Die markante Dachkonstruktion der Kaltenbrunner Itzgrundhalle mit ihren vier Giebeln wird nach dem Umbau Geschichte sein - und da liegt das Problem.
Zwei Jahre schon liegt der Förderbescheid zur energetischen und behindertengerechten Sanierung der Itzgrundhalle im Rathaus. Getan hat sich - zumindest von außen gesehen - seitdem noch nicht viel. Eine endlose Geschichte wird das Projekt dennoch nicht, versichert Werner Thomas (SPD). Denn der Bürgermeister ist seit kurzem in der Lage, einen verlässlichen Zeitplan zu präsentieren: "Nach dem Winter können und werden wir hier richtig loslegen."
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Der Hauptgrund für die starke Verzögerung sitzt ganz oben auf der Itzgrundhalle und ist eines der prägenden Elemente für das Kaltenbrunner Ortsbild: das Dach. Weil bei diesem gravierende statische Probleme zutage traten, musste der wichtigste Bauabschnitt komplett neu überdacht werden. Ergebnis: Die Itzgrundhalle wird voraussichtlich ein flaches Schleppdach bekommen, drei der vier alten Giebelspitzen werden verschwinden. Durchgewunken ist das Alu-Flachdach zwar noch nicht, aber Gemeindegeschäftsleiter Dieter Scherbel geht davon aus: "Das Dach wird nach der Sanierung ein völlig neues Aussehen haben." Innen vielleicht sogar ein erst einmal gewöhnungsbedürftiges. Aber, Stand jetzt, nicht wieder einen Preisschock im Rathaus einlösen.
Alles auf Anfang!
Denn so einen gab es schon: bei der Ausschreibung der Zimmerer-Arbeiten. Neun Firmen schrieb die Verwaltung an, am Ende blieb ein Angebot übrig. Das war aber so hoch, dass die Gemeinde die Ausschreibung neu aufrollen musste. Besser lief es für den Block Heizung/Sanitär/Lüftung: Da ist der Auftrag vergeben, die Firma rückt demnächst an. Nur von außen sehen wird man da nichts.
So glücklich wie er angesichts des dicken staatlichen Zuschusses eigentlich sein müsste, ist Dieter Scherbel bei der Hallensanierung über Mittel des bayerischen kommunalen Investitionsprogramms (KIP) nicht. Schließlich sind es derzeit nicht nur die niedrigen Zinsen, die für Schwung im Bausektor sorgen - die vielen milliardenschweren staatlichen Förderprogramme kommen noch dazu. Die Folgen: ausgelastete Firmen, monatelange Wartezeiten, hohe Preise.
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Inzwischen hat der Freistaat Bayern die Problematik erkannt und die Fristen für die Kommunen geändert. Normal hätte ein KIP-Projekt wie die Itzgrundhalle laut Bewilligungsbescheid am 31. Dezember fertig sein müssen. Inzwischen wurde der Termin für den bürokratischen Abschluss aufs Jahr 2021 verschoben. So lange wollen sie in Kaltenbrunn aber nicht mehr warten. Der Bürgermeister geht davon aus, "dass 2019 der Großteil der Arbeiten passieren wird". Ob er die Sache vor Ende seiner letzten Amtszeit (Stichtag: 30. April 2020) einweihungsreif bringen wird, will Werner Thomas aber sicherheitshalber nicht versprechen.