"Wirklich baff": Tierhilfe fassungslos über Verhalten in Waldbrand-Sperrgebiet

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Im Waldbrand-Sperrgebiet bei Erlangen gibt es weiter Ärger. "Wie kommt man bitte auf so eine Idee?", fragen Tierschützer mit Blick auf eine besondere Dreistigkeit.

Der Vorfall hat auch außerhalb der Region für Schlagzeilen gesorgt: In der Nähe von Erlangen kam es zu einem schweren Waldbrand im Tennenloher Forst. Betroffen war eine rund 40.000 Quadratmeter große Fläche. Der Brand ereignete sich am 30. April und erforderte den Einsatz von über 200 Feuerwehrkräften. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung. Die Flammen loderten über Tage hinweg. Auch zuletzt dauerten die Nachlöscharbeiten noch an, da Glutnester weiterhin eine Gefahr darstellen.

Das Feuer führte zu erheblichen Schäden in der Natur und beeinträchtigte vor Ort auch ein Wildpferdegehege. Die fünf Pferde einfach wegzutransportieren, sei unmöglich gewesen, schilderte der Träger des Projekts gegenüber inFranken.de. Die Kreisbrandinspektion Erlangen-Höchstadt berichtete indessen von riskanten und respektlosen Vorfällen, bei denen Menschen trotz Absperrungen das gefährdete Gebiet betraten. 

Walbrand bei Erlangen: Tierschützer weisen auf Gefahren hin - "bitte achtet das Sperrgebiet"

Nach mehr als einer Woche suchten Tierschützer derweil noch immer nach verletzten Wildtieren. Eine Sprecherin der Wildtierhilfe Süddeutschland erklärte unserer Redaktion in der vergangenen Woche, warum "Tierschutz oft mehr bedeutet, als Tiere zu retten". In den sozialen Medien meldet sich die Organisation nun mit wichtigen Hinweisen hinsichtlich des Sperrgebiets infolge des Waldbrands. Eine Landkarte gibt einen Überblick über das betroffene Waldgebiet "Vor Ort werden ab heute zusätzliche Schilder gestellt und weitere Absperrbänder gespannt", teilen die Verantwortlichen in ihrem Update vom Montag (12. Mai 2025) mit.

Laut Angaben der Wildtierhilfe wird der Landkreis Erlangen-Höchstadt im Verlauf der Woche ebenfalls eine Karte jenes geografischen Bereichs veröffentlichen, der für die Allgemeinheit aus Sicherheitsgründen derzeit nicht zugänglich ist. "Wir bitten euch, bitte achtet das Sperrgebiet", betonen die Tierschützer an die Bevölkerung gewandt. Wie zuvor bereits die Feuerwehr, berichtet auch der gemeinnützige Verein von entsprechenden Verstößen.

"Wir sind wirklich baff, erstaunt und sprachlos, dass es immer noch viel zu viele Mitmenschen in der Stadt und dem Umland gibt, welche das Sperrgebiet tatsächlich einfach ignorieren", konstatiert die Wildtierhilfe. Das Team weist darauf hin, dass das Feuer nach wie vor nicht komplett gelöscht sei. "Es brennt. Immer noch." Um dies zu untermauern, teilen die Tierschützer ein laut Eigenaussage aktuelles Bild, das man zur Verfügung gestellt bekommen habe - "damit dies jetzt auch wirklich der Letzte glauben kann", wie es in dem Social-Media-Post heißt.

"Keine ganz so tolle Geschichte": Feuer brach auf Truppenübungsplatz aus - Areal munitionsbelastet

Auch wenn der Brand sich flächenmäßig nicht ausbreite, brenne es. "Und eine brennende Fläche auf einem Munitionsgelände ist, wie sich jeder vorstellen kann, keine ganz so tolle Geschichte." Der Waldbrand ereignete sich auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz im Tennenloher Forst. Das betroffene Gebiet ist munitionsbelastet, was die Löscharbeiten erheblich erschwerte. Aufgrund der Munition im Boden konnten die Feuerwehrleute das Gebiet nur eingeschränkt betreten.

Löscharbeiten wurden teilweise aus der Luft mit Hubschraubern durchgeführt. Die Behörden hatten zwischenzeitlich den Katastrophenfall ausgerufen, um zusätzliche Ressourcen und Unterstützung zu mobilisieren. Mittlerweile ist das Feuer unter Kontrolle, und der Katastrophenfall wurde aufgehoben. Die Wildtierhilfe Süddeutschland warnt indessen vor einem anderen riskanten Aspekt.

"Rauchgase können weit bevor man sie riechen, sehen, schmecken oder in irgendeiner anderen Form wahrnehmen kann, wirklich gesundheitsschädigend und gefährlich sein". Im Zusammenhang mit dem Waldbrand bei Erlangen wurden mehrere Feuerwehrleute verletzt. Insgesamt erlitten neun Einsatzkräfte leichte Verletzungen während der Löscharbeiten. Sieben von ihnen mussten vorübergehend im Krankenhaus behandelt werden, konnten jedoch später entlassen werden.

Organisation berichtet von Rauchern im Sperrgebiet -  "wie kommt man bitte auf so eine Idee?"

Der Verein appelliert diesbezüglich an die Vernunft der Bürger. "Das Schlimme ist, dass jeder, der sich im Sperrgebiet aufhält, Einsatzkräfte und Mitmenschen gefährdet." Das Ganze werde nur noch getoppt von Menschen, die sich im Sperrgebiet mit einer brennenden Zigarette aufhielten, beklagen die Verantwortlichen merklich ungläubig. "Sagt mal, wie kommt man bitte auf so eine Idee?"

Auch das Wild im Tennenloher Forst habe durch die illegalen Waldbesucher kaum eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, weil es ständig aufgescheucht werde. "Es ist wirklich niemandem geholfen, wenn hier keine Ruhe reinkommt", mahnt das Team. Zum Schluss ihres Beitrags rufen die Verantwortlichen die Bevölkerung dazu auf, die betroffene Zone tunlichst zu meiden.

"Das gilt für das Gebiet vom OBI Kreisel bis zu den Wildpferden. Und zwar aus Richtung Nord, Süd, Ost und West." Dazu gehörten auch die jeweiligen Wege. Niemand im Wald solle außerdem rauchen. "Helft bitte alle mit", betonen die Tierschützer mit Blick auf die anhaltenden Auswirklungen des verheerenden Waldbrands bei Erlangen.

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Vorschaubild: © NEWS5 / Ferdinand Merzbach