VHS und Stadt schaffen auf einem kleinen Grundstück an der Schütt den "Herzo Garten". Er soll öffentlich sein und gemeinschaftlich bewirtschaftet werden.
Diese Saat ist schnell aufgegangen: Kaum entstand die Idee eines städtischen Gartens für ein "Urban Gardening", schon entwickelte sich eine lange und ertragreiche Debatte. Noch bevor das erste Pflänzchen gesetzt worden ist.
Als die Umweltbeauftragte des Rathauses, Monika Preinl, gemeinsam mit dem Leiter der Volkshochschule (VHS), Oliver Kundler, den "Herzo Garten" im Planungsausschuss präsentierte, sahen sich viele Räte motiviert, ihre Gedanken beizutragen. Neben viel Lob gab es auch kritische Worte, und das quer durch die Fraktionen. Zugestimmt haben letztlich alle - und das offenbar sehr gerne. Denn dass die Idee gut ist und durchaus Früchte tragen kann, darüber war man sich einig.
Vielleicht lag es daran, dass es der allererste Tagesordnungspunkt in den zig Beratungen war, die im neuen Sitzungssaal in den kommenden mindestens vier Jahren noch anstehen. Jedenfalls fühlten sich die Ausschussmitglieder zum ausgiebigen Meinungsaustausch angespornt. Obwohl Preinl und Kundler doch mehrfach kundgaben, dass man so ins Detail mit den Planungen noch gar nicht gehen möge. Dass es aber mehrere Interessenten gebe, die bereit sind, die Idee mit umzusetzen und das Projekt mit zu verwirklichen.
Demnach entsteht an der Schütt, hinter der dortigen Bushaltestelle, ein kleiner öffentlicher Garten (200 Quadratmeter) mit mehreren Möglichkeiten, sich gärtnerisch zu betätigen. Der "Herzo Garten" soll öffentlich zugänglich sein und alle Bürger zur Mitarbeit motivieren. Darüber hinaus bietet die VHS zur Begleitung ein umfangreiches Bildungsangebot an (der FT berichtete bereits).
Fünf Hochbeete
Allein in fünf Hochbeeten gebe es eine Menge Fläche für die Eigeninitiative und Ideen der Bürger, sagte Preinl. Und auch die Blühfläche, die eher zufällig die Form eines Herzens hat, sei für die Initiatoren sehr wichtig. Ab April bietet die VHS Workshops im Garten an. Ein Hochbeet soll außerdem gezielt mit Jugendlichen bearbeitet werden.
Petra Mauser (SPD) zeigte sich sehr froh, dass ein "ewig braches Grundstück" sinnvoll genutzt wird. Auch auf kleinsten Flächen könne es blühen und grünen. Auch Franz-Josef Lang (CSU) war angetan und fand es als einen schönen Zusatzeffekt, dass damit auch noch Wissen vermittelt werden kann.
Die Mahnung einer Grünen
Eine erste Mahnung kam von Retta Müller-Schimmel. "Als Grüne müsste ich mich maßlos darüber freuen", sagte sie und begrüßte die Aktion freilich auch. Warum aber müsse man jetzt schon eine Möblierung festlegen? Man sollte doch Bürger, die sich so einen Gemeinschaftsgarten wünschen, an der Planung teilhaben lassen. Vielleicht, so meinte die Stadträtin, würde dann ein ganz anderes Konzept entstehen. Sie hätte sich gewünscht, etwas freier ranzugehen, damit sich mehr Möglichkeiten zur Entfaltung ergäben.