Die vier Höchstadter Brauereien haben erstmals gemeinsam ein Bier kreiert. Dazu präsentiert das Stadtmarketing einen Bierkultur-Pass.
Bier und vor allem dessen Lagerung spielten in der Geschichte Höchstadts schon immer eine wichtige Rolle. Mehrere Brauereien gab es im Stadtgebiet und jede Menge Hausbrauer. Um das Bier im Sommer kühl zu lagern, wurde der Kellerberg untergraben. Heute spricht Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL) darüber von der "schönsten Kulturstätte Bayerns".
Am Mittwoch traf sich dort ein illustrer Kreis von Bier-Experten, um ein ganz besonderes Gebräu zu präsentieren, das auch in die Geschichte Höchstadts eingehen wird: ein Jubiläumsbier zu 500 Jahren Reinheitsgebot. Das Außergewöhnliche daran: Es ist das erste Gemeinschaftsprodukt der Braumeister aus den vier Brauereien im Stadtgebiet.
Ingo Sauer vom Blauen Löwen, Michael Ackermann vom Brauhaus, Timo Baier von der Brauerei Friedel in Zentbechofen und Norbert Fischer von der gleichnamigen Brauerei in Greuth hatten sich an einem Samstag zusammengesetzt und gemeinsam ein Rezept ausgetüftelt, das in der Anlage des Brauhauses umgesetzt wurde. Als die Anlage vier Stunden lief, habe man sich einen schönen Tag gemacht, verrieten Ackermann und Sauer. Mit von der Partie war auch Höchstadts Bierkönigin Dorothea Ruß. "Besser hätte es in der Arbeitsgruppe nicht laufen können", war ihr Urteil.
Herausgekommen ist das Höchstadter Jubiläumsbier, das es aber nur in einer sehr begrenzten Menge gibt. Das einzigartige Etikett der Bügelflaschen zieren die Logos aller vier Brauereien. Abgefüllt wurden über 1100 Flaschen, die in speziellen 12er Holzkästen oder auch einzeln angeboten werden.
Zehn Euro kostet der Kasten, verkauft wird dieses Gemeinschaftsbier nur in den vier Brauereien.
Der Bürgermeister dankte den anwesenden Braumeistern, dass sie die Brautradition "in toller Form" aufrecht erhalten. Seine Stadtmarketing-Managerin Sandra Hammer will das Bier-Jubiläum nutzen, um einen Bierkultur-Pass unters Volk zu bringen und für regionales Bier zu werben.
"Viele wissen gar nicht, dass es in Höchstadt vier Brauereien gibt", sagte Hammer. Der Pass soll aufklären. In Deutschland gebe es 40 Biergattungen, davon in Höchstadt über 20, habe sie herausgefunden. 3000 Bierkultur-Pass-Formulare wurden gedruckt. Wer sich einen solchen Pass besorgt und sich bei den Brauereien für jede konsumierte Biersorte einen Stempel holt, kann an einer Tombola teilnehmen. Bonusstempel gibt es vom Kellerbergverein für Kellerführung und Besuch des Kellerbergmuseums.
Mittelfristig plant Sandra Hammer die Einrichtung einer Höchstadter Kulturmeile, unter anderem mit Museen und Veranstaltungen. Erster Stein dieser Meile soll die Bierkultur sein.