Der Festplatz ist zwei Jahre tabu. Der Höchstadter Stadtrat entscheidet über Ausweich- oder Dauerlösung.
Seit Jahren regen sich in Höchstadt immer wieder Stimmen, die bei der Kirchweih auf dem Festplatz in den Aischwiesen das Flair vermissen. Im Engelgarten wäre die Kerwa doch viel besser aufgehoben, meinen die Kritiker. Bisher wurden solche Gedanken mit dem Hinweis auf den extra angelegten Festplatz gleich im Keim erstickt, doch in diesem Jahr führt an der Kerwa im Engelgarten wohl kein Weg mehr vorbei.
Durch den Abriss der Aischbrücke in diesem und der Flutbrücke im nächsten Jahr steht der Festplatz zwei Jahre lang nicht für die Kirchweih zur Verfügung. Maschinen und Baumaterialien sollen dort gelagert werden.
Am kommenden Montag um 18 Uhr wird nun im Kommunbrauhaus der Stadtrat darüber diskutieren, wo die Höchstadter Kirchweih künftig gefeiert werden soll. Die Verwaltung hat Vorarbeit geleistet und legt den Räten ein Konzept mit zwei Alternativen vor.
Strom und Kanal kosten
Wie Bürgerbüro-Leiter Gerhard Leicht erklärt, wäre eine Möglichkeit für die Verlagerung der Engelgarten mit dem angrenzenden neuen Parkplatz. Theoretisch könnte man auf dem Parkplatz die in den vergangenen Jahren gebotenen Fahrgeschäfte der heimischen Schausteller unterbringen. Für Festzelt und Buden wäre in der Grünanlage genügend Platz.
Bei Fahrgeschäften auf dem Parkplatz sieht Leicht das Problem der Stromversorgung. Für eine energetische Aufrüstung liegt der Stadt ein Angebot des Bayernwerks über knapp 24 000 Euro vor. Trotzdem würde dies nicht für alle Betreiber ausreichen und es müssten zusätzlich Notstromaggregate installiert werden. Die Entscheidung liegt jetzt bei den Stadträten.
Soll man das Stromnetz nicht gleich so aufrüsten, dass eine Kerwa auch ohne Notstromaggregate gehalten werden kann?
Ein weiterer offener Punkt ist die Abwasserentsorgung. Ein provisorisches Kanalsystem für die Kirchweih wird auf 20 000 Euro veranschlagt. Eine dauerhafte Variante wäre deutlich teurer, geht aus den Sitzungsunterlagen hervor.
Als Alternative zum Engelgarten bringt die Verwaltung auch die Innenstadt ist Gespräch. So standen früher schon einmal Fahrgeschäfte auf dem Marktplatz. Auch im Innenhof des Rathauses gäbe es Platz. Die Stromversorgung wäre in der Innenstadt kein Problem.
Wie aus Kreisen der Schausteller zu hören ist, würden die gerne alles im Engelgarten unterbringen und weder Fahrgeschäfte noch Verkaufswägen in der Innenstadt aufstellen.
Höchstadts Verwaltungsleiter Günter Brehm, seit einigen Jahren auch Cheforganisator des Altstadtfestes, könnte sich gut vorstellen, auch die Kirchweih wie das Altstadtfest auf einer Art Festmeile in der Innenstadt zu veranstalten.
Während die Stadträte am Montag über das Wie entscheiden müssen, steht der Termin für die Kerwa definitiv fest: vom 1. bis einschließlich 5. Juli.