Herzogenaurach hat einen neuen Polizeichef

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Norbert Hacker (l.) verabschiedet seinen Vorgänger Mario Wilde unter den Augen des Polizeipräsidenten Mittelfrankens, Johann Rast. Foto: Michael Busch
Norbert Hacker (l.) verabschiedet seinen Vorgänger Mario Wilde unter den Augen des Polizeipräsidenten Mittelfrankens, Johann Rast.  Foto: Michael Busch

Der neue Polizeichef Herzogenaurachs heißt Norbert Hacker. Bei der Amtseinführung begegnete er dem Bürgermeister der Stadt, seinem Namensvetter German Hacker.

Mit Namen treibt man keine Späße - vor allem nicht in der Zeitung. Doch es fällt schon schwer, wenn selbst die Betroffenen der Berichterstattung über einen Namen schmunzeln müssen. In diesem Fall geht es um den Namen "Hacker" in Herzogenaurach.

Bekannt ist der Bürgermeister, German Hacker (SPD). Dieser ist der erste Bürger der Stadt und daher sein Name in aller Munde. Nun hat die Polizeiinspektion Herzogenaurach ebenfalls einen neuen Chef bekommen, der Norbert Hacker heißt. Weder verwandt noch verschwägert leiten nun zwei Hacker in ihren beruflichen Feldern die Geschicke der Stadt Herzogenaurach.

Friedliches Herzogenaurach

Die beiden haben sich bei der offiziellen Amtseinführung auch schon einmal kennenlernen dürfen. Der "Alt-Hacker" begrüßte den "Neuen" auf das Herzlichste und freute sich auf die Zusammenarbeit mit dem Namensvetter.
"Nutzen Sie die Stadt der kurzen Wege, wenn etwas ist rufen Sie mich an", lautete die erste Offerte des Bürgermeisters bei der Übergabe der Visitenkarte an den 48-jährigen Polizeihauptkommissar aus Fürth.

German Hacker vergaß auch nicht, Norbert Hacker darauf hinzuweisen, dass er eine gute zeit in Herzogenaurach ausgewählt habe. Denn dessen Vorgänger, Mario Wilde, wurde gleichzeitig verabschiedet - und der durfte sich anhören, dass er eigentlich eine sehr schlechte Zeit in Herzogenaurach erlebt habe.

"Sie waren die letzten sieben Monate hier und haben damit die Zeit erlebt, die keine größeren Feste hatte." Die Martinikerwa sei speziell ausgenommen, aber Altstadtfest, Sommerkerwa und ähnliches habe der nun scheidende Wilde nicht erlebt. Der wiederum bedauerte dies und sagte, dass er gerne darauf zurück käme, diese Festivitäten auch mal in "zivil" zu besuchen. Er nutzte aber auch die Gelegenheit seinen Nachfolger , auf seine Arbeit einzustimmen.

"Herzogenaurach war eine gute Stelle und es ist mir einfach gemacht worden, hier sieben Monate zu arbeiten." Wilde hat diese kurze Zeit in der Stadt verbracht, da er diesen Teil des Erfahrungsgewinns für seinen weiteren Karrieregang benötigt.

Norbert Hacker hingegen hat sich nicht mehr wegen eines Karrieresprungs auf den Posten in Herzogenaurach beworben. 1984 startete er seine Ausbildung und den Polizeidienst in der Dienststelle Erlangen mit dem Mittleren Dienst. Nach einiger Zeit in München entschied er sich den gehobenen Dienst anzugehen und startete 1991 nochmals richtig durch. Unter anderem war er in Nürnberg-West stationiert, wo er als "Dritter Mann" in der Hierarchie, bereits Führungsaufgaben absolvierte.

Der Unterschied zu Herzogenaurach ist allerdings deutlich. Waren es in Nürnberg 240 Beamte, die dort arbeiteten, sind es in Herzogenaurach 40 Kollegen plus drei angestellte Kolleginnen. Auch der letzte Wirkungsort Hackers zeigt, dass dieser einiges an Erfahrungen mit in die Aurachstadt bringt. "Der Kollege war in der Inspektion am Flughafen Nürnberg tätig", erläuterte Johann Rast, Polizeipräsident Mittelfrankens, bei der offiziellen Einführung des Kollegen.

Lob für den Vorgänger

Der Präsident erläuterte im Beisein des Bürgermeisters Hacker und der stellvertretenden Landrätin Karin Knorr noch einmal, welch gute geführte Inspektion er nun übernehme. Wilde habe diese vor sieben Monaten von Emil Zehner übernommen, und nun überreicht er sie wiederum in guten Zustand. Die hohe Aufklärungsrate spreche ebenso für sich, wie die positiven Zahlen der Kriminalstatistik. Damit es nicht ganz so wirke, dass die Herzogenauracher auf der "Insel der Glückseligen" wohnen, ergänzte Rast aber auch: "Sicher sind die Voraussetzungen in einer Stadt und einem Landkreis, indem die Arbeitslosigkeit sehr niedrig ist, die Einkommensverhältnisse gut sind, besser als an anderen Orten, dennoch schließt es das Verbrechen nicht ganz aus."

Norbert Hacker freut sich auf die neue Aufgabe, teilte er mit. Und er habe sich schon langsam darauf vorbereitet, indem er seit seiner Bewerbung im Januar, regelmäßig die Nachrichten der Tagespresse aus Herzogenaurach verfolge. Ganz im Sinne Hackers sprach der Vertreter der Personalvertretung, Jürgen Schmeißer, der dem einen für das Weiterkommen alles Gute wünschte und dem anderen eine glückliche Hand für den neuen Standort Herzogenaurach. Er gab ein chinesische Sprichwort mit auf den Weg: "Nicht der Wind bestimmt die Richtung, sondern das Segel." Hacker werde die Segel sicher richtig setzen.

Nachsatz, um auf den Anfang des Textes zurückzukommen: Es ist im Übrigen ein bösartiges Gerücht - vermutlich im Internet entstanden, dass Herzogenaurach in näherer Zukunft in Hackeraurach umfirmiert werden solle.