Ein Konzert mit lauter Favoriten in Herzogenaurach

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Gerald Fink präsentierte als krönenden Abschluss der Konzertreihe zum kleinen Jubiläum der Metzler-Orgel in St. Magdalena Herzogenaurach seine Favoriten. Foto: Manfred Welker
Gerald Fink präsentierte als krönenden Abschluss der Konzertreihe zum kleinen Jubiläum der Metzler-Orgel in St. Magdalena Herzogenaurach seine Favoriten. Foto: Manfred Welker

Die Metzler-Orgel steht seit zehn Jahren in St. Magdalena Herzogenaurach. Organisten aus dem In- und Ausland stellten sie in all ihren Facetten vor in einer Reihe zum kleinen Jubiläum.

Ein Konzert von Gerald bildete am Sonntag den Abschluss der Reihe zum zehnten Jubiläum der Metzler-Orgel in der Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena. Fink konnte seine Favoriten mit Meisterwerken deutscher Orgelliteratur präsentieren. Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD) erinnerte an die Konzertreihe, die Meister aus England, Italien, Deutschland sowie "Eigengewächse" vorstellte.
Mit dem Herzogenauracher Kulturpreisträger Gerald Fink habe man sich einen herausragenden Künstler zum Abschluss der Reihe geholt, betonte der Bürgermeister.

Fink konnte sich seine Favoriten der Meisterwerke deutscher Orgelliteratur für sein Konzert aussuchen. In seiner eigenen Reihe "Orgelzeit" hatte Fink über das Thema "Deutschland - Orgelland" gesprochen und musiziert. Das machte die Suche natürlich nicht leichter. Auch in dieser Reihe konnte er die Orgellandschaft nicht vollständig abdecken.
"Heute spiele ich nur das, was mir ganz besonders gut gefällt", bereitete er die Zuhörer auf sein Konzert vor.

Von Georg Muffat (1653-1704) hatte Fink die Toccata quinta aus dem Apparatus musico-organisticus ausgewählt. Ein kraftvolles Stück, das genial elementar mit simplen Tonleitern beginnt. Die strahlenden Klänge der Orgel erobern selbstbewusst den Raum und bildeten somit quasi das Eingangstor für das Konzert.

in geschätzter Komponist Finks ist natürlich der Nürnberger Johann Pachelbel (1653-1706), mit seiner Ciacona f-Moll. Der fränkische Meister Pachelbel beeindruckt mit seiner melodischen Sicherheit, sein Fundus ist natürlich und scheint unerschöpflich, aus ihm strömen die Melodienfolgen richtiggehend heraus.

Das Thema im Bass wiederholt sich, die Variationen reihen sich aneinander. Das Stück hat keinen Zielpunkt, findet einfach statt. "Mit Pachelbel kann man als Organist die Register der wunderbaren Orgel vorführen!"
Nicht fehlen durfte natürlich ein Werk von Johann Sebastian Bach (1685-1750): die Toccata und Fuge F-Dur, BWV 540.

Bei Bach ist für Fink jedes Werk absolut souverän. "Ohne Bach wäre für mich ein Orgelleben unvorstellbar", charakterisiert er den Meister aus Eisenach. "Es ist eine reine Freude, ihn zu spielen, mit seinen berührenden, großartigen Gesten!"

Aber auch die neuere Orgelliteratur ist bei Gerald Fink nicht vergessen. Von Paul Hindemith (1895-1963) spielte Fink den Satz "Sehr langsam" aus der Orgelsonate Nr. 1. Nur ein Satz, der aber wie kein zweiter die fließende Melodik dieses Komponisten aufzeigt.

Ein weiterer Komponist ist Joseph Gabriel Rheinberger (1839-1901), von dem Fink die Achte Sonate e-moll, mit den Sätzen Adagio, Fuga, Intermezzo, Scherzoso, Passacaglia für das Konzert ausgewählt hatte.
Mit rund 25 Minuten war es das längste Stück. Fink zollte ihm Respekt, mit dem Anspruch des Komponisten mit allen Klangfarben. Zwar werde Rheinberger häufig vorgeworfen, zu sehr auf Äußerlichkeiten und Zeitreflektiertheit Wert zu legen; das komme in diesem Stück aber kaum zum Ausdruck.

"Diese Sonate gehört zu meinen Favoriten, weil dieses Stück ganz genau zu dieser Orgel passt"" Die Passacaglia führt durch alle Höhen und Tiefen, durch helle und dunkle Register. "Die Zeit verrinnt, nutze sie!", scheint sie zu sagen.

Die Zuhörer würdigten die Darbietungen Gerald Finks mit langanhaltendem Applaus. Als Zugaben spielte er daher das Finale aus der 1. Orgelsonate von Felix Mendelssohn-Bartholdy und von Robert Schuhmann die Fuge über B-A-C-H.