Wolfgang Heyder spaltet mit seinen Kommentaren die Coburger Handballszene. Für viele ist er der Top-Manager, der den HSC 2000 Coburg in die 1. Liga führt. Andere sehen in ihm das frühere "Brose-Hampelmännchen", das keine Ahnung hat und wieder zurück nach Bamberg soll.
                           
          
           
   
          Wolfgang Heyder spaltet die Gemüter. Von vielen geschätzt, von manchem auch verachtet. Ein Manager mit Ecken und Kanten. Viele sagen, dass der starke Mann des HSC 2000 Coburg kein Fettnäpfchen auslässt. Andere wollen wissen, dass er das ganz bewusst macht. Er polarisiert gerne.
In einem Punkt sind sich aber alle einig: Der Pödeldorfer, der am Montag seinen 59. Geburtstag feierte, nimmt selten ein Blatt vor den Mund. Er sagt was er denkt - egal was andere darüber denken.
Heyder trägt sein Herz auf der Zunge. Auch am Mittwochabend, als er als Co-Kommentator bei der Live-Übertragung des Pokalspiels seines HSC gegen den THW Kiel (23:27) fungierte. Bereits im Vorfeld kündigte er an, dass er nicht parteiisch reden wird. Gesagt, getan. Mehr als das: Er teilte sogar in den eigenen Reihen kräftig aus. 
  
  "Bamberger Messias auf hohem Ross"
 
Die Reaktionen im Netz waren daraufhin heftig. User "Tobias Roos" schreibt auf der Facebook-Seite des HSC unter anderem vom "Bamberger Messias, der mal von seinem basketballspielenden Ross runter kommen soll" und "sein Mikrofon weglegen und der Wahrheit ins Auge schauen soll". "Bastian Geuß" versteht nicht, warum der "Top-Manager" seinen Trainer Jan Gorr öffentlich kritisiert und empfiehlt deshalb, Heyder wieder nach Bamberg zurückzuschicken. Und "He Jockel" wird sogar noch deutlicher: "Der hat keine Ahnung, davor war er auch nur Broses Hampelmännchen. Frag mich auch wieso Sie diesen V..... geholt haben, ist doch auch schon verbraucht.Weg mit ihm."
Wir haben die markantesten Sprüche von Wolfgang Heyder, die er während der Live-Reportage sagte, für Sie am Ende dieses Artikels zusammengestellt. 
Er nahm aber auch klar Stellung zu den Aufstiegsambitionen seines Klubs: "Wir haben einen Zweijahresplan. Ich bin mir nicht sicher, was heuer schon möglich ist, denn so groß ist der Kader auch nicht."
  
  Keine "Kaffeesatz-Leserei"
 
Dass es eine extrem harte Saison mit 40 Ligaspielen sei, lässt er nicht gelten, denn die Basketballer hätten im
gleichen Zeitraum deutlich mehr Spiele und eine viel höhere Belastung als Handballer. Außerdem hält Wolfgang Heyder nichts von "Kaffeesatz-Leserei", sondern fordert Geduld auf dem Weg in die stärkste Liga der Welt. Das heutige Auswärtsspiel in Hamm sieht er als eine "extrem wichtige Geschichte" für den HSC.
Und dass der SPD-Politiker im Bamberger Kreistag tatsächlich keine Mördergrube aus seinem Herzen macht, beweist er auch mit der Ankündigung, dass er demnächst eine Trainingseinheit leiten wird. 
"Natürlich traue ich mir das zu, gerade für die Abwehr-Arbeit. Ich würde da auch eine andere Note reinbringen," kündigt der 1,78 große Skorpion an, der 2002 als Deutscher Basketball-Jugendtrainer des Jahres ausgezeichnet wurde.
Apropos Skorpion. Die typischen Eigenschaften dieses Sternzeichens beschreiben den Charakter des Sportmanagers Wolfgang Heyder ganz gut. Im Internet heißt es da:
  
  "Das Tier mit dem tödlichen Stachel"
 
"Skorpione wollen stets in die Tiefe und in die Extreme gehen. Alles Mittelmäßige und Oberflächliche verachten sie, denn sie suchen die verborgene Wahrheit! Dabei sind sie kompromisslos und lassen nicht locker - sogar, wenn sie dabei in Gefahr geraten. Sie sind die geborenen Detektive, denn sie lieben es, Geheimnisse aufzudecken und Tabus zu brechen. 
Sie verfügen über enorme seelische Kräfte und psychologisches Talent, allerdings müssen sie lernen, ihre Macht nicht zu missbrauchen. Ihr Forscherdrang und ihre Kompromisslosigkeit bringen sie oft in Krisen, durch die sie sich weiter entwickeln können."
  
  Die Heyder-Zitate während der Live-Reportage am Mittwoch
 
"Kollege Kiwi muss das endlich lernen. Acht einfache Fehler gegen Friesenheim waren viel zu viel. Er muss auch mal Opfer bringen.""Der Kollege Coßbau hat leider nur die Athletik für die 3. Liga. Er muss auch einmal ein Stückchen wegkommen vom Boden. Das zieht sich bei ihm wie ein roter Faden durch.""Das war jetzt schon der dritte technische Fehler von Riehn - das geht so nicht.""Ich bin schockiert von der Torwart-Leistung. 
Jan und Oli haben in der ersten Halbzeit zusammen einen Ball gehalten.""Ich verstehe Jan Gorr nicht. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Harmandic seit zehn Minuten draußen sitzt, denn Riehn macht keine glückliche Figur.""Vitek ist ein Schatten. Er ist nicht im Vollbesitz seiner Kräfte.""Oli hat in der zweiten Hälfte toll gehalten, dadurch war es gleich ein anderes Spiel.""Florian Billek wirkt manchmal etwas durchgeknallt, ist aber inzwischen ein sehr reifer Spieler. Er übernimmt Verantwortung, ist ein Leader. Der Junge hat ein großes Herz.""Dominik Kelm ist ein großer Kämpfer, er ist sich für nichts zu schade. 
Er setzt seinen Körper voll ein - ein toller Spieler.""Wucherpfennig - der Typ neigt schon zum Chillen. Aber im Vergleich zu Coßbau steht er in der Luft.""Bis ich vom Handball infiziert bin, wird es dauern. Ich muss diese Sportart noch besser kennenlernen, war schließlich 41 Jahre im Basketball unterwegs.""Harmandic war in Wetzlar eineinhalb Jahre nur Mitläufer, da ist es schwierig, sofort bei uns die Führungsrolle zu übernehmen. Aber er ist auf einem guten Weg.""Hagelin ist unser athletischster Verteidiger, der hat gegen Friesenheim gefehlt."     
Und: Heyder hat Profi-Basketball aufgebaut,
Brose ist bloss auf den fahrenden Zug aufgesprungen.
Ist ja billige Werbung.