Laue Nacht und viel Stimmung beim Herzo Festival

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Beim Kneipenfestival in Herzogenaurach herrschte beste Stimmmung. Fotos: Andreas Brandl
Beim Kneipenfestival in Herzogenaurach herrschte beste Stimmmung.   Fotos: Andreas Brandl
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Live-Musik in neun Kneipen und einem Bus lockte die Besucher in Scharen nach Herzogenaurach. Und die laue Nacht tat ein Übriges.

Zehn mal Livemusik, und das in neun Kneipen und einem Bus. So etwas verspricht einen kurzweiligen Abend in der City mit sehr viel Abwechslung, Bewegung, guter Laune und natürlich guter Musik. Und so war es dann auch, wobei der spätsommerlich laue Abend seinen Teil dazu beitrug. Das Herzo Festival wurde als großer Erfolg bewertet.

Die Vielzahl der Gäste zauberte den Wirten bereits ab 20.30 Uhr ein Lächeln ins Gesicht. Beispielsweise in der Osteria Ferrau. Ein ganzer Schwung voll junger Leute ließ sich schon am frühen Abend nieder. Für Musik aus den 70er und 80er Jahren sorgte Klaus Redlingshöfer, auch bekannt als "Wanted Alive". Giovanni Freni, der Wirt der kleinen Osteria in der Kellergasse, die gerade mal seit vier Monaten eröffnet hat, sah dem Abend positiv entgegen. "Ich will mich den Wirten hier anpassen und nicht der sein, der nicht mitmacht.
Außerdem ist es eine gute Werbung." Dass den Abend über in den kleinen Räumen gute Stimmung herrschte, bestätigte auch Martin Oberle aus Höchstadt: "Die Stimmung hier ist super und die Musik ist auch sehr gut! Ein sehr schöner Abend."

"Blown Apart" präsentiert CD

Aber gute Laune gab es nicht nur hier, sondern in allen Lokalen war die Stimmung - nicht zuletzt wegen des guten Wetters - überragend. Im Kreis'l hatte "Blown Apart" Schlagzeug und Gitarren aufgebaut. Das sind fünf junge Musiker aus Herzogenaurach, die hautsächlich Alternativ Rock spielen. "Wir haben auch schon eine CD aufgenommen: "Life is a Soundtrack", erzählt Lucas Neurauter, Sänger der Band.

Singender Stadtrat

Auch Sara Rami, eine Herzogenauracher Schülerin und Hobby-Fotografin, gefällt "Blown Apart": "Die Musik ist cool und die Atmosphäre auch. An sich ein sehr schöner Abend!" erzählt sie kurz in der Liedpause. Und gespielt wurde die neue CD an dem Abend auch. Im fliegenden Wechsel mit anderen Titeln, die den Stil der Band erkennen ließen.

Ein bekanntes Gesicht in Herzogenaurach spielte im Café Römmelt. Stadtrat Bernhard Wilfer stand mit Musikerkollege Michael Gallmetzer auf der Bühne und versprach Akustik-Rock pur, das ganze natürlich unplugged. Hier war man mit den Besucherzahlen sehr zufrieden, waren doch im Frühjahr beim "Springbreak" die Gäste ausgeblieben. Dass man sich entschloss, trotzdem auch im Herbst mitzumachen, zahlte sich aus. Für den kleinen Hunger zwischendurch gab es Bratwurstsemmeln draußen im Garten, unter dem Walnussbaum.

Karibisches im Bayerischen Hof

Im Bayerischen Hof hatte es noch eine Programmänderung gegeben, weil ein Musiker kurzfristig absagen musste. Bei schweißtreibenden Temperaturen feierten hier viele Besucher bis spät in die Nacht. Für den ausgefallenen "Tom "Cat" Wilson" sprang die Band Roots T ein, die auch auf dem Herzogenauracher Altstadtfest bereits zu hören war. Ihre Musikrichtung geht in den Caribbean Crossover, eine Mischung aus Rock und karibischer Musik, alles selbst geschrieben von Sänger und Gitarrist Russel Estrade.

Ähnlich eng ging es im Alten Backhaus zu, etwas ab vom Schuss war es hier keinen Deut leiser. "Wir sind zufrieden mit den Gästen und haben auch alle Hände voll zu tun," erzählt Chef Sempatin Hasan und seine Kollegin Nina ruft: "Total Happy!". Im Backhaus spielten "Rootskillah", die seit 2004 bestehen. Bei dem Song "Breakfast at Tiffany's" der amerikanischen Rock-Band "Deep Blue Something" singen hier ohne große Aufforderung alle mit.
So spiegelt sich die Atmosphäre in viele Herzogenauracher Kneipen an dem Abend wieder. Im "Heaven", der westlichsten Kneipe, schwor man auf alt bewährtes. Die AC/DC-Coverband AM/FM gab die Songs der Orginalband in gewohnter Qualität und Lautstärke zum Besten und rockte zusammen mit dem Publikum.

Ein wilder Pilger

Und auch in der Pizzeria Italia, die zum ersten Mal dabei war und in der der "Wilde Pilger" neben seinem musikalischen Talent auf lustige Art zu unterhalten wusste, freute man sich über einen gelungenen Abend. Und weil es für eine Nacht gen Ende Oktober noch sehr mild war, nutzten viele Kneipen-Gänger auch noch die Sitz-Gelegenheiten vor dem ein oder anderen Lokal gerne. Mit dem Shuttle-Bus, in dem es Musik von Marcus Wagner gab, wurden die Gäste zur nächsten Location gefahren. Viele sangen sogleich mit oder wollten eine extra Runde drehen oder gleich gar nicht mehr aussteigen.

Discjockey in der Herzo Bar

"Am besten war's bis jetzt im Heaven mit der AC/DC-Coverband. Die sind echt gut!" Das erzählte Ajdin Sainovic im Bus, als er mit ein paar Freunden auf dem Weg ins Backhaus war. Umgestiegen ist man zu späterer Stunde in der Herzobar. Und zwar auf DJ "Johnny". Einem Latin DJ der neben Salsa, Merengue und Bachata auch aktuelle Lieder und Charts spielte und einen guten Anschluss an die Band "Bossanogo" schaffte.

Geschafft hatte man es auch, wenn man einen Stehplatz im Innern des Ratskellers ergattern konnte. "A blöd's Gschmarrie, fetz'n Gaudi und Good Old and New Coverrock" - so lautet das Motto der sieben Freibiergsichter, die im Ratskeller die Stimmung an den Siedepunkt brachten und in gewohnter Qualität und Länge spielten. "Die Freibiergsichter machen eine super Stimmung! Da bin ich gar nicht wo anders hin gegangen!", ruft Kim Schmidt, während sie gelassen abtanzt. Die Musiker verlegten nicht das erste und garantiert auch nicht das letzte Mal ihr Wohnzimmer auf die Bühne des Ratskellers.

Treffen im Schlosshof

Hier endete für viele Besucher und auch für manche Wirte, nach dem sie ihre Lokale zugesperrt hatten, der Abend. Und angesichts der Massen, die da Einlass begehrten oder sich auch freiwillig draußen in der lauen Nacht aufhielten, wurde der ein oder andere Ruf nach einer Außenbewirtung im Schlosshof laut. Gerade an einem so gut besuchten Abend wäre das sicherlich gut angenommen worden.

Wie gut das neunte Kneipenfestival angenommen wurde, das sahen auch die Organisatoren Jürgen Rissmann und Dietmar Goblirsch. Teilweise gingen sogar die Bändchen aus. Wenn in Herzogenaurach was geboten wird, dann geht auch was.