Verein kniet sich rein fürs Freibad in Autenhausen

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Auf dem Gelände des Freibades Autenhausen fanden schon etliche Arbeitseinsätze statt. Archivfoto; Lothar Weidner
Auf dem Gelände des Freibades Autenhausen fanden schon etliche Arbeitseinsätze statt. Archivfoto; Lothar Weidner
Andreas Gsänger, der 57-jährige Maschinenbauingenieur aus Autenhausen: "Als Kind ging ich schon immer sehr gerne baden. Deshalb liegt mir das Bad am Herzen." Foto: Lothar Weidner
Andreas Gsänger, der 57-jährige Maschinenbauingenieur aus Autenhausen: "Als Kind ging ich schon immer sehr gerne baden. Deshalb liegt mir das Bad am Herzen." Foto: Lothar Weidner
 

Der Förderverein Freibad Freizeitanlage Autenhausen hat sich sehr viel vorgenommen. Das wurde bei der Hauptversammlung im Sportheim deutlich.

Der Förderverein Freibad Freizeitanlage Autenhausenhat sich sehr viel vorgenommen. Das wurde bei der Hauptversammlung im Sportheim deutlich. So soll nicht nur die bisherige Anlage runderneuert werden, es soll auch ein Naturbad entstehen, für das schon ein Name kreiert wurde: "Autilus". Der Motor der ganzen Geschichte des rund 200 Mitglieder starken Fördervereins ist dessen Vorsitzender Andreas Gsänger, der mit einer Engelsgeduld das Projekt vorantreibt.

"Es ist viel mehr gelaufen, als ich vor einem Jahr noch geträumt habe", ließ er vor vollem Haus wissen und fügte hinzu: "Wir haben zwar einiges erreicht, aber zum Jubeln und Zurücklehnen ist es noch viel zu früh." Immerhin seien ehrenamtlich bereits 600 Stunden geleistet worden, berichtete der agile Vorsitzende.

Das Ziel des Fördervereines ist für 2016 und 2017, die Zukunft von Freibad und Freizeitanlage zu sichern und die Neugestaltung zum Naturbad
vorzubereiten. "Das hat sich der Förderverein angesichts der drohenden Schließung auf die Fahnen geschrieben", erinnerte Gsänger, wobei mit der Stadt Seßlach Hand in Hand gearbeitet werde. Dass die bisherige Arbeit schon Früchte getragen habe, hätten die Besucherzahlen bewiesen, die von 3110 aus dem Jahr 2015 auf 4063 in diesem Jahr gestiegen sind. Die Freizeitanlage konnte zudem 1313 Besucher verzeichnen.


Umbau startet in zwei Jahren

Gsänger ließ die bisherigen Arbeiten Revue passieren, wobei er eindringlich darauf verwies, dass der politische Wille für die Umgestaltung vorhanden sei. So flössen für den ersten Kostenabschnitt von 167.000 Euro, der vor allem Technik, Beschilderung und Marketing beinhalte, 100.000 Euro aus dem Leader-Programm. Den Rest schieße die Stadt Seßlach zu. "Das Bad muss noch zwei Jahre funktionieren, bevor die Umgestaltung erfolgen kann", sagte Gsänger.

Dass der Verein sich auf ein Naturbad festgelegt hat, bewiesen allein schon die Kosten. Würde saniert nach DIN-Vorschriften, kämen 471.000 Euro an Kosten zustande, während für das Naturbad 332.000 Euro prognostiziert sind, abzüglich der Leader-Förderung. Allerdings muss bei einer Förderung gewährleistet sein, dass zwölf Jahre lang der Betrieb aufrechterhalten wird.

2016 gab es bisher mannigfache Eigenleistungen wie unter anderem Ausbesserungen am Pflaster, Reparaturen der Türen der Umkleidekabinen und Abdichtung des Beckenrands. Michael Büschel hat den Bademeister Siegfried Schmidt mit 71 Arbeitsstunden unterstützt. Höhepunkt war die Fahrt nach Aura und Ebrach zusammen mit einigen Stadträten zur Besichtigung von Naturbädern, bei der wichtige Informationen eingeholt werden konnten. Natürlich - wie sollte es bei so viel Fleiß anders sein - kam das Gesellige nicht zu kurz, auch mit dem Ziel, Geld in die Kasse fließen zu lassen.

Josef Starkl stellte die weitere Planung vor. Das Ziel für 2018 sollte es sein, den Umbau des Freibades zum chlorfreien, ökologischen Naturbad mit neu gestalteten Liege- und Spielflächen, mehr Naturerlebnissen, komplett saniertem Servicegebäude und Sanitätsraum zu verwirklichen. Es standen 900.000 Euro im Raum. Dass dies ein Wunschdenken ist, war der Versammlung klar. "Die Maßnahmen lassen sich so nicht umsetzen", gab Starkl zu. Jedoch wurde der Versammlung folgende Vorgehensweise vorgeschlagen: Für alle Maßnahmen sollten Förderanträge gestellt, eventuell Konzepte überarbeitet und Bauabschnitte eingeteilt werden. Auch soll die Finanzierbarkeit auf den Prüfstand kommen unter der Prämisse, welche Mittel die Stadt Seßlach aufbringen kann oder wie viel an Darlehen aufgenommen werden müssen. Gsängers Resümee hörte sich positiv an: "Wir sind auf dem richtigen Weg."