Hannberg war schon im 17. Jahrhundert Schulstandort. Die Verbandsschule in heutiger Form feiert ihr 50-jähriges Bestehen.
Vor 50 Jahren, am 8. Januar 1967, wurde die Verbandsschule in Hannberg eingeweiht. Die Schule hatte bis zu diesem Zeitpunkt einige Standorte. Zum Schulsprengel gehörten die katholischen Kinder der Gemeinden Hannberg, Heßdorf und Hesselberg.
Der Jesuit und Lehrer Johann Gamans wohnte 1653 über dem Tor der Wehranlage. Seine Wohnstube dürfte auch das Klassenzimmer gewesen sein. Nach dem Umbau 1745 befand sich die Schulstube über der Tordurchfahrt zur Kirche. Diese Schule innerhalb der Mauer der Kirchenburg von Hannberg wurde 1850 durch einen Anbau erweitert.
122 Kinder im 19.Jahrhundert
Aus Platzgründen wurde 1878/79 ein neues Schulhaus mit der Hausnummer 16 in Hannberg errichtet. Lehrer Moritz Link hatte im Schuljahr 1888/1889 in der Werktagsschule 122 Kinder, Knaben und Mädchen, zu unterrichten: aus Hannberg vier, aus Dannberg sechs, aus Klebheim zehn, aus Niederlindach elf, aus Röhrach sechs, aus Heßdorf 31, aus Untermembach neun, aus Mittelmembach eins, aus Obermembach fünf, aus Großenseebach 22 und aus Hesselberg 17. Aus Neuenbürg und Biengarten gingen in diesem Jahr keine Kinder zur Schule. In der Sonntagsschule wurden nur Mädchen unterrichtet, insgesamt 35. Da die Schülerzahl zunahm, erfolgte 1901 ein Anbau, der 1902 bezogen werden konnte. Der Bau eines Schulhauses in Großenseebach 1940 "entschärfte" die Situation, da Großenseebach dadurch aus dem Schulverband ausschied.
Räume angemietet
Einen Zuwachs an Schulkindern brachte der Zuzug durch Heimatvertriebene nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit sich. Aus diesem Grund musste der Tanzsaal der Gastwirtschaft Winkelmann als Schulsaal angemietet werden.
1953 wurde im Schulgebäude ein vierter Klassenraum ausgebaut und 1954 der Andreassaal in der Wehranlage ausgebaut. Auch im Stockwerk darüber, im ersten Schulsaal aus dem Jahr 1850, verbrachten viele Kinder ihre Schulzeit.
Heßdorf wollte eine eigene Schule errichten, was die Regierung von Oberfranken jedoch nicht gestattete. Stattdessen wurde am 29. Mai 1963 der Bau einer sechsklassigen Verbandsschule beschlossen.
Das Bauwerk sollte in Hannberg errichtet werden. Eigentümer des Gebäudes waren zu 3/7 die Gemeinde Hannberg, zu 3/7 die Gemeinde Heßdorf und zu 1/7 die Gemeinde Hesselberg. Für den Plan zeichneten David und Richard Hahn aus Erlangen verantwortlich, veranschlagt waren 1 054 000 DM. Ausführenden Firmen waren die Baufirma Nikolaus Hagen aus Herzogenaurach und Andreas Ackermann aus Hannberg.
Die Urkunde unterzeichneten die Bürgermeister von Hannberg, Josef Haselmann, von Heßdorf, Christof Nagel (aus Untermembach), und aus Hesselberg, Peter Gumbmann.
Die kirchliche Weihe nahm der damalige Hannberger Pfarrer Hans Sterzl vor. Schulleiter war Hauptlehrer Robert Noppenberger, der von 1950 bis 1988 an der Schule wirkte. Am 18. Dezember 1964 wurde die Urkunde in den Grundstein eingelegt. "Möge auf unserer Arbeit, auf unserer neuen Verbandsschule, die Tradition und der Fortschritt verkörpert, und auf unserer Jugend Gottes Segen ruhen!"
Wunsch nach Turnhalle
Im Verlauf der Bauarbeiten wurde der Wunsch nach einer Turnhalle lauter. Da sich die Kosten nach Abzug der Fördergelder nur noch auf 62 500 DM beliefen, stimmten alle Schulverbandsmitglieder zu.
Die Schulräume selbst konnten schon im Januar 1966 bezogen werden. Für die Einweihung wollte man aber noch die Fertigstellung der im Bau befindlichen Turnhalle abwarten. Auch in diesem Punkt war Hannberg federführend und die erste "Dorfschule" in der Region mit einer eigenen Turnhalle.
Erweiterungen erfuhr die Schule durch den sogenannten Wabenbau, der 1978 bezogen werden konnte. Inzwischen ist auch eine neue Turnhalle dazugekommen.