Grüne und "Partei" wollen die Südumfahrung stoppen

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Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen will die Südumfahrung stoppen und lieber Eisenbahn fahren. Foto: privat
Die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen will die Südumfahrung stoppen und lieber Eisenbahn fahren. Foto: privat

Es ist eine deutliche Ansage: Die Stadt soll das Bauvorhaben "Südumfahrung" mit sofortiger Wirkung einstellen. Hinter dieser Forderung stehen die Fraktion der Grünen und der Stadtrat der "Partei". Der Stadtrat soll sich am 14. Juli damit befassen.

Die Antragsteller führen als Begründung einen Wandel im Bewusstsein der Menschen an. "Unsere Stadt braucht Mobilität für morgen statt Lösungen von gestern", heißt es in dem Antrag. Das Arbeitsverhalten verändere sich, das Homeoffice nehme zu, was sich gerade jetzt in der Corona-Krise wirksam zeige. Die Zahl der Pendler werde daher weiter zurückgehen. Erschwerend komme hinzu, dass das Klimaproblem die zentrale Aufgabe der Menschheit im 21. Jahrhundert ist.

"Biotop wird zerstört"

Wörtlich heißt es in dem vom grünen Fraktionsvorsitzenden Peter Simon versandten Antrag: "So ist uns nicht verständlich, warum wir als Stadt mindestens 40 Millionen Euro Geld, das wir mittlerweile wegen Corona nicht mehr unbedingt zur Verfügung haben, in das Straßenbauprojekt Südumfahrung stecken wollen." Zumal damit eine der wenigen grünen Lungen und Biotope von Herzogenaurach zerstört würde. "Die Südumfahrung ist in Wahrheit eine Südumwalzung", heißt es weiter. Und: "Lasst uns daher lieber eine alternative Lösung für das Verkehrsproblem in Niederndorf entwickeln!"

Denn dieses Problem für die Bewohner des größten Herzogenauracher Ortsteils sei den Antragstellern durchaus bewusst. Deshalb soll mithilfe eines Verkehrswegeplaners und mit Bürgerbeteiligung ein Konzept entwickelt werden. Denn das Straßenprojekt würde die Verkehrsbelastung weder für Niederndorf noch für Herzogenaurach verbessern, im Gegenteil: "Sie würde noch mehr Autos in die Mitte der Stadt bringen und dadurch die Verkehrssituation potenziell sogar verschlechtern.

Stattdessen auf die Schiene

Des Weiteren wird in dem Antrag auf die Stadt-Umland-Bahn verwiesen, die Vorrang vor dem Auto haben sollte. Und außerdem werde ja auch eine Aurachtalbahn geprüft. "Mehr als 2000 Mitarbeiter der Firma Schaeffler wohnen mittlerweile in Fürth", wird geschrieben. "Eine mögliche S-Bahn nach Herzogenaurach über Erlangen Bruck könnte es diesen Menschen ermöglichen, ihre Autos zu Hause zu lassen und in der S-Bahn in die Arbeit zu fahren."

Grüne und Partei gehören zur sogenannten Gestaltungsmehrheit im Stadtrat, die Bürgermeister German Hacker (SPD) um sich gebildet hat. Bei der Südumgehung sind sich die beteiligten Fraktionen nicht einig. Hacker steht mit dem Großteil der Stadträte klar zur Südumgehung.