Dominik Dinkel hatte im ADAC Opel Cup die Nase vorn und verwies alle anderen nationalen Konkurrenten auf die hinteren Plätze. In der Endabrechnung waren nur der Schwede Emil Bergkvist und der Däne Jacob Madsen schneller als der 22-jährige Draufgänger aus dem Itzgrund.
Rossach/Eisenach — Das Rallyezentrum am Opel Werk in Eisenach bot eine tolle Kulisse für die 55. Auflage der ADAC Cosmo Rallye Wartburg. Die 16 Wertungsprüfungen mit sehr anspruchsvollen 130 Wertungsprüfungskilometern zogen sich quer durch den Thüringer Wald am Fuße der Wartburg.
Dominik Dinkel, der auf seine Stammbeifahrerin für den Rest der Saison verzichten muss, holte sich kurzerhand Verstärkung aus Österreich. Pirmin Winklhofer nahm zur Wartburg-Rallye aushilfsweise Platz auf dem "heißen Stuhl" im Brose Opel ADAM von Dinkel.
Der in Wien lebende Deutsche, dessen Revier die österreichische Staatsmeisterschaft ist, normalerweise an der Seite von Mario Saibel im Skoda Fabia S 2000, scheute es nicht, sich der Herausforderung im ADAC Opel Rallye Cup zu stellen.
Die Leistungsdichte im Cup ist auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Die Umstellung im Cockpit machte den 3.
Lauf im Rallye Cup natürlich zu einer ganz besonderen Aufgabe für den 22-jährigen Rossacher.
Nasse und rutschige Bedingungen Am Samstagmittag starteten die 21 Cup-Teilnehmer auf die erste Wertungsprüfung. Das "Cosmodrom Krauthausen", eine speziell angelegte Arena mit ordentlich viel frischem Schotter. Ein Regenschauer, der aufgrund der Wettervorhersagen für das zurückliegende Wochenende auch zu erwarten war, sorgte zusätzlich für Spannung. So fanden alle Teilnehmer nasse und rutschige Bedingungen vor.
Dinkel und Co-Pilot Winklhofer erwischten einen guten Start auf dem 17,2 Kilometer langen Rundkurs, blieben dann aber im hoch aufgeschobenen Split hängen, dadurch drehte sich der Rossacher und der Motor starb ab. "Das hat uns 20 Sekunden gekostet", ärgerte sich Dinkel.
Jetzt galt es auf den folgenden sechs Prüfungen wieder Boden gut zu machen.
Die letzte der sieben Wertungsprüfungen der ersten Etappe startete in die Dunkelheit. Dinkel griff noch einmal an und konnte so die zweite Zeit im Cup holen. Am Ende des ersten Tages stand das wenig eingespielte Team auf dem unbefriedigenden 6. Gesamtrang in der Opel Rallye Cup Wertung.
Der Abstand auf den erstplatzierten Bergkvist war groß, aber die Rallye Wartburg ist auch bekannt für viele Ausfälle aufgrund der sehr selektiven Wertungsprüfungen.
Die zweite Etappe startete am Sonntag bereits in den frühen Morgenstunden auf wieder feuchten Bedingungen. Das große Talent des Rossachers zahlte sich hier besonders aus. Bei schlechten Streckenbedingungen ist er zweifelsohne ein hervorragender Rallyefahrer, der trotz des neuen Beifahrers nach der kurzen Eingewöhnungsphase wieder allen Umständen trotzte.
Auf der 10.
der insgesamt 16 Wertungsprüfungen belohnte er sich noch mit einen Achtungserfolg. Dominik Dinkel holte mit seinem Opel im "Flachsgrund" die Cup-Bestzeit.
"Leider war an diesem Wochenende nicht mehr drin" zeigte sich der junge Rossacher ein wenig enttäuscht, aber dennoch zufrieden mit der Punkteausbeute. Er belegt den 4. Platz bei den Junioren. In der ADAC Rallye Cup Gesamtwertung verteidigte er seinen 3. Platz und ist und bleibt damit bester Deutscher.
Bereits in zwei Wochen kann Dominik Dinkel sein Können erneut unter Beweis stellen. Dann startet der ADAC Opel Rallye Cup zum Doppellauf bei der Rallye-Weltmeisterschaft rund um Trier. Als Beifahrer nimmt Wolfgang Plank aus Hof im Brose Opel ADAM platz. Ein "alter Hase" mit über 20 Jahren Rallye-Erfahrung, der in der Rallyeszene bekannt ist als Co-Pilot im legendären "roten 1er" VW Golf GTI neben Helmut Hodel.
Er unterstützt Dominik Dinkel bei der Mammutaufgabe Rallye Deutschland.
Der 22-Jährige startet bereits zum 3. Mal bei der ADAC Rallye Deutschland. Die bereits gesammelten Erfahrungen werden im Kampf um die Tabellenspitze hilfreich sein. Die vor ihm platzierten Emil Bergkvist aus Schweden und Jacob Madsen aus Dänemark bestreiten ihre Deutschland-Premieren.
Auf den sehr speziellen Prüfungen durch das Moselland und seinen engen Weinbergpassagen wird der junge Rossacher wieder einen Angriff auf das Podest starten.
Aufgrund des Doppellaufes und der zu vergebenden doppelten Punkte wird es eine Hatz um jede hundertstel Sekunde unter den 22 eingeschriebenen Cup-Teilnehmern geben.
Gesamtwertung Nach drei von insgesamt acht Läufen sieht es an der Tabellenspitze im Klassement des ADAC Opel Rallye Cup wie folgt aus:
1. Emil Bergkvist (Schweden) 92 Punkte; 2. Jacob Madsen (Dänemark) 80 Punkte; 3. Dominik Dinkel (Rossach) 74 Punkte; 4. Patrick Pusch 71 Punkte; 5. Julius Tannert (beide Deutschland) 60 Punkte.
db