SPD und CSU schmieden ein Bündnis für die nächsten sechs Jahre im Kreistag Erlangen-Höchstadt. Die Freien Wähler sind bei der Postenvergabe nur Zaungast. Weil ihnen der echte Wille gefehlt hat.
Klingt ungerecht: Der Kandidat kommt mit einem beachtlichen Ergebnis in die Stichwahl. An Sitzen sind sie gleichauf mit der SPD, die sogar Sitze verliert. Und doch sind die Freien Wähler außen vor, wenn es um Bündnisse und Posten geht. Klingt ungerecht, ist es aber nicht.
Denn politische Allianzen sind kein Abzählreim nach Sitzen und Prozenten. Sie sind eine Frage von Einfluss und Willen. Nicht zuletzt das Timing von Verhandlungen ist wichtig, will man mitmischen. Den Freien Wählern fehlte der echte Wille. Entweder auf die SPD zuzugehen oder den CSU-Mann Tritthart mitzutragen. Vielleicht war die Enttäuschung noch zu groß, dass Oberle nicht ran durfte. Ob es für den Kandidaten nun eine "knappe Kiste" war, spielt in den nächsten Jahren aber keine Rolle.
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Der Trost der Freien Wähler ist, dass sich auch außerhalb von Posten und Bündnissen gut mitreden lässt. Genug Sitze für eine breite Brust gibt es ja. Dazu kommt, dass die SPD kein monolithischer Block ist. Der neue Landrat wird noch merken: Eine "Kreistags-Groko" ist auch kein Abzählreim.