Mit "Stöppach ganz offen" wurden die Feierlichkeiten 700 Jahre Stöppach am Festsonntag abgeschlossen.
Es war weit mehr als offene Türen in Häusern und Gärten, das "offene Stöppach". Es war vielmehr ein schöner Spaziergang durch den Ort, der einer Zeitreise glich, die alte Erinnerungen weckte. So waren an vielen Häusern Bilder angebracht und man konnte sehen, wie sich die Häuser und Gärten im Laufe der Zeit verändert haben.
Alte Gerätschaften
Erstaunlich war auch, was die Stöppacher so alles in ihren Kellern und auf den Dachböden gefunden haben und den vielen Besuchern aus nah und fern zeigten. Darunter waren alte Traktoren und landwirtschaftliche Geräte sowie alte Schreibmaschinen, die die Jugend kaum kennt. Aber auch alte Waschgeräte aus Holz, wie sie vor langer Zeit benutzt wurden, wurden vorgeführt. Zudem gab es alte Schulbücher und wertvolles Service, alte Telefone - mit Wählscheibe natürlich - zu sehen.
Auf sehr große Resonanz stieß die Gestaltung der vier offenen, recht unterschiedlich aussehenden Gärten. In einem der Gärten in der Schernecker Straße waren Tiere, die die Besucher wie Magneten anzogen. Außerdem wurden zahlreiche Handarbeiten und heimische Produkte angeboten.
Heiteres Raten vor den Fotos
Sehr intensiv betrachteten die Besucher die alten Fotos, die in zwei Ausstellung gezeigt wurden. Manchmal standen die Leute lange vor den Schautafeln, betrachteten die Bilder und rätselten. "Schau mal, das könnte doch der ... sein?", war oft dabei zu hören.
Gut besuchtes Theaterstück
Die Kinder hatten ihren Spaß beim Ponyreiten. "Mit so vielen Zuschauern haben wir nicht gerechnet", sagte Doreen Greschke, die zusammen mit Helga Wank das Theaterstück, "Zwerg sei Dank oder Warum die Querkel Stöppach verließen" nach einer alten Sage schrieb. Es wurde von 15 Kindern und einigen Erwachsenen, alle aus dem Ort oder der näheren Umgebung, aufgeführt. Dabei passte einfach alles, von der Bühne bis zu den Requisiten. Viele sagten, sie würden dieses Stück, das rund 40 Minuten dauert, gerne noch einmal sehen. Ganz in der Nähe der Aufführung stand die alte Feuerwehrspritze aus Stöppach, die Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurde. Die Stöppacher Feuerwehrjugend ließ es sich nicht nehmen, die Spritze den Besuchern mehrmals vorzuführen. Das Feuerlöschen war früher sehr anstrengend, stellten sie nach jeder Vorführung fest.
Der Festnachmittag wurde von einem gemeinsamen Chorkonzert des Männergesangvereins "Liederkranz" Fechheim und des Männergesangvereins Gestungshausen umrahmt. Außerdem nutzten die Stöppacher Vereine die Gelegenheit, sich einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Mit der Ausgabe der Preise für die Teilnahme am Malwettbewerb, der von den Gartenfreunden Stöppach veranstaltet wurde, fanden die Feierlichkeiten ihren Abschluss. Dabei bedauerten die Gartenfreunde, dass keine Bilder von den beiden Kindergärten in Untersiemau und der Schule Untersiemau eingereicht worden waren.
Am Morgen hatte ein recht kurzweiliger Gottesdienst stattgefunden, der von Pfarrer Heinrich Arnold und dem Gospelchor Großheirath gestaltet worden war. In Reimen und im Dialekt hatte Pfarrer Arnold seine Predigt verfasst, die bei den Besuchern so manches Schmunzeln hervorrief.