Kommentar: Landesgartenschau, warum nicht?

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Symbolbild: Marcus Führer dpa/lby
Symbolbild: Marcus Führer dpa/lby

Das Scheitern der Landesgartenschau am Bürgerentscheid in Erlangen ist eine echte Chance für eine gemeinsame Bewerbung der Kommunen im Aischgrund.

Wer Visionen hat, solle zum Arzt gehen, sagte Helmut Schmidt einst. Wer keine Visionen hat, sollte nicht in die Politik gehen, könnte man entgegnen. Denn ohne ein gemeinsames Projekt, bei dem professionell etwas entsteht, wird sich der Tourismus nicht entwickeln.

Wassergärten, eine Teich-Erlebniswelt, ein naturnaher Badesee, Fachausstellungen im Park von Schloss Weißenstein oder in Neuhaus: Klar, einfallen könnte einem viel. Die LAG Aischgrund hat bereits vieles in der Schublade liegen. Das macht das Gedankenspiel einer Landesgartenschau im Aischgrund durchaus attraktiv.

Es müsste aber wohlüberlegt sein, gut beraten, gut geplant. Dass sich tausende Touristen durch das Mohrhof-Gebiet ackern, dass Kommunen sich finanziell verheben, dass danach nichts bleibt, das dürfte nicht sein. Auch keine reine Selbstverwirklichung von Bürgermeisterträumen - da sind sich alle wohl einig.

Dass in Erlangen eine Gartenschau (an stadtspezifischen Gründen) gescheitert ist, ist zugleich eine Chance für den Aischgrund. Die Umweltministerin hat angekündigt, das Bewerbungsverfahren zu ändern. Die nächste Schau, das steht fest, darf aus Sicht der Landesregierung nicht wieder platzen. Das treibt den Preis nach oben.

Zwar darf man sich von Fördergeldern nicht blenden lassen. Aber klug eingesetzt, könnten sie den Aischgrund voran bringen. Und bevor die Unken aus dem Weiher steigen und rufen "Brauch' mer net" gleich die Gegenfrage: Warum eigentlich nicht?