Die Erlanger Bergkirchweih ist ein riesiger Gastronomiebetrieb. Da fällt einiges an Müll an. Zwei Tonnen davon sind alleine zerbrochene Steinkrüge.
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Nicht nur sprichwörtlich sind Trinkgefäße fragil. An den zwölf Tagen Berg fallen rund zwei Tonnen alleine an zerbrochenen Krügen an. Kurz gerechnet: Ein Krug wiegt etwa ein Kilo, ergibt also 2000 Krüge, die kaputt gehen. Fünf Euro beträgt das Krugpfand. Mindestens 10.000 Euro landen somit bei den Kellern. Die Krugreste landen im entsprechenden Container des bergeigenen Wertstoffhofs.
"Getrennt wird nach zwölf verschiedenen Fraktionen von Abfall", sagt Ulrike Opel vom Umweltamt Erlangen. Sie koordiniert den Müll-Berg. Denn ohne ein Abfallmanagement würde das Fest in seinen Resten ersticken. Insgesamt, so Opel, fallen 80 bis 100 Tonnen Müll an. Nicht nur der Abfall der Keller und Buden, die zu einer eigenen Mülltrennung verpflichtet sind, landet in den Containern. Auch der Unrat, der allabendlich die Straßen (Bayreuther und Hauptstraße bis Martin-Luther-Platz) verschmutzt, ist mit eingerechnet.
Stolz sei man, dass 45 Prozent davon recycelt werden können, sagt Opel. In einem normalen Haushalt seien es allerdings bis zu 75 Prozent. "Wir arbeiten daran, die Recycling-Quote weiter zu erhöhen", sagt Opel.
Einer der "Männer vor Ort" ist Peter Schmidt. Zusammen mit seinen Kollegen kontrolliert er, ob alles sauber zugeht. "Wenn wir nicht wären", sagt Schmidt, "dann würde es hier ein bisschen anders ausschauen." Er zeigt auf die Container, in denen sauber getrennt Pappe, Glas, Metall oder Holz verteilt sind. Alleine zehn bis zwölf Tonnen an Speiseresten sammeln sich an, so Opel. Für Gastronomen ist die Zahl von übriggebliebenem und weggeworfenem Essen sicher nicht erstaunlich angesichts einer Besucherzahl von rund einer Million Menschen. Dennoch offenbart die Dimension an übriggebliebenem und weggeworfenem Essen die dekadente Seite des Bergs.