Nach Vollsperrung der A3: Lkw-Fahrer ignorieren Polizei-Empfehlungen

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Zwischen der A3 und Hirschaid stand gestern Nachmittag auf der B 505 Lastwagen an Lastwagen. Foto: Andreas Dorsch
Zwischen der A3 und Hirschaid stand gestern Nachmittag auf der B 505 Lastwagen an Lastwagen. Foto: Andreas Dorsch
Auch in der Großen Bauerngasse standen die Lkws. Foto: Marina Hawel
Auch in der Großen Bauerngasse standen die Lkws.  Foto: Marina Hawel
 

Lastwagenfahrer folgten nach der Vollsperrung der A3 am Dienstag bei Höchstadt eher ihren Navis und steckten dann fest.

Nein, es war nicht der gesperrte Aischübergang, der am Dienstag in den frühen Morgenstunden für ein regelrechtes Chaos auf den Straßen in Höchstadt und darum herum sorgte. Polizeichef Jürgen Schmeißer benutzte diesen Begriff für den Megastau, der sich großflächig breit machte, nachdem die A3 nach einem Unfall mit drei Lastwagen für Stunden Richtung Nürnberg komplett gesperrt worden war.

"Ich kann nicht verstehen, dass man als Autofahrer den Empfehlungen der Polizei nicht folgt", sagte Schmeißer. Immer wieder war im Verkehrsfunk zu hören, wie die Vollsperrung umfahren werden sollte. So wie es viele versuchten, jedenfalls nicht. "Die Leute schauen auf ihr Navi oder folgen einfach ihrem Vordermann", stellte der Höchstadter Polizeichef fest.

So sind viele in Höchstadt-Nord von der Autobahn abgefahren und dann ihrem Navi folgend verbotswidrig über den Kellerberg nach Höchstadt gerollt. Dort trafen sie dann auf die Verkehrsteilnehmer, die von der Autobahn über die B 505 bei Pommersfelden abgefahren und Richtung Höchstadt abgebogen sind. Sie sorgten mit dem einsetzenden Berufsverkehr dafür, dass in Höchstadt zeitweise nichts mehr ging.


Auch Hirschaid war dicht

Nichts mehr ging auch am Nachmittag auf der B 505 zwischen der A3 und Hirschaid. Hier stand kilometerweit Lastwagen an Lastwagen. Von der Polizei war den Lkw-Fahrern zwar das Ausweichen über die B 505 empfohlen worden, allerdings sollten sie bis zur A 73 (dem Frankenschnellweg) durchfahren. Wohl auch wieder vom Navi geleitet, versuchten es viele durch Hirschaid und brachten durch den Rückstau den Verkehr auf der B 505 zum Erliegen.

Die Höchstadter Polizei hatte fünf Streifen eingesetzt, "um das zu verhindern, was die Autofahrer nicht tun sollten", sagte Schmeißer. Ein Schwerpunkt lag dabei im Bereich von Höchstadt-Ost, wo nach der Vollsperrung der Verkehr zusammenlief und zeitweise die Ampeln abgeschaltet wurden, um die Fahrzeuge wieder zügig auf die Autobahn zu lotsen. Unterstützt wurden die Höchstadter von fünf weiteren Streifen der Erlanger Verkehrspolizei.
"Außer Ärger ist auf der Umleitungsstrecke nichts passiert", bilanzierte Schmeißer, bis auf eine beschädigte Straßenlampe am Schillerplatz. Ein slowenischer Lkw war bis zur Brückenbaustelle gefahren und hatte wenden müssen.

Auch das Busunternehmen Vogel bekam den Megastau deutlich zu spüren. Ihr Betriebshof liegt direkt in der Großen Bauerngasse, wo es sich früh besonders staute. "Es war katastrophal. Unsere Busse sind nicht mal auf die Straße gekommen. Es gab kein Vor und kein Zurück", erzählt Lisa Hofmann. Sämtliche Schulen und die Firma Schaeffler informierte das Busunternehmen telefonisch über die Verspätungen ihrer Buslinien.

Viele haben auch von der Bushaltestelle aus angerufen und wollten wissen, ob der Bus noch kommt. "Wir haben uns natürlich entschuldigt und die Leute darauf hingewiesen, dass die Busse sich leider ziemlich verspäten."