Bis Ende Mai noch kann in der Diskothek Puls in Höchstadt getanzt und gefeiert werden. Dann schließt der Tanz-Tempel nach fünf Jahren seine Pforten.
"Das könnt ihr mir nicht antun", "Etz weis ich netmehr, wo ich feiern gehn soll". Auf der Facebookseite der Diskothek Puls ist die Enttäuschung der Partygäste zu spüren. Viele traurige Smileys zieren die Einträge der Nutzer. Der Grund: Die Diskothek Puls hat angekündigt zu schließen. Ende Mai wird Schluss sein mit Party.
"Unser Motto war stets: Entertainment pur. Aber leider müssen wir jetzt ,Leb' wohl' zu unseren Gästen sagen", schreiben die Discobetreiber und kündigen eine "Abschiedstour", eine Reihe von größeren Veranstaltungen, an. Schlusspunkt soll am 31. Mai "Die letzte Party - das große Finale" sein. "Tut uns leid. Aber wir haben noch einen Monat, in dem wir Vollgas geben werden. Versprochen", so die Puls-Macher auf der Facebookseite der Diskothek.
Renovierung vor zwei Jahren Noch im Juli 2012 eröffnete die Diskothek nach einer Renovierung mit einem "Relaunch" neu. Investiert wurde damals nicht nur in neue Toiletten und Böden, sondern auch in Sound- und Lichttechnik. Möglicherweise hat aber, wie bei Diskotheken nach ein paar Jahren häufiger der Fall, das Konzept nicht mehr genügend Besucher angezogen. Zu den Gründen, warum im Puls bald die Lichter ausgehen, war bisher aber noch nichts herauszufinden. Geschäftsführer Lion Heuschkel wollte sich noch nicht äußern. Er wolle eine interne Besprechung abwarten.
Schon lange gibt es im Kieferndorfer Weg in Höchstadt eine Diskothek, allerdings unter wechselnden Betreibern. Das Gebäude wurde um 1992 fertiggestellt. 2005 war die ehemalige "Diskothek Nightlife" noch verwaist.
Dann zog die "Nachtwelt" vorwiegend Gäste russischer Herkunft aus ganz Nordbayern nach Höchstadt.
2009 wurde das 4550 Quadratmeter große Grundstück zwangsversteigert. Für 300.100 Euro ging das Objekt an eine Bietergemeinschaft. Damals waren das knapp die Hälfte des festgesetzten Verkehrswerts der 1785 Nutzfläche auf zwei Etagen. Zwischenzeitlich gab es von Seiten des Eigentümers Pläne, eine Spielothek anzusiedeln. Auflagen vom Stadtrat hatten dieses Vorhaben allerdings unattraktiv gemacht.
Schließlich hat Heuschkel das Puls etabliert. Um die 2800 Gäste fassen die Räume, in denen unter anderem Beach-Partys, Hip-Hop- und R'n'B-Veranstaltungen mit Sexappeal stattfanden. Nach fünf Jahren ist also bald Schluss. "Aaaach was, mhhh warum bin ich jetz nach Höchstadt gezogen", schreibt ein enttäuschter Gast auf Facebook mit ironischem Unterton. Wenn es wie bisher in der Geschichte des Disco-Standorts im Kieferndorfer Weg weiter geht, lässt ein neuer Pächter nicht lange auf sich warten. Vorerst aber ist Schluss mit Tanzen.