Michael Störcher, der vor 200 Jahren geboren wurde, hat in Herzogenaurach als Maler seine Spuren hinterlassen.
Vor 200 Jahren, am 7. Juli 1817, wurde Michael Störcher in Willanzheim geboren. Er war ab 1864 Pfarrer der katholischen Stadtpfarrei von
Herzogenaurach. Der Kreuzweg in der Stadtpfarrkirche und weitere Gemälde sind bleibende Erinnerungen an ihn.
Nach der Schulausbildung und dem Studium wurde Michael Störcher am 8. Dezember 1841 im Bamberger Dom zum Priester geweiht und wirkte ab dem 4. Januar 1842 als Kaplan an St. Martin in der Domstadt. Eine Hauslehrerstelle bei Geheimrat Dr. Johann Lukas Schönlein führte ihn nach Berlin, wo er wichtige Erfahrungen für seine künstlerische Ader sammeln konnte.
Zurückgekehrt nach Bamberg wirkte er erneut als Kaplan in Sankt Martin sowie als Pfarrvikar und Religionslehrer an der Gewerbeschule. In Waischenfeld wurde er zum 8. Oktober 1859 Pfarrer, der Wechsel nach Herzogenaurach erfolgte am 11. März 1864. Er war auch Dekan des Dekanats Herzogenaurach und wurde zum königlichen Geistlichen Rat ernannt.
Neben seinen umfangreichen Aufgaben als Pfarrer hatte Störcher noch Zeit, mit zahlreichen von ihm gemalten Bildern sein künstlerisches Talent unter Beweis zu stellen. Bereits in seiner Bamberger Zeit hatte er die Bilder in der Kapelle der Taubstummenanstalt, in der Gönningerkapelle und in der Elisabethenkirche im Sand gemalt. Von Störcher stammen auch die Bilder der Seitenaltäre in der Kirche von Hannberg.
Die Kreuzwegbilder in der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche wurden am 14. April 1867 ihrer Bestimmung übergeben. Im Stadtmuseum Herzogenaurach können die sieben Sakramente und weitere Bilder bewundert werden.
Unter Störchers Ägide wurde im April 1870 der Turm der Stadtpfarrkirche restauriert und von Schieferdecker Kaspar Repp aus Theinheim bei Eltmann eingedeckt, für weitere Arbeiten zeichnete der Mechaniker Johann Elias Biermann aus Herzogenaurach verantwortlich. In der Turmknopfurkunde haben sich die Verantwortlichen verewigt, so Bürgermeister Michael Seeberger, die Mitglieder der Kirchenverwaltung waren Tuchmacher August Daßler, Handelsmann Wolf Maier, Frühmeßpfleger, Bäcker Georg Lierheimer und der Haundorfer Bürgermeister Georg Lunz. Kaplan war Valentin Körber aus Stetten.
Zeichen des Wirkens in Herzogenaurach ist auch die 1872 errichtete Friedhofskapelle von Herzogenaurach, Stadtpfarrer Störcher versah die Altarflügel des neogotischen Altars mit Gemälden.
Da in seiner Zeit als Pfarrer auch der Gesellenverein (jetzt Kolpingsfamilie) im Jahr 1870 gegründet wurde, malte er ein Bild des heiligen Josef, außerdem ziert eine Abbildung des Arbeiterpatrons die Fahne des Gesellenvereins aus dem Jahr 1872. Störcher bemalte ebenfalls die am 22. Mai 1886 geweihte Fahne des Gewerbsvereins der Tuchmacher.
Nach Herzogenaurach hatte er seinen im fünften Lebensjahr verwaisten Großneffen Karl Zoll geholt, für dessen Erziehung und Studium er aufkam. Zoll konnte an Lichtmess des Jahres 1880 seine Primiz in Herzogenaurach feiern, er wirkte als Pfarrer in Waischenfeld, wo er am 21. November 1900 verstarb.
Pfarrer Michael Störcher verstarb am 29. Juni 1888 in Herzogenaurach, er liegt im Priestergrab auf dem alten Friedhof begraben. Die Stadt Herzogenaurach ehrte ihren Malerpfarrer mit einer Straße, die nach ihm benannt ist.