Die Vorarbeiten für den Abbruch der Aischbrücke in Höchstadt liegen in den letzten Zügen. Fußgänger und Radler bekommen ein Provisorium.
Der Zeitpunkt rückt näher, an dem die Hauptschlagader zwischen Höchstadt-Süd und dem Stadtzentrum für den Autoverkehr gekappt wird. Die seit Wochen laufenden Vorarbeiten für den Abriss der Aischbrücke gehen in die Endphase. Nach aktuellem Stand wird die Staatsstraße über die Aisch ab Montag, 4. April, gesperrt.
Dies versicherte am Dienstag auf Anfrage des FT Karl Betz, der auch für Brückenbau zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Nürnberg. Dieses ist Träger der Erneuerung der nach 60 Jahren marode gewordenen Aisch- und der Flutbrücke in Höchstadt.
Im Winter freie Fahrt
Wie schon mehrfach berichtet, wird im bevorstehenden Sommer die Brücke über die Aisch erneuert. Im Winter 2016/2017 soll die Staatsstraße dann wieder freigegeben werden, ehe im Sommer 2017 die Flutbrücke abgerissen und neu gebaut wird. Bis Herbst 2017 soll dann der komplett neu erstellte Aischtal-Übergang für den Verkehr freigegeben werden.
Wer sich schon auf eine spektakuläre Sprengung der Aischbrücke gefreut hat, wird enttäuscht. Der Abriss geht völlig unspektakulär vonstatten. "Wir dürfen nichts in den Fluss werfen", sagt Abteilungsleiter Betz. Bei einer Sprengung wäre das wohl nicht zu verhindern gewesen. So werden jetzt zunächst die Gehsteige "weggenommen". Dafür kann die Fahrbahn noch von den Baufahrzeugen genutzt werden, ehe auch sie dann in einzelnen Teilen abgetragen wird.
Für Fußgänger und Radfahrer wird es auch während der Bauphase die Möglichkeit geben, die Aisch zu überqueren. Dafür kommt die alte Aischbrücke zu neuen Ehren. Sie wird dieser Tagen über einen neuen provisorischen Fuß- und Radweg westlich der Flutbrücke durch die Aischwiesen an den Karpfenkreisel angebunden.
Für das Staatlich Bauamt ist die Erneuerung der beiden Brücken in Höchstadt eigentlich nichts Außergewöhnliches. "Wir fürchten nur Hochwasser", sagt Karl Betz. Längere Zeit überflutete Aischwiesen könnten den Zeitplan durcheinander bringen.
Zur Sicherheit wird in den Aischauen auch ein hochwasserfreier Lagerplatz angelegt. Daneben dient die Flutbrücke während des ersten Bauabschnitts noch als Lagerplatz und Zufahrt zur Baustelle.
Genau das ist einer der Gründe, warum die Erneuerung der beiden Brücken nicht in einem Zug erfolgt, sondern auf zwei Sommer gestreckt wird. Beide Brücken gleichzeitig anzugehen wäre ein Kraftakt, den eine Firma allein kaum stemmen könnte, meint Betz. Außer man vergäbe den Auftrag an eines der ganz großen Bauunternehmen. Wären zwei Firmen gleichzeitig im Einsatz, hätte man zudem zwei direkt angrenzende Baustellen und nicht genügend Lagerflächen.
Finanzierung steht
Der Gesamtzeitraum, für den die Staatsstraße gesperrt werden müsste, sei bei der jetzt geplanten Variante auch nicht länger, als wenn man beide Brücken gleichzeitig angehen würde, ist Abteilungsleiter Betz überzeugt. Eine einzige Firma würde beide Brücken in einem Jahr nicht schaffen. Dann wäre der Aischübergang auch im Winter nicht passierbar.
Die Finanzierung der Maßnahme ist für das Staatliche Bauamt kein Problem. Hier greift das Brückensanierungsprogramm des Freistaats.