Der HSC 2000 Coburg zeigte eine hervorragende Leistung beim heimstarken TV Emsdetten und gewann mit acht Toren Vorsprung. Der französische Neuzugang war im richtigen Moment zur Stelle und beseitigte Mitte der zweiten Hälfte auch die letzten Zweifel am 32:24-Auswärtssieg.
Der HSC 2000 Coburg bleibt auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen. Beim heimstarken Tabellensiebten TV Emsdetten, die selbst fünf Mal in Serie ohne Spielverlust waren, zeigten die Coburger eine dominante Vorstellung und gewannen verdient mit 32:24.
Auch wenn der TV Emsdetten vor dem Spiel über den HSC von einem "absoluten Spitzenteam mit Aufstiegspotenzial" sprach, war es doch das Aufeinandertreffen der zuletzt neben Hamm-Westfalen erfolgreichsten Mannschaften.
Vitek: Wieder Schlag auf die Wade
Schon vor der Partie hatte HSC-Coach Jan Gorr allerdings eine neuerliche Hiobsbotschaft. Im Training am Dienstagabend hatte Jiri Vitek einen Schlag auf die Wade bekommen: "Sein Einsatz heute Abend ist nicht möglich", nahm es Gorr fast gelassen - er ist solche Rückschläge in dieser Saison ja gewohnt. Auch Viteks Einsatz im Spiel am Samstag ist unwahrscheinlich.
Aber die ersten Minuten gehörten den Coburgern, sie führten mit 3:0. Das war auch Oliver Krechel zu verdanken, der gleich in der Anfangsphase einen freien Ball und einen Strafwurf inklusive Nachwurf parierte. Es dauerte fast sechs Minuten, ehe der erste Treffer für Emsdetten fiel. Wie nahezu alle weiteren bis zum 4:7 (11.) von der linken Seite. Was gefiel, war beim HSC die Geduld beim Spielaufbau und das Vorbereiten der Chance.
Das führte dazu, dass man sich auf 9:4 (15.) absetzte. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es im Spiel der Coburger bis auf wenige Fehler nichts zu bemängeln.
Die Gastgeber suchten nach einer Auszeit zwar den schnellen Abschluss, hatten damit nach dem 5:12 auch mit zwei Treffern in Folge Erfolg, doch Coburg hielt dagegen. Wenn es einmal spielerisch nicht ging, brachten Einzelaktionen durch Coßbau, Gerlich oder auch Brasseleur den Erfolg.
Respekt abgelegt
Trotzdem war es nun ein anderes Spiel geworden. Es war, als hätte Emsdetten den Respekt, der anfangs zu spüren war, abgelegt. Sie waren nun besser im Spiel, die Trefferquote der Coburger ging mit der Leistungssteigerung im Emsdettener Tor nach unten und beim 11:15 hatten die Gastgeber schon ein bisschen vom Vorsprung der Coburger abgeknabbert. Wobei die auch selbst schuld waren. Denn erst scheiterte Markus Hagelin frei am Kreis an der Querlatte, dann vergab Steffen Coßbau einen Konter. Eine bessere mögliche Ausgangsposition wurde so leichtfertig vergeben. Denn in den sieben Minuten vor der Pause gelang dem HSC gerade einmal ein Treffer, was auch zwei Zeitstrafen geschuldet war.
Toller Start nach der Pause
Auch nach dem Wechsel hatten die Coburger trotz einer erneuten Zeitstrafe den besseren Start, legten zwei Tore drauf. Man spielte unheimlich mannschaftsdienlich, hatte fast immer den Blick für den Nebenmann und war auch in der gesamten Breite erfolgreich (17:23, 41.).
Nach einer Auszeit probierten es die Gastgeber wieder mit einer offensiven Abwehrvariante, hatten damit zunächst aber wenig Erfolg weil Coburg die rechten Antworten parat hatte und sich auf 26:18 (45.) absetzte.
Aber Emsdetten legte körperlich noch eine Schippe drauf. Wer sich zudem wirklich steigerte war Nils Babin im Gehäuse des TVE. Mit einem 4:0-Lauf halbierte Emsdetten den Vorsprung des Gegners. Auf Coburger Seite konnte man da nach sechs torlosen Minuten schon durchatmen, dass Mike Brasseleur, im ersten Durchgang ein Mal erfolgreich, fünf Mal erfolgreich "abfackelte" und so den TVE auf Distanz hielt. Insgesamt war es aber eine äußerst souveräne Vorstellung der Coburger, die eine absolut geschlossene Leistung boten.
Stimmen zum Spiel
HSC-Kreisläufer Dominic Kelm: "In der ersten Halbzeit spielten wir überragende 20 Minuten. Dann haben wir nachgelassen, aber nach der Pause mit einer bärenstarken Abwehr weiter gemacht."
HSC-Trainer Jan Gorr: "In Anbetracht unserer personellen Situation war das eine tadellose Leistung. Ich muss der Mannschaft für dieses disziplinierte Spiel ein großes Lob machen."
"Eine ganz tolle Leistung"
HSC-Vorstandssprecher Stefan Apfel: "Eine ganz tolle Leistung unserer Mannschaft und ein wichtiger "Big Point". Emsdetten hatte 14 Minuspunkte und da haben wir selbst mehr Abstand geschaffen."
TV Emsdetten gegen
HSC Coburg 24:32 (11:15)
TV Emsdetten: Maurice Behrens, Nils Babin - Merten Krings (1), Tilman Pröhl, Nick Steffen, Sven Wesseling (1/1), Jasper Adams (4), Andre Kropp (2), Anton Runnarsson (2), Ernir Arnarson (8), Oddur Gretarsson (2), Artjon Antonewitch (4).
Trainer: Daniel Kubes.
HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel - Markus Hagelin, Nikola Franke, Dominic Kelm (1), Matthias Gerlich (5/3), Tomas Riha, Steffen Coßbau (5), Florian Billek (5), Till Riehn (2), Adnan Harmandic (4), Girts Lilienfelds (4), Micke Brasseleur (6). -
Trainer: Jan Gorr.
SR: Philipp Dinges / Daniel Kirsch (Eggenstein).
Strafminuten: 6 (Riha 4, Hagelin) / 2 (Runnarsson).
Beste Spieler: Krechel, Brasseleur - Arnarson, Antonewitch.