Dass meist einmal im Monat im Bierkeller des Hotels Krone in geselliger Runde ein guter Schafkopf gepflegt wird, ist ein offenes Geheimnis. Zur Kartelakademie in Weinzierlein muss daher keiner der Kartler von der Kolpingsfamilie Herzogenaurach gehen.
Im Rahmen des ersten Schafkopftermines im neuen Jahr wurde die abgeschlossene Wertung für das Jahr 2012 bekannt gegeben. In diese flossen die 14 Preisschafkopftermine des vergangenen Jahres ein.
Aus einem Kreis von 28 Kartlern kommen meist zwölf zu den Dienstagsterminen in der Krone, sodass drei Tische mit Kartlern zusammengestellt werden können. Aus den Einzelwertungen ergab sich eine Punkteliste, die Joachim Lohmaier als Organisator der Zusammenkünfte verkünden konnte. Aufgeführt wurden die Plätze von eins bis 19 sowie weitere acht Teilnehmer, die mehr als vier Mal beim Karteln dabei gewesen waren.
Für den Vorstand der Kolpingsfamilie übergab Dieter Lohmaier die Preise an die Gewinner mit den glücklichen Händchen (siehe Infobox). Preise erhielten die ersten zehn, außerdem wurde ein Trostpreis vergeben.
Der Sieger der Jahreswertung für das Jahr 2012, Konrad Frötsch, ist erst seit zwei Jahren dabei. "Ich hatte nicht damit gerechnet", meinte er nur zu seinem Platz auf dem Siegerpodest.
Das Karteln übt der gebürtige Haundorfer auch am Sonntag beim Frühschoppen im Niederndorfer Feuerwehrhaus. Natürlich geht er auch auf Schafkopfrennen. "Aber das Karteln bei der Kolpingsfamilie ist ein schönes Spielen", weshalb es ihn immer wieder dorthin zieht. Allerdings war er beim ersten Karteltermin den neuen Jahres "auf der anderen Seite", das Blatt war nicht so gut. "Aber das Jahr geht ja erst an", tröstete er sich.
Nach der Preisverleihung machten sich die anwesenden Kartler gleich wieder daran, die Wertung für das Jahr 2013 zu eröffnen. Eine Jahressiegerliste wird seit 1965 geführt. Zu Beginn war Konrad Ackermann dafür zuständig. Seit 1982 hat Joachim Lohmaier diese Amt übernommen.
Sogar die Tasche, in der die Unterlagen für die Kartelrunden und ihre Wertung aufbewahrt werden, stammt noch von seinem Vorgänger. Spendiert hatte das gute Stück damals Robert Drebinger. Die Siegerliste beginnt 1965 mit Adam Lindner. Vier Mal sind darauf Gerhard Fischer und Hermann Weiß zu finden, drei Mal Albert Manz, Klaus Süß, Joachim Lohmaier, Albert Eichenseer, Hans Herbst und Christian Müller.