Tambacher Berg wird kontrolliert

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Schnell-Straße: Zu schnelle Autos und eine schlecht Parkmoral sind den Tambachern ein Dorn im Auge. Das Landratsamt reagiert auf die Beschwerden und wird dort vermutlich schon ab kommende Woche die Geschwindigkeit messen. Foto: Jochen Berger
Schnell-Straße: Zu schnelle Autos und eine schlecht Parkmoral sind den Tambachern ein Dorn im Auge. Das Landratsamt reagiert auf die Beschwerden und wird dort vermutlich schon ab kommende Woche die Geschwindigkeit messen. Foto: Jochen Berger

Es geht auch ohne fest installierte Blitzer: Der Landkreis und die Gemeinde messen ab nächste Woche die Geschwindigkeit.

Der Landkreis Coburg und die Gemeinde Weitramsdorf werden noch in diesem Jahr weitere Maßnahmen gegen die Raserei auf der Ortsdurchfahrt - insbesondere am Tambacher Berg - ergreifen. Das hat Landrat Michael Busch (SPD) jetzt mitgeteilt. Das Statement des Landrates ist das Ergebnis auf mehrere Bürgeranfragen, die im Oktober bei der Veranstaltung "Auf ein Bier mit dem Landrat" im Weitramsdorfer Gemeindeteil Tambach gestellt wurden.


Keine fest installierte Blitzeranlagen


Busch stellte dabei klar: Fest installierte Blitzeranlagen wird es auf der B 303 am Tambacher Berg nicht geben. Der Einrichtung einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage in Tambach an der Bundesstraße B 303 ist Buschs Angaben zufolge bereits vom Bayer. Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehrs mit Schreiben vom 29. Dezember vergangenen Jahres eine Absage erteilt worden. Durch das bisherige Vorgehen der Polizei und der kommunalen Verkehrsüberwachung (KVÜ) werde allerdings ein flexibler und den jeweiligen Bedingungen angepasster Messeinsatz gewährleistet.


Zu jeder Zeit mit Geschwindigkeitsmessungen rechnen


Dies habe auch Vorteile, betont der Landrat: "Im Gegensatz zu stationären Messungen ist eine Vorhersehbarkeit der Überwachungsmaßnahmen nicht gegeben." Als Verkehrsteilnehmer müsse man vielmehr zu jeder Zeit mit Geschwindigkeitsmessungen rechnen. Diese Einschätzung wurde nach Angaben des Landratsamtes auch von der Regierung von Oberfranken letztmalig mit Schreiben vom 3. November bestätigt. "Dadurch sind mir in diesem Fall leider die Hände gebunden", stellt der Landrat in seiner Stellungnahme klar. Das Augenmerk müsse daher auf die Geschwindigkeitsüberwachung durch die Polizei und die kommunale Verkehrsüberwachung gerichtet werden.


Überwachung verstärkt


Die Polizei als auch die KVÜ führen seit Oktober allerdings verstärkt, regelmäßig und zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten Geschwindigkeitskontrollen entlang der Ortsdurchfahrt durch. Dies sei nicht selbstverständlich, da sich bei Beauftragung einer KVÜ die Polizei normalerweise aus dem Gemeindegebiet mit Geschwindigkeitskontrollen zurückziehe. Durch die Bauarbeiten an der Staatsstraße mit den damit verbundenen Verkehrseinschränkungen an der Bundesstraße wurde jedoch nach Informationen des Landratsamtes seitens der Polizei ab Juni eine Zeit lang keine Geschwindigkeitsüberwachung mehr durchgeführt. Nachdem jedoch die Arbeiten inzwischen abgeschlossen sind, wird in diesem Bereich die Polizei auch wieder tätig.


Es gab aber schon Geschwindigkeitsüberwachungen der Polizei und der KVÜ im Zeitraum von Januar 2015 bis Juli 2016. Dem Landratsamt liegen die Ergebnisse dieser Kontrollen vor - sie zeigten e keine Auffälligkeiten. Von allen gemessenen Fahrzeugen lag die Beanstandungsquote im Durchschnitt bei nur 2,15 Prozent.


Wie Busch berichtete, hat er mit der Gemeinde Weitramsdorf und der Polizei vereinbart, diesen hohen Kontrollaufwand weiter in Tambach aufrecht zu erhalten. Noch mehr Geschwindigkeitsmessungen, wird es aber nicht geben, stellte der Landrat klar: "Eine noch höhere Präsenz wäre auch wegen der geringen Beanstandungsquote gegenüber den anderen Kommunen nicht vertretbar."


Messung der Verkehrsbelastung

Intensiviert werden hingegen die Verkehrs- und Geschwindigkeitsmessungen durch die Gemeinde sowie durch den Landkreis Coburg. Die Gemeinde Weitramsdorf habe mittlerweile ein Geschwindigkeitsdisplay gekauft, um an dem jeweiligen Einsatzort sowohl Geschwindigkeitsmessungen als auch Verkehrszählungen durchführen zu können. Die statistischen Daten werden den Verkehrsteilnehmern nicht angezeigt, sondern "im Hintergrund" erhoben und stehen für Auswertungen zur Verfügung. Sobald das Gerät einsatzbereit ist, wird es am Tambacher Berg aufgestellt. "Über einen angemessenen Zeitraum", heißt es von der Gemeinde, werden die Anlagen stehen bleiben. So sei das Ordnungsamt in der Lage, verlässliche Zahlen zur Geschwindigkeit und zur Verkehrsbelastung zu ermittelt.
Der Landkreis wird ebenfalls ein entsprechendes Dialog-Display anschaffen. In Abstimmung mit der Gemeinde und der Polizei werden dann auch am Tambacher Berg durch den Landkreis Geschwindigkeitsmessungen und Verkehrszählungen durchgeführt. Voraussichtlich soll dies schon ab kommender Woche der Fall sein.



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Das römisch-katholische Dekanat Coburg umfasst den Seelsorgebereich Coburg Stadt und Land (mit St. Marien Bad Rodach), die Pfarreiengemeinschaft Seßlach (mit Autenhausen, Kaltenbrunn und Neundorf) sowie die Pfarreiengemeinschaft Ebersdorf-Neustadt-Rödental.

Evangelisch Zum Dekanatsbezirk Coburg gehören etwas mehr als 70 000 evangelische Gläubige in 51 Kirchengemeinden. Bis in den Landkreis Coburg reicht auch das evangelische Dekanat Michelau mit insgesamt 20 Gemeinden und 26 000 Mitgliedern. Das Dekanat ist organisatorisch unter anderem für die Kirchengemeinden Bad Staffelstein/Herreth, Gemünda, Heilgersdorf, Lahm/Gleußen, Neuensorg, Schottenstein und Tambach zuständig.