erweiterung des kirchlichen Kindergartens denkt die Gemeinde bereits. Man will jedoch die neuen Zuschussrichtlinien abwarten.  Foto: Evi Seeger

Weil die staatlichen Zuschüsse noch nicht feststehen, taucht das Projekt im Haushalt für 2017 noch nicht auf.

Noch ist die Erweiterung des Kindergartens "nicht spruchreif", wie Lonnerstadts Bürgermeister Stefan Himpel dem FT erklärte. Ein Mangel an Plätzen sei jedoch zweifelsohne vorhanden. Deshalb müsse man sich rechtzeitig Gedanken machen. Der Bedarf sei auch bereits durch das Landratsamt festgestellt worden.

Im Kindergarten, dessen Träger die evangelisch-lutherische Kirche ist, stehen laut Himpel aktuell 50 Plätze für Regelkinder und 20 Krippenplätze für Kinder bis drei Jahre zur Verfügung. Das Platzangebot solle auf drei Regelgruppen für 75 Kinder und drei Krippengruppen mit je zwölf Kindern aufgestockt werden.

Bei der Erweiterung hofft man auf Zuschüsse durch die neuen Förderrichtlinien. Diese seien jedoch bislang noch nicht umgesetzt. "Wir wissen auch nicht, wie lange die Staatsregierung dafür braucht", sagt Himpel. So lange wird die Kita-Erweiterung also noch warten müssen. Auch mit dem Träger, der evangelischen Kirche, müssten noch Gespräche geführt werden.

Im Haushalt der Marktgemeinde, der in der jüngsten Sitzung verabschiedet wurde, sind daher für die Kita-Erweiterung auch keine Mittel angesetzt. Lediglich einen Hinweis hat Kämmerer Tobias Weiß vorausschauend angemerkt: Der Umbau des Kindergartens könne finanzielle Belastungen hervorrufen. Hinzu kämen auslaufende Wasserrechtsbescheide, deren Verlängerung in der Regel mit Auflagen verbunden sind. Auch auf die neuen Baugebiete hat der Kämmerer seinen Blick geworfen: Bei der satzungsgemäßen Abrechnung der Erschließungsbeiträge entstünden für die Gemeinde zunächst hohe Vorfinanzierungslücken.

Der Gesamthaushalt summiert sich auf fast 4,9 Millionen Euro. Schwerpunkte sind städtebauliche Maßnahmen und Investitionen in die gemeindliche Infrastruktur. Eine neue Kreditaufnahme wurde nicht notwendig. Um den Haushalt zu finanzieren, mussten allerdings knapp 96 000 Euro aus den Rücklagen entnommen werden.


Ziel: 686 Euro pro Bürger

Die Schulden der Gemeinde lagen zum Jahresende 2016 bei 1,5 Millionen Euro. Das entspricht 756 Euro pro Kopf der 1998 Einwohner. In diesem Jahr sollen die Schulden auf 1,37 Millionen Euro reduziert werden. Die Pro-Kopf-Verschuldung würde damit auf 686 Euro sinken.

Die Einkommensteuerbeteiligung mit 1,1 Millionen Euro ist die größte Einnahme im Verwaltungshaushalt. Hinzu kommt die Schlüsselzuweisung in Höhe von 523 000 Euro. Die Gewerbesteuer hat der Kämmerer mit 285 000 Euro und damit gleichhoch wie im Vorjahr angesetzt. Bei den Ausgaben nimmt die Kreisumlage mit 824 000 Euro einen Spitzenplatz ein. Die VG-Umlage beträgt 359 700 Euro, die Schulverbandsumlage 245 000 Euro. Der Kostenanteil für den Kindergarten beträgt 482 500 Euro. Nach Abzug der Förderung bleiben bei der Gemeinde noch 218 500 Euro. Im Verwaltungshaushalt bleiben als Zuführung zum Vermögenshaushalt nur noch 19 900 Euro übrig. Bei Tilgungsleistungen in Höhe von 139 800 Euro steht Lonnerstadt somit keine freie Finanzspanne mehr zur Verfügung.

An wichtigen Investitionen sind im Lonnerstadter Haushalt vorgesehen: 200 000 Euro für das Kleebaumhaus, ebenso 200 000 Euro für die Dachsanierung am alten Schulhaus Mailach, 250 000 Euro fließen als Investitionsanteil in die Kläranlage Höchstadt und 140 000 Euro will die Gemeinde für den Erwerb von Baugrundstücken ausgeben.