Ein Brückentag im Sinn der Ökumene in Herzogenaurach

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Ministranten und der Kreuzträger führten die Prozession an. Fotos: Manfred Welker
Ministranten und der Kreuzträger führten die Prozession an. Fotos: Manfred Welker
Thomas Matzick, Helmut Hetzel und Elmar Klinger (v. l.) zelebrierten die Messfeier.
Thomas Matzick, Helmut Hetzel und Elmar Klinger (v. l.) zelebrierten die Messfeier.
 
 
Thomas Matzick, Helmut Hetzel und Elmar Klinger (v. l.) zelebrierten die Messfeier.
Thomas Matzick, Helmut Hetzel und Elmar Klinger (v. l.) zelebrierten die Messfeier.
 
 
 
 
 
 

Herzogenaurachs Stadtpfarrer Helmut Hetzel wünschte sich an Fronleichnam, dass die Christen auch in der Öffentlichkeit zusammenstehen. Gelegenheit dazu bot nach einer Messfeier in der Hauptstraße eine Prozession durch die Innenstadt.

Zu einer beeindruckenden Demonstration des Glaubens wurde heuer - auch dank des guten Wetters - das Fronleichnamsfest in Herzogenaurach. Zahlreiche Helfer hatten an den vorangehenden Tagen die umfangreichen Vorbereitungen für dieses Fest geleistet. So mussten die Kabel für die Lautsprecheranlage verlegt und ein Podium in der Hauptstraße aufgebaut werden. In den frühen Morgenstunden des Fronleichnamstages wurden noch der Altar positioniert und geschmückt sowie die Lautsprecher installiert. Frühzeitig hatten die Anwohner des Prozessionsweges die Häuser mit Fahnen und Blumen geschmückt.

Gestaltet wurde die Feier in Konzelebration von Stadtpfarrer Helmut Hetzel und Elmar Klinger sowie Pastoralreferent Thomas Matzick. Begleitet wurden diese von 24 Ministranten.
In seiner Einleitung der Messfeier begründete Hetzel die öffentliche Prozession damit, dass Fronleichnam "die nach außen gewendete Seite des Gründonnerstags" sei. Es gelte, das Geschenk der Gegenwart Jesu Christi nach außen zu tragen und zu zeigen. Das bedeute auch, innerlich offen zu werden für Jesus Christus.

Fronleichnam solle als urkatholisches Fest nicht nur ein Brückentag für ein verlängertes Wochenende sein. Hetzel wollte Fronleichnam als Brückentag im Sinne der Ökumene verstanden wissen. Denn es gelte, dass die Christen in der Öffentlichkeit zusammenstehen müssten.

Matzick thematisierte in seiner Predigt eine Erinnerung an seine Mutter, die ihm mit den Worten "Ich gebe Dir noch etwas mit" eine Brotzeitdose gegeben hatte, als er sich aufmachte, mit seinen Freunden nach Irland zu fahren, um die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden. Auf der Fahrt mit der Eisenbahn und der Fähre auf die grüne Insel herrschte im Zug Aufregung und Freude. In der Brotzeitdose befanden sich vier Stück Kuchen, mit denen der Anfang der Fahrt gefeiert wurde. Aber der Kuchen war mehr, er bedeutete, es gibt jemanden, der mich mit guten Gedanken begleitet.

An Fronleichnam würden die Gläubigen Brot zum Gedächtnis erhalten. Wenn wir das Brot essen und teilen, will uns Jesus damit sagen: "Ich gebe Dir etwas mit, ich begleite Dich." Die Fronleichnamsprozession sei daher ein starkes Zeichen: Da begleitet mich einer, gibt mir Kraft, was wir im Herzen spüren. "Es gibt einen, der unser Leben lebendig machen will", schloss Matzick die Predigt.

Nach der Eucharistiefeier formierte sich die Prozession. Begleitet von Ministranten führte ein Kreuz die Gläubigen an, es gingen die Erstkommunionkinder und Verbände mit ihren Fahnen mit. In der Prozession mitgetragen wurden auch die Figuren der Gottesmutter vom Marienaltar, des Heiligen Sebastian von der Kolpingsfamilie, des Heiligen Josef durch die Krippenfreunde sowie des Heiligen Florian von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach, die auch Träger für den Himmel sowie eine Begleitung stellten. Ebenso wurden die in der Stadtpfarrkirche verwahrten Zunftstäbe auch in diesem Jahr von Handwerkern aus Herzogenaurach mitgeführt.

In einer Monstranz wurde das Allerheiligste beschirmt von einem Baldachin durch die Hauptstraße, die Hintere Gasse, die Reytherstraße und den Marktplatz zurück zur Stadtpfarrkirche geleitet, wo Hetzel die Prozession mit dem Schlusssegen beendete.