Dekan Kilian Kemmer ärgert sich über den Schaden, den Unbekannte an einer Jesus-Statue an der St. Georgs-Kirche in Höchstadt angerichtet haben. Für ihn stellt sich jetzt die Frage: Zahlt die Versicherung?
Vandalismus an Blumenkübeln und Bushaltestellen sei schon schlimm genug, sagt Dekan Kilian Kemmer. Aber wenn nicht einmal vor religiösen Symbolen Halt gemacht würde, sei das "Ausdruck kultureller Verwahrlosung".
Vermutlich in der Nacht von Montag auf Dienstag wurde die Jesus-Figur an der Ostseite der St.-Georgs-Kirche beschädigt. Bisher Unbekannte haben der etwa 1,2 Meter großen Figur aus Holz die Arme abgeschlagen und einen Teil des Dornenkranzes abgerissen. Vermutlich beim Hochsteigen beschädigten die Unbekannten die zwei schmiedeeisernen Kerzenständer, die erst vor ein paar Jahren gespendet wurden.
Der Dekan kann nur mit dem Kopf schütteln angesichts solch rohen Unsinns. Kemmer rechnet mit Reparaturkosten von 2000 bis 5000 Euro. Die Figur ist etwa 150 Jahre alt. "Die einzelnen Teile sind ja zum Glück noch da", sagt er.
Der Mesner hatte Arme und Dornenkranz am Dienstagmorgen im Grünstreifen neben der Kirche gefunden.
Die Polizei hat die Stücke zur Spurensuche vorerst behalten. Kemmer hofft, dass Anwohner der Steinwegstraße etwas gesehen oder gehört haben. Er selbst schlafe im Pfarrhaus zur anderen Seite hinaus und habe nichts mitbekommen.
Zahlt die Versicherung? Besonders ärgerlich: Kemmer rechnet schon fast damit, dass die Versicherung den Schaden nicht übernehmen wird. Diese Erfahrung habe er schon 2008 machen müssen, als Vandalen die 600 Jahre alte Ölbergszene beschädigten. 50.000 Euro kostete die Sanierung. Die Versicherung zahlte nichts, weil das Kunstwerk nicht "vandalensicher" gemacht war. Resultat: Heute "ziert" ein Zaun und ein Drahtgeflecht den Ölberg.