Die schöne Herzogenauracher Kerwa und "The Beast"

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Nicht nur junge Mädchen kommen beim Anblick des "Beasts" ins Grübeln. Für die Zögernden bieten die Betreiber des Fahrgeschäfts auf der Herzogenauracher Sommerkirchweih neben der Looping-Fahrt auch eine familienfreundliche Schaukel-Variante. Foto: Lena Alt
Nicht nur junge Mädchen kommen beim Anblick des "Beasts" ins Grübeln. Für die Zögernden bieten die Betreiber des Fahrgeschäfts auf der Herzogenauracher Sommerkirchweih neben der Looping-Fahrt auch eine familienfreundliche Schaukel-Variante. Foto: Lena Alt
Dem Himmel 24 Meter näher als üblich sind die Fahrgäste von "The Beast" an dessen höchsten Punkt. Foto: Lena Alt
Dem Himmel 24 Meter näher als üblich sind die Fahrgäste von "The Beast" an dessen höchsten Punkt. Foto: Lena Alt
 
Foto: Lena Alt
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Mit dem Fahrgeschäft gastiert laut Angabe der Betreiber Deutschlands spektakulärste Flugsensation in Herzogenaurach. Der Selbstversuch bestätigt das - zumindest teilweise. Im Video zeigen wir die Attraktion aus der Betrachterperspektive.

In der Schweiz, in den Niederlanden und im Herkunftsland Italien hat "The Beast" bereits Kirmes-Besucher durch die Luft gewirbelt. Seit einer Woche können sich die Gäste der Herzogenauracher Sommerkirchweih von "Deutschlands spektakulärster Flugsensation" überzeugen. Jennifer Zinnecker, die Tochter des Betreibers, begründet diesen Superlativ mit der gleichzeitig angebotenen Schaukel- und Loopingfahrt. Ob das Eigenlob gerechtfertigt ist, wollte ich in einem Selbstversuch herausfinden.




Vor dem Fahrgeschäft am Rand der Kerwa ist Platz für zwei Schlangen; eine für die familienfreundliche Schaukelfahrt, bei der die Gondeln kurz vor dem Überschlag umkehren, und eine für den Looping. Die Herzogenauracher bevorzugen die harte Variante. "Die Schaukel mache ich nur bei etwa jeder siebten Fahrt", sagt Zinnecker. So lange will ich natürlich nicht warten und schließe mich der Mehrheit an.

Zinnecker legt Musik auf
Trotz meiner nur 27 Jahre bin ich mit Abstand der älteste unter 15 Passagieren. Einige Kids sind voller Vorfreude, manche geben sich cool, die wenigsten scheinen Angst zu haben. Aktuelle Hits in Disko-Lautstärke bringen uns bereits vor dem Start in Schwung. "Ich suche die Musik selbst aus", erklärt Zinnecker. Je nach Tageszeit und Publikum hat sie passende Lieder auf ihrem Laptop. Mit den berühmt-berüchtigten Durchsagen heizt sie den Fahrgästen ein. "Manche kommen sogar zu mir ans Fenster und verlangen danach."

Auf Zinneckers "Los" geht's los und das Beast setzt sich in Bewegung. Die ersten Mädels fangen zu kreischen an. Beim ersten Überschlag hält auch die Jungs nur noch die Halterung von den Schultern bis zu den Oberschenkeln auf den Sitzen. Als erprobter Freizeitpark-Tourist bleibe ich noch zurückhaltend. Erst beim Versuch, den Ausblick auf die Weihersbachanlage aus 24 Metern Höhe zu genießen, merke ich das Schwindelgefühl.

Putztrupp rückt im Notfall aus
"Das setzt erst nach einer gewissen Zeit ein", weiß Zinnecker aus Erfahrung. Daher stoppt ihr Computer das Beast auch automatisch nach knapp drei Minuten. Doch auch das ist manchmal zu viel. "Es kommt schon vor, dass sich Leute übergeben müssen", erzählt die 33-Jährige, "aber das müssen sie nicht selbst wegwischen", beruhigt sie mit einem Schmunzeln. Die meisten hielten es sich gerade noch zurück.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und mindestens 1,30 Meter groß ist, hat noch bis Sonntag die Gelegenheit, sich dem Beast zu stellen. Die Fahrt kostet vier Euro. "Der Preis bei uns ist überall in Deutschland gleich und wir versuchen, ihn trotz steigender Kosten für Strom, Benzin oder den Stand auf dem Volksfest zu halten", sagt sie. Deutschlands laut Zinnecker strengster technischer Überwachungsverein, der TÜV Süd, prüft das Schmuckstück der Familie aus dem oberbayerischen Neumarkt St. Veit zwei Mal pro Jahr.

"Das Fahrgeschäft wird eher out sein als kaputt", glaubt Zinnecker, die in einer Schausteller-Familie auf- und in ihren Job hineingewachsen ist. "Doch mit unserem Alleinstellungsmerkmal von zwei Varianten in einem Fahrgeschäft könnten wir noch eine Weile angesagt sein", hofft sie. Denn das Strahlen - wahlweise auch Zittern - der aussteigenden Gäste bereite ihr immer wieder Freude. "Da weiß ich, wofür ich das mache", sagt Zinnecker.