Es sind noch 14 Tage bis zum Lauf. Der FT-Reporter wird langsam nervös. Vor allem macht ihm im Moment sein Rücken zu schaffen. Nun ist er auf der Suche nach einer schnellen Abhilfe. Sein Weg führte ihn ins Fitness-Studio.
Es war eine einfache Frage. "Was glaubt ihr", fragte ich in die familiäre Runde beim Abendbrot, "welche Muskelgruppe mit am meisten strapaziert wird, wenn ich laufen gehe?" Meine neunjährige Tochter antwortete geschwind: "Unsere Lachmuskeln!" Ich plage mich und habe noch den Spott.
"Nein", erklärte ich zutiefst bemüht nicht den Beleidigten zu spielen, "es ist die Rückenmuskulatur." Ich bin darauf gekommen, weil ich nach einem langen Lauf (32 Kilometer) nach Hause kam und nicht wusste wie ich mich setzen, geschweige denn legen sollte. Der Rücken tat weh.
Schöne Menschen In diversen Fachzeitschriften las ich dann, dass ein Kompensationssport, zum Beispiel der Besuch eines Fitness-Studios, durchaus Abhilfe schaffen könnte. Eher skeptisch machte ich mich auf den Weg. Vor einem guten Jahrzehnt war ich mal in so einem mehrfach ge"X"ten Club. Zuviele Spiegel und noch mehr Menschen, die sich und ihre Muskelpaketchen darin betrachteten, führten dazu, dass ich mich wieder der Couch Zuhause widmete - ohne Spiegel.
Doch im TV Vital - einem dem Erlanger Sportverein gehörende Sporteinrichtung - empfing mich die Sportlehrerin Heike Krückel. "Ich hab Rücken", bemerkte ich und sie sagte kein Problem. Ich sagte, dass ich in knapp zwei Wochen einen Marathon laufen will und sie entgegnete, dass dies dann doch ein wenig knapp sei.
Dennoch: Die Idee ist natürlich richtig etwas für die scheinbar nicht so strapazierte Muskulatur beim Laufen zu tun.
Die Muskeln der Beine werden durch das Lauftraining selber trainiert, also kein Grund mich auf das Laufband zu schicken. Die Beinpresse sei nicht ganz verkehrt, um weitere Muskeln aufzubauen. Zwei Durchgänge mit jeweils 90 Kilogramm Gewicht täten es für den Anfang.
Es wirkt wie das freiwillige Benutzen eines modernen Foltergerätes - aber wenn es hilft... Heike Krückel zeigt mir weitere Geräte und erklärt nebenbei, dass man im TV Vital viel Wert darauf lege, den Kunden nicht alleine zu lassen. "Wenn wir Fehlstellungen sehen, korrigieren wir sofort. Wenn jemand Fragen hat, es sind immer Sportlehrer oder Physiotherapeuten, also ausgebildete oder in der Ausbildung befindliche Ansprechpartner vor Ort, um zu helfen."
Humor des Läufers Dass sie anstelle meiner die Gewichte bewegt, wurde mit einem Lächeln allerdings abgelehnt - ist ja auch mein Rücken. Krückel erklärt mir noch, dass ich die Schultern trainieren sollte, ein wenig die Oberarme. Die Rückenmuskulatur selber ist wichtig, da es gar nicht so einfach sei, über 42 Kilometer den aufrechten Gang beizubehalten.
Dass in den letzten 14 Tagen nicht mehr viel zu machen sei, leuchtet mir ein. Der Rücken hat einfach zu halten. Vielleicht hilft ja eine Massage zum ersten Überbrücken. "Dafür bist du viel zu kitzelig", meint meine Tochter - womit wir wieder beim anfänglichen Thema wären. Als Läufer braucht man schon viel Humor.