Glocken von St. Magdalena sind zurück im Kirchturm

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Um die Glocken wieder unbeschadet in den Turm zu bekommen, war sehr genaues Arbeiten nötig. Fotos: Manfred Welker
Um die Glocken wieder unbeschadet in den Turm zu bekommen, war sehr genaues Arbeiten nötig. Fotos: Manfred Welker
Um die Glocken wieder unbeschadet in den Turm zu bekommen, war sehr genaues Arbeiten nötig. Fotos: Manfred Welker
Um die Glocken wieder unbeschadet in den Turm zu bekommen, war sehr genaues Arbeiten nötig. Fotos: Manfred Welker
 
 
Am Kran schwebten die Glocken ein.
Am Kran schwebten die Glocken ein.
 

Zwei Glocken der Herzogenauracher Stadtpfarrkirche sind eineinhalb Jahre lang repariert worden. Bevor sie wieder erklingen können, muss eine Zimmerei aber noch einen neuen Glockenstuhl aus Eichenholz bauen.

Lange haben die Herzogenauracher auf die Glocken in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena verzichten müssen. Nach der Reparatur sind sie wieder in ihrer Heimatstadt angelangt.
Bis sie ihren Klang wieder über die Stadt erschallen lassen, wird allerdings noch einige Zeit vergehen, wie Heinz Musiol, Chef der Firma Bayreuther Turmuhren erklärte. Musiol ist seit 33 Jahren bei dieser Firma tätig und hat sie 1995 von seinem ehemaligen Chef übernommen, damit sie nicht von einer größeren Firma geschluckt wird.
Am 5. Oktober 2012 waren die zwei Glocken aus dem Turm geholt worden, um die Schäden, die durch den langen Gebrauch entstanden waren, reparieren zu können.
Denn bei einer Routinekontrolle waren feine Risse an den Kronen der Glocken entdeckt worden, außerdem wiesen die Schlagringe leichte Fehlstellen auf.
Zum Schweißen und Aufschweißen mussten die Glocken zur Firma Lachenmeyer nach Nördlingen gebracht werden. Diese Firma kann als einzige in Deutschland derartige Arbeiten ausführen. Dazu muss die Glocke auf eine hohe Temperatur gebracht werden, bevor sie geschweißt werden kann. "Die Glocken klingen wieder genauso, wie sie gleich beim ersten Mal nach dem Guss geklungen haben" verspricht Musiol.
Aber zunächst müssen sie noch mit einem Kran in den Glockenturm der Stadtpfarrkirche gehoben werden. Anschließend werden sie genauso wie die zwei weiteren Glocken im Turm "geparkt", dann wird der Glockenstuhl darum herum gebaut. Dieser Glockenstuhl wird von der Zimmerei Holger Krauß aus Leutershausen angefertigt.
Verwendet wird dazu Eichenholz, auch die Joche für die Glocken werden aus Holz angefertigt. "Dadurch werden die scharfen Obertöne etwas gemildert", wie Musiol es formuliert. Außerdem erhalten die Glocken einen berührungslosen Antrieb, damit die Schwingungen sich nicht so stark auf den Turm übertragen. Denn die große Glocke wiegt immerhin 1040 Kilogramm, die kleinere immer noch 600 Kilogramm.
Als die Glocken in Herzogenaurach ankamen, bewunderten sie auch die Kinder der Kindertagesstätte Don-Bosco. Wann bekommt man schon die großen Glocken der Stadtpfarrkirche aus der Nähe zu sehen, hatten sich die Erzieherinnen gedacht. Mit einem Schwerlastkran wurden die Glocken emporgehoben und mit Seilzügen Zentimeter für Zentimeter in die Turmstube hineinbugsiert. Dort ruhen sie auf Kanthölzern, bis sie in den neuerrichteten Glockenstuhl eingehängt werden können.