Höchstadt sagt seinen Bürgern Danke

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Klaus Strienz (links) hat von Bürgermeister Brehm die Ehrenspange der Höchstadt verliehen bekommen. Fotos: Evi Seeger
Klaus Strienz (links) hat von Bürgermeister Brehm die Ehrenspange der Höchstadt verliehen bekommen.  Fotos: Evi Seeger
Vollbesetzt war die Kulturfabrik beim Neujahrsempfang der Stadt.
Vollbesetzt war die Kulturfabrik beim Neujahrsempfang der Stadt.
 
 
 
 
Der Fridolin - Skulptur und Wahrzeichen der Stadt wurde mehrfach vergeben
Der Fridolin - Skulptur und Wahrzeichen der Stadt wurde mehrfach vergeben
 
Die Mussiggfabrigg
Die Mussiggfabrigg
 
Die Mussiggfabrigg
Die Mussiggfabrigg
 
Kulturfabrik-Trommler unter der Leitung von Claus Zwanziger
Kulturfabrik-Trommler unter der Leitung von Claus Zwanziger
 
Die Jugend der Spielvereinigung Etzelskirchen hatte verschiedene Meisterschaften errungen.
Die Jugend der Spielvereinigung Etzelskirchen hatte verschiedene Meisterschaften errungen.
 
"Wir sind, wir sind Akku", stellten sich die Mitglieder des Arbeitskreises musikalisch vor.
"Wir sind, wir sind Akku", stellten sich die Mitglieder des Arbeitskreises musikalisch vor.
 
Für besondere Leistungen wurden Erwin und Renate März, sowie Karl Dresel (von links) geehrt.
Für besondere Leistungen wurden Erwin und Renate März, sowie Karl Dresel (von links) geehrt.
 
Die Jugendakrobatikgruppe
Die Jugendakrobatikgruppe
 

Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm beschwor beim Neujahrsempfang der Stadt Tugenden der Demokratie wie Engagement und Offenheit.

Modellieren mit Kartoffelsalat oder Klöppeln unter Wasser fehlen noch im Kulturangebot. Diese ausgefallenen Wünsche für das Höchstadter Kursangebot entstammen einem Sketch, an dem sich die Besucher beim Neujahrsempfang in der Fortuna Kulturfabrik freuten. Kein Wunder, dass sich Thomas Reimer, Leiter Volkshochschule nach dem Besuch der drei temperamentvollen Damen (Julia Gally, Julia Weiland, Susanne Gabler) Entspannung beim Yoga wünschte.

Der Neujahrsempfang in der Kulturfabrik war keine förmliche Veranstaltung. Dass Höchstadt durch "weitsichtige und visionäre Politik" auch eine "prosperierende Stadt" sei, stellte Bürgermeister Gerald Brehm (JL) in seiner Neujahrsansprache vor vollem Haus fest.

Eingebettet in musikalische Darbietungen wurden besonders verdiente Höchstadter ausgezeichnet. Allen voran Klaus Strienz, dem Brehm "für seine Lebensleistung" die Ehrenspange der Stadt Höchstadt verlieh.
Die Auszeichnung ist umso wertvoller als der Stadtrat entschied, damit sparsam umzugehen.

Für besondere Leistungen wurden außerdem Erwin und Renate März sowie Karl Dresel geehrt. In einem eigenen Block würdigte der Bürgermeister herausragende sportliche Leistungen (siehe Infobox). Der Fischereiverein und die Ortsgruppe der Wasserwacht wurden für ihre Umweltaktionen ausgezeichnet.

Mit ernsten Worten über die Terroranschläge und einer Mahnung zum Dialog begann Brehm. Integration sei humanitäre Verpflichtung. Ausländerfeindliche Parolen müssten im Keim erstickt werden. "Denn das alles war schon einmal da", mahnte der Stadtchef.

Rückblickend listete er auf, was von politischer Seite getan wird, um die Stadtentwicklung voranzubringen. Vom Wachsen der Gewerbegebiete, dem Umbau der Kläranlage, Wasserversorgung, der neuen Kindertagesstätte und der medizinischen Versorgung bis hin zum Freizeitstandort Höchstadt reichte die Liste. Die Kommunalpolitik könne jedoch nur Impulse geben und die Rahmenbedingungen schaffen: "Eine Stadt ist nur so lebendig wie ihre Menschen."

Dass es jede Menge Höchstadter gibt, die sich für eine lebendige Stadt einsetzen, machte der Nachmittag deutlich. "Bloß Blech" von der städtischen Musikschule und der Jazzchor unter der Leitung von Leo Gussner bildeten die musikalische Eröffnung und setzten den Schlussakkord. Die Musikschule als ein wichtiger Teil der Kulturfabrik, trage der Bevölkerungssruktur Rechnung, sagte Musikschulleiter Gerhard Geuder. Daher gebe es neben den Angeboten für die Jugend auch viele für Erwachsene.

Die Jugendpflegerinnen Julia Weiland und Julia Gally stellten ihre Arbeit im Jugendzentrum und die vielfältigen Angebote vor. Diese reichen von regelmäßigen Treffs für die Altersgruppen bis hin zu Sonderaktionen. Von der Kunst der Bewegung gab Julia Weiland mit ihren Mädels gleich eine Kostprobe.

"Wir sind, wir sind Akku", stellten sich die Mitglieder des Arbeitskreises Kultur überaus rhythmisch vor. Der Arbeitskreis decke einen großen Bereich von Veranstaltungen ab, freut sich Brehm. Rhythmisch ging es weiter mit den Trommlern der Kulturfabrik unter Leitung von Claus Zwanziger. Schließlich ließen noch fünf Musiker der "Mussiggfabrigg" aufhorchen.

Brehm Laudationes auf Geehrte

Klaus Strienz habe jahrzehntelang als Lehrer am Gymnasium unterrichtet. Stets habe er sich über das Klassenzimmer hinaus engagiert. Generationen von Schülern würden sich an seine Flugzeugbastelgruppen, an Projekte mit lokalen Firmen und an den Russlandaustausch gerne erinnern.
Seine Begeisterung für die Luft- und Raumfahrt habe er stets in den Unterricht mit eingebracht. Er habe die Schüler zu Projekten für "Jugend forscht" ermutigt und diese betreut. Mit viel Engagement habe er sich für den Austausch zwischen dem Gymnasium Höchstadt und dem Gymnasium Opalicha/Krasnogorsk eingesetzt. Dies mündete in eine Schulpartnerschaft.

Die Schulpartnerschaft begann mit einem Brief der Direktorin in Opalicha, den der Unternehmer Adolf Wedel überbrachte. Mit seinem Kollegen Hans Hagen flog Strienz 1996 nach Krasnogorsk. Noch im gleichen Jahr besuchte eine erste Gruppe der Schule Höchstadt. Seither finde ein jährlicher Schüleraustausch statt, häufig von ihm geleitet und begleitet.

Die Förderung junger Menschen sehe Klaus Strienz als einen Schwerpunkt seiner Arbeit. Studenten aus Krasnogorsk habe er Hospitalmöglichkeiten in Höchstadt vermittelt, Schülern und Lehrern zu Studienaufenthalten verholfen. Die wirtschaftlichen Beziehungen der Firmengruppe Martin Bauer, verstärkt durch die Schulpartnerschaft führten schließlich zur Städtepartnerschaft zwischen Höchstadt und Krasnogorsk, die 2003 in einem Festakt offiziell begründet wurde. Gleichzeitig wurde ein Freundeskreis ins Leben gerufen, in den Klaus Strienz sein Wissen und seine Ideen einbrachte. Das 10jährige Bestehen der Partnerschaft wurde 2003 mit einer "Russischen Nacht" gefeiert. Klaus Strienz habe viel zum Gelingen des Festes beigetragen.

Neben der Städtepartnerschaft engagiere sich Strienz in vielen Belangen für seine Heimatstadt. Er war entscheidender Impulsgeber und Mitorganisator für die Themenwoche "Europa". Er unterstütze die Aktivitäten des Heimatmuseums und sei als Stadt- und Karpfenlandführer ehrenamtlich tätig. Auch beim Stadtentwicklungskonzept "Hohestete 2030" sei er aktiv.


Erwin und Renate März hätten sich durch umfangreiche und sorgfältige ehrenamtliche Mitarbeit im kultur-historischen Bereich verdient gemacht. Jahrzehnte lang hätten sie die Aufsichten im Heimatmuseum übernommen und so vielen Besuchern ermöglicht, die Schätze des Museums kennenzulernen. Auch bei den Transkriptionsarbeiten der Sendner-Chroniken und bei Arbeiten im Stadtarchiv hätten sie tatkräftig geholfen. Sie hätten sich bei der Gestaltung und beim Aufbau von Sonderausstellungen zur Verfügung gestellt und ihr fundiertes Fachwissen eingebracht. "Sie waren einfach immer da, wenn sie gerufen wurden."


Karl Dresel habe in vielfacher Weise und stets "abrufbar" seine Arbeitskraft für das Heimatmuseum und bei Ausstellungen zur Verfügung gestellt. Aus seinem Privatbesitz habe er mit Exponaten aller Art zu Sonderaustellungen des Museums beigetragen. Als Aufsicht im Museum und bei Ausstellungen sei er seit zwanzig Jahren eine stets zuverlässige Hilfe. Auch im Heimatverein und im Kolpingsverein werde sein ehrenamtliches Engagement sehr geschätzt.