Florian Billek stahl allen die Show

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Florian Billek war zehn Tore in 26 Minuten und avancierte damit nach der Pause zum Matchwinner beim 31:28 (15:15)-Sieg gegen Hamm.
Florian Billek war zehn Tore in 26 Minuten und avancierte damit nach der Pause zum Matchwinner beim 31:28 (15:15)-Sieg gegen Hamm.
Ein würdiger Abschied vom HSC (von links): Jochen Knauer, Havard Martinsen, Ronny Göhl, Johann Andersson, Ralf Baucke, Konstantin Singwald, Hakan Balkan und Stefan Apfel (knieend). Fotos: Albert Höchstädter
Ein würdiger Abschied vom HSC (von links): Jochen Knauer, Havard Martinsen, Ronny Göhl, Johann Andersson, Ralf Baucke, Konstantin Singwald, Hakan Balkan und Stefan Apfel (knieend). Fotos: Albert Höchstädter
 
Vor und nach dem Spiel verwöhnte der HSC 2000 Coburg seine Fans mit einer beeindruckenden Lasershow mit Nebeleffekten.
Vor und nach dem Spiel verwöhnte der HSC 2000 Coburg seine Fans mit einer beeindruckenden Lasershow mit Nebeleffekten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Der Rechtsaußen des HSC 2000 Coburg traf im letzten Spiel zehn Mal nach der Pause und hatte damit großen Anteil am 31:28-Sieg. Es war ein emotionaler Abschied mit einer vom HSC perfekt inszinierten Show.

Das war so nicht geplant: Florian Billek stahl gestern Abend den eigentlichen Hauptdarstellern die Show. Mit zehn Toren binnen 26 Minuten warf er seinen HSC zum Sieg. Der Rechtsaußen, der erst in der zweiten Halbzeit zum Zug kam, weil Ronny Göhl in seinem vorerst letzten Spiel für die Coburger den Vorzug erhielt, machte beim 31:28 (15:15) den Unterschied aus.
Egal ob es vom Siebenmeterstrich war, aus einem schier unmöglichen Winkel oder aus dem Rückraum - Billek traf nach Belieben und zog den tapferen Gästen vom ASV Hamm-Westfalen den Zahn. Sogar sein Kempatrick nach tollem Anspiel von Philipp Seitle passte genau.
Die Gäste, die in diesem Spiel um den 8. Platz nur mit zehn Feldspieler antraten, wurden von dieser Personalie regelrecht überrumpelt, zeigten sie doch im ersten Durchgang noch das variantenreichere und schnellere Spiel.
Doch der HSC hatte bei diesem letzten Auftritt vor 2246 begeisterten Anhängern den größeren Siegeswillen und siegte völlig verdient.
Wie fair das letzte Saisonspiel über die Bühne ging, belegt ein Blick auf die Zwei-Minuten-Strafen. Lediglich Till Riehn musste in der Schlussphase nach einem Allerweltsfoul einmal runter von der Platte.

HSC 2000 Coburg gegen
ASV Hamm-W. 31:28 (15:15)

Nach einer zehnminütigen, beeindruckenden Laser- und Nebelshow hatte der HSC den besseren Start. Johan Andersson traf bereits nach 37 Sekunden zum 1:0 und setzte beim 2:1 Florian Kirchner mit einem tollen Anspiel in Szene. Da die Gäste aus Hamm in der Folgezeit jedoch mit durchdachten Spielzügen und effektiven Abschlüssen überzeugten, und gleichzeitig HSC-Spielmacher Till Riehn wenig Fortune in seinen gut gemeinten Aktionen hatte, sah es lange nach einer Halbzeitführung der Gäste aus (7:10/18.).
Doch der für Riehn gekommene Philipp Seitle verkürzte mit zwei flachen, verdeckten Rückraumwürfen und hatte auch sonst die eine oder andere zündende Idee. Als ausgerechnet Ronny Göhl den 14:14-Ausgleich erzielte, tobte die Menge. Es sollte der letzte Treffer des langjährigen Mannschaftskapitäns bleiben.
Nach der Pause begann sofort die One-Man-Show von Florian Billek: Er traf zum 16:15 (31.), 17:16 (32.), 18:16 (33.), 20:16 (37.), 21:17 (38.), 22:17 (39.), 24:20 (42.), 26:22 (46.), 29:24 (51.) und zum 30:25 (56.). Er spielte sich in einen Rausch, zog das Publikum in seinen Bann - zweifelsohne ein würdiger Nachfolger für Ronny Göhl.
Da Trainer Jan Gorr seine Schwachstellen in der Abwehr rechtzeitig erkannte und den am eigenen Kreis überforderten Dominic Kelm sowie den mit zunehmender Spieldauer glücklos agierenden Havard Martinsen von der Platte holte, geriet der letzte Saisonsieg nicht mehr in Gefahr. Oli Krechel parierte in nur zwölf Minuten sechs Bälle und brachte die platten Hammer damit zur Verzweiflung.
Eine große Geste zeigte der Trainer nach seiner einzigen Auszeit zwei Minuten vor dem Ende: Mit Havard Martinsen, Sebastian Roth, Ronny Göhl und Johan Andersson schickte er nochmals die vier scheidenden Spieler gemeinsam aufs Feld und die genossen ihre letzten Sekunden im gelb-schwarzen Trikot.


Die Statistik

HSC Coburg: Martinsen, Krechel, Faber (o.E.) - Göhl (2), Andersson (1), Kelm (2), Gerlich (4/2), Kirchner (2), Vitek (4), Coßbau (1), Billek (10), Riehn (1), Roth, Seitle (4).
Trainer: Jan Gorr.
Zeitstrafen: 1 (Rhien/53. Minute) / keine.
Zuschauer: 2246.
SR-Duo: Jan und Manuel Lier.


Der Handball-Kommentar

Heyders Herkulesaufgabe