1000 Röttenbacher fiebern mit der DFB-Elf

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Während viele noch gebannt auf die Leinwand starrten, gaben sich ein paar Jungs schon während des Spiels siegessicher. Fotos: Pauline Lindner
Während viele noch gebannt auf die Leinwand starrten, gaben sich ein paar Jungs schon während des Spiels siegessicher. Fotos: Pauline Lindner
Für die Jugendmannschaften gab es Fußbälle aus fairem Handel. Foto: Pauline Lindner
Für die Jugendmannschaften gab es Fußbälle aus fairem Handel. Foto: Pauline Lindner
 
Foto: Pauline Lindner
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Die Dorfparty auf dem Rathausplatz entwickelte sich dank des Viertelfinal-Krimis zwischen Deutschland und Italien zu einem großen Fußballfest.

Hatte es am Nachmittag noch besorgte Blicke zum Himmel gegeben, war alles im Lot, als die Massen - es dürften kaum weniger als 1000 gewesen sein - zum Röttenbacher Rathausplatz strömten. Die Übertragung des EM-Spiels Deutschland gegen Italien lockte ungemein. Die jüngsten Fans ergatterten sich auch gleich Plätze vor der großen Leinwand und brachten ihre Fanutensilien in Position. Die Band Motion-sound räumte da bereitwillig ihren Platz auf der Bühne.

Jetzt war Bangen und Hoffen angesagt. Das Mienenspiel war eher ernst, als die Partie recht langsam Fahrt aufnahm. Da wurden schon beim ersten Eckball die Arme in die Höhe gerissen. Waren die Blicke der Erwachsenen erwartungsvoll oder kritisch auf die Leinwand gerichtet, suchten sich die Kinder zwischendurch andere Unterhaltung. Wenn man schon mal beieinander war ...

Spielstand null zu Null, Halbzeit. Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) rief die Sponsoren der "Dorfparty des Jahres" auf die Bühne, dazu die Fairtrade-Aktivisten Gerhard Frank, Werner Ritz und Siegmund Knoll. Sie hatten Fußbälle aus fairem Handel im Gepäck, die sie den örtlichen Jugendfußballmannschaften spendierten.

"Die erste Halbzeit ist schlecht gelaufen", kommentierte denn auch Nachwuchsspieler Aaron die Viertelfinal-Begegnung. Und Mike war mit dem gepfiffenen Foul nicht zufrieden. Röttenbachs Bierkönigin Lisa Bittel spielte Glücksfee beim Auslosen der Getränkegutscheine aus dem örtlichen Facebook-Gewinnspiel. Und der Bürgermeister erinnerte an die überall aufgestellten Spendendosen für den Lebensunterhalt des bekanntesten Röttenbachers, der Schildkröte Suarez.

Jubel über das deutsche Tor, wieder Bangen, als der Ausgleichstreffer fiel. Ein Auf und Ab der Gefühle spiegelten die Gesichter wider. Es steigerte sich in den letzten Minuten der Nachspielzeit und erst recht beim Elfmeterschießen. Dann hielt es keinen mehr auf seinem Sitz. Die vier Musiker eilten zur Bühne, um den richtigen Sound unter diese Stimmung zu legen. Obwohl der Bassist zwischendurch mal verraten hatte, sein Traumendspiel wäre Island gegen Wales.

Verstärkung bekam Motion-sound durch Ludwig Wahl, der "1000 Mal ist nichts passiert" besang. Na, so viele unglücklich verlaufende Länderspiele Deutschland-Italien gab's wohl doch nicht. Einzig Jugendpfleger Frank Schulte, der Hauptorganisator, war - minimal - unglücklich, verkürzte doch die Dauer des Fußballspiels den Auftritt der Band.