Eine beliebte Abkürzung ist derzeit dicht. Im Auftrag der Gemeinde Gremsdorf wird die Brückenstraße runderneuert.
Strategischer Straßenbau, so könnte man die Maßnahme nennen, die die Gemeinde Gremsdorf zur Zeit umsetzt.
Lieber tagsüber ein paar Stunden den Lärm der Baumaschinen ertragen, als den Verkehr, der sich seit der Brückensperrung in Höchstadt durch die Straße pflügt. Die Anwohner in Gremsdorfs Brückenstraße und Mühlenweg dürften sich mehrheitlich über die verkehrsfreie Zeit freuen.
Denn die Gemeinde lässt derzeit besagte Passage runderneuern. Gestern wurde die Fahrbahn fertig abgefräst. Bald folgt der neue Belag. Auch Bordsteine und Gehwege werden neu gemacht. Dafür ist der Schleichweg über den Aischpark (Am Wageck), den viele Autofahrer seit der Aischbrückensperrung benutzten, vorerst gesperrt.
"Nicht mehr nachvollziehbar"
"Wirklich geschlichen sind da ja nur wenige", sagt Gremsdorfs Bürgermeister Norbert Walter (CSU), der den Ärger der Anwohner verstehen kann. "Zu den Stoßzeiten war nicht mehr nachvollziehbar, was da durchgefahren ist." Sogar Lkw und Busse hätten sich durch gequält.
Ein Zufall also, dass die Gemeinde gerade jetzt bauen lässt? Die Interessen der Bewohner seien in die Entscheidung mit einbezogen worden, sagt Walter, diplomatisch. Allerdings sei die Teilstrecke von der Brücke vor bis zur B 470 auch schon lange Flickwerk gewesen, ein klarer Sanierungsfall.
Ab 7. Juli sei bereits eine Teilöffnung der Strecke geplant. Dann gelte wieder die bisherige Einbahnstraßenregelung. Die Straße Richtung Gasthof Scheubel werde dann wohl gegen Ende Juli fertig. Die Zufahrt für Anwohner und Friedhofsbesucher bleibt in den Zeiten, so weit es die Bauarbeiten ermöglichen, bestehen.
Vielen Autofahrern rund um Höchstadt dürfte auch eine weitere Baustelleneinrichtung nicht entgangen sein. Seit einigen Tagen säumen etliche Absperrungen den Medbacher Kreisel. Folgt hier schon die nächste Hürde auf der Umleitungsstrecke?
Kreisel bekommt eine Riffelung
Ein Anruf beim für die Kreisstraße zuständigen Landratsamt klärt auf: Es handelt sich um vergleichsweise geringe Arbeiten. "Wir machen die Bankettbefestigungen im Kreisel neu", sagt Jürgen Ertl, Leiter des Kreisbauhofs. Die teils gebrochenen Rasengittersteine müssten raus. Dafür werde man spezielle Schwerlastbankettplatten anbringen. Sie bestehen aus armierten Betonplatten und seien oben geriffelt, erklärt Ertl. Letzteres bewirke, dass die Autofahrer im Kreisel akustisch spüren: Hoppla, ich bin auf das Bankett gekommen. Dies solle so für ein bisschen mehr Disziplin beim Kreiseln sorgen.
Man plane, bis zum Ende der Pfingstferien, also gegen 16. Juni, fertig zu sein. "Dummerweise fällt das jetzt mit der Sperrung in Gremsdorf zusammen", sagt Ertl. "Aber wir gehen so vor, dass es nur minimale Behinderungen im Verkehr geben wird", beruhigt er etwaige Befürchtungen einer größeren Stauquelle.