Auf dem Parkplatz in der Adelhardgasse in Adelsdorf wird eine Doppelzapfsäule für Elektromobile eingerichtet.
Das beschloss der Bauausschuss der Gemeinde nach einem Besuch bei der Firma Elektro-Amon. Betreiber der kommunalen Einrichtung wird die Adelsdorfer Energiegesellschaft.
Thomas Amon hat gute Erfahrungen mit seiner Elektrotankstelle gemacht. Nicht nur der firmeneigene Mitsubishi MiEV wird dort geladen. Immer wieder machen auch durchreisende Elektromobilbesitzer bei ihm Station, um ihr Fahrzeug wieder aufzuladen.
Amon erzeugt den Strom für seine Doppelzapfsäule mit der Solaranlage auf dem Dach seiner Werkstatt. Dadurch kann er den Strom für 30 Cent pro Kilowattstunde abgeben. Ein voller Tank kostet bei ihm rund 1,60 Euro. Das reicht bei seinem Firmenauto für rund 130 Kilometer. "Allerdings sinkt die Reichweite deutlich, wenn Licht, Heizung oder Scheibenwischer zugeschaltet werden müssen", räumt Amon ein.
Als Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) sich einen Smart anschaffen wollte, so berichtete er, testete er auch dessen Elektroversion.
Vom Fahrverhalten war er begeistert. Dennoch nahm er von diesem Modell Abstand -wegen der bei ihm anfallenden Fahrtstrecken. Besonders kritisch sieht er dabei Fahrten zum Kreistag in Erlangen. "Wo könnte ich da ausreichend nachladen, wenn die Sitzungen manchmal so kurz sind?", fragte er sich. "Wenn das Tankstellennetz dichter wäre ..."
Aufladen dauert vier Stunden
Bei Amon können zwei Fahrzeuge gleichzeitig tanken. Jede der Steckdosen liefert 32 Ampere; so dauert eine Vollladung (das sind 80 bis 90 Prozent der Akku-Kapazität) etwa vier Stunden. Tochter Carmen Amon führte den Kommunalpolitikern den Tankvorgang vor. Er unterscheidet sich nur unwesentlich von dem mit Benzin. Hinter einem Tankdeckel an der Wagenseite verbirgt sich aber eine Kraftstromsteckdose.
Auf der anderen Seite ist der Anschluss für eine Tesla-Schnellladestation installiert.
Mit der kommunalen Zapfsäule mitten im Ortszentrum will Fischkal einen Beitrag zu einer flächendeckenden Versorgung mit Stromzapfsäulen leisten. "Als Kommune sind wir da in einer Vorbildfunktion", meinte er. Oppositionsführer Andreas Maier (CSU) sieht in der Anlage eine "Werbung für
Adelsdorf". Besser sei es zwar, Geschäftsleute hätten damit als Kundenservice begonnen. Aber durch den günstigen Preis von um die 5000 Euro könne auch die Gemeinde starten. Denn der ausgewählte Standort ist nicht nur für die Autofahrer günstig; unmittelbar daneben befindet sich ein Schaltschrank, so dass bei der Aufstellung nur Kosten für das Fundament anfallen.
Nach dem einstimmigen Beschluss dachte Fischkal laut darüber nach, ob Adelsdorf, wenn der Leasingvertrag für ein Dienstfahrzeug 2017 auslaufe, als Ersatz nicht ein Elektromobil anschaffen solle. Eine zusätzliche Ladestation für Fahrräder kam ebenfalls zur Sprache.
Hm ...
Also, ich hoffe, Herr Amon hat seine Ladesäule wieder repariert. Seit Ende April wurde kein erfolgreicher Ladevorgang mehr verzeichnet, weil der Kartenleser wohl einen Defekt hat(te).
Dann weiter: Herr Fischkal hätte sich nach einem Smart mit der Schnellladeoption umsehen sollen (22kW). Damit ist der Akku des Smart an einer solchen Säule, wie sie im Artikel gezeigt wird, in rund einer Stunde geladen. Auch in Erlangen gibt es inziwschen etliche Ladesäulen mit einer entsprechenden Ladeleistung, sogar am Rathaus. Ähnliche Ladezeiten bietet derzeit nur der Renault Zoe an. Der neue BMW i3 wird auch 3phasig laden können, aber nur mit 11kW, d.h. rund doppelte Ladezeit für etwa die gleiche nachgeladene "Strecke".
Apropos "Strecke": Es ist nicht interessant, wie lange man benötigt, um den Akku auf irgendeinen Ladestand zu bringen. In E-Fahrer-Kreisen hat es sich eingebürgert, die nachgeladene Strecke pro Zeiteinheit anzugeben. Das ist viel zielführender. Beim Smart und Zoe mit den 22kW wären das ca. 120km pro Stunde.
Heißt: Wenn das Fahrzeug eine Stunde an einer solchen Ladesäule angschlossen, bekomme ich in dieser einen Stunde Strom für 120km Fahrstrecke in den Akku (natürlich nur, wenn auch noch so viel Platz im Akku ist, voll ist voll). Die Streckenangabe ist natürlich auch immer von der eigenen Fahrweise abhängig und etwas individuell.
Wenn man schon mit Einheiten um sich wirft, sollte man auch etwas genauer werden.
32A ist nicht falsch, es fehlt aber, daß diese Ladestation 3phasig ist. D.h. es kann eine maximale Ladeleistung von 22kW pro Steckdose abgerufen werden. Weniger geht immer.
Das mit dem Tankdeckel an der Wagenseite verstehe ich jetzt nicht. Die Säule hat Typ2-Dosen (und keine Kraftstromsteckdose), und das an beiden Seiten. An welcher Seite ist woran ein Anschluß für eine Tesla-Schnellladestation installiert? An der Säule sicher nicht.