Zum Ausgleich der Höhendifferenz erhält die Ortsmitte eine 97 Meter lange Stützmauer.
"Eine Mauer ist eine klare Geschichte. Sie hat eine Funktion und die darf man auch sehen!" - als Berater sprach Landschaftsarchitekt Detlef von Witzleben klare Worte zur geplanten Mauer in der Ortsmitte. Er warnte die Räte davor, das für den Ausgleich der Höhendifferenz notwendige Bauwerk "zu verkünsteln oder mit Geranienkörbchen zu gestalten".
Erst vor wenigen Tagen hatte das Planungsbüro den Fachmann hinzugezogen. Dem Ratsgremium empfahl von Witzleben: "Den Gedanken weiterspielen und noch einiges an Hirnschmalz reinstecken." Damit die Umgestaltung der Ortsmitte mit der prägenden Mauer eine optisch gute Lösung wird.
Bereits im Vorfeld der Planung zur Umgestaltung des Ortskerns hatte es wegen der Mauer Kritik von den Anwohnern gegeben. Deshalb hatte der planende Ingenieur Georg Schreiber drei alternative Vorschläge ausgearbeitet, die in der Sitzung diskutiert wurden. Nach der ursprünglichen Planung sollte die Mauer am höchsten Punkt 2,15 Meter hoch werden und nach beiden Seiten hin auslaufen. Die Stützmauer mit einer Gesamtlänge von 97 Metern hat die Funktion, den Höhenunterschied zwischen der künftig unten liegenden Staatsstraße und dem höher gelegenen Areal abzufangen.
Wo heute die Staatsstraße verläuft, soll nach der Umgestaltung ein öffentlicher Bereich, eine Art Dorfplatz entstehen. Die Fläche sei daher sehr wertvoll, war von den Räten mehrfach zu hören.
Die erste Mauervariante war um einen halben Meter niedriger, der Höhenversatz durch eine Grünfläche aufgefangen. Die beiden anderen Varianten hatte Schreiber abgestuft mit zwei hintereinander liegenden Wänden und einer Grünfläche dazwischen gezeichnet. Wobei nicht zu vermeiden wäre, dass im oberen Platzbereich Fläche verloren ginge. Lebhaft diskutiert wurden auch Ausführungen in Naturstein, L-Steinen, strukturiertem Beton oder Gabionen.
"Wer steigt da hoch und pflegt den Grünbereich?", gab von Witzleben zu bedenken. Eine Begrünung von unten sei wegen des Platzbedarfs und der Salzstreuung problematisch. "Alles was wir da reinpflanzen, geht uns kaputt", war sich Jürgen Gumbrecht sicher. Bei einer Ausführung in Naturstein, die Johannes Schmid favorisierte, müsse die Statik beachtet werden, gab der Planer zu bedenken. Nach langer Diskussion glaubte Bürgermeister Friedrich Gleitsmann einen Trend zur ursprünglichen Version herauszuhören. Deshalb will man Witzlebens Vorschlag annehmen und sich vor Ort mit der Teilnehmergemeinschaft Dorferneuerung ein Bild machen.