Wie die Fans des Kabarettisten-Trios TBC die Premiere des neuen Programms im "Schwarzen Bären" erleben.
Dieses Etikett gehört einfach dazu, wenn das Kabarettisten-Trio TBC in Beiersdorf gastiert: "Ausverkauft". Denn der große Saal im "Schwarzen Bären" ist das künstlerische TBC-Wohnzimmer. Hier ist das fränkische Trio groß geworden, hier hat das "Totale Bamberger Cabaret" seine Fans in der Region gewonnen und bewahrt - manchen Personalwechseln im Laufe der Jahre zum Trotz.
Lust am Kalauern
"Ausverkauft" war denn auch die Premiere des neuen Programms - gleich doppelt ausverkauft sogar an zwei aufeinander folgenden Abenden. Der spezielle TBC-Witz und der große Saal mit seiner Empore - irgendwie passt das einfach besser zusammen als TBC und der doch eher kühl wirkende Saal im Coburger Kongresshaus, den das Trio in den vergangenen Jahren immer wieder auch mit gutem Erfolg bespielt hat. In Beiersdorf zünden die TBC-Gags einfach direkter, hier ist ihre Lust am ungehemmten Kalauern am rechten Ort.
"Wann, wenn nicht wir"
Schon der Titel des neuen Programms ist irgendwie ein typischer TBC-Titel: "Wann, wenn nicht wir". Die Lust an paradoxen Formulierungen - sie gehört noch immer einfach dazu, wenn Georg Koeniger, Michael A. Tomis und Florian Hoffmann ihre treue Fan-Gemeinde um sich scharen.
Kunterbunte Nummern-Revue
Ein paar Frotzeleien zur Begrüßung, ein Quantum Publikumsbeschimpfung obendrauf - schon haben die drei TBCler ihr Publikum im fröhlichen Mitklatsch-Modus. Das neue Programm ist eine kunterbunte Nummern-Revue, gerne auch mit musikalischen Akzenten. Mit unverhohlener satirischer Freude begibt sich TBC auf die Suche nach vom Aussterben bedrohten Arten, die längst auf der roten Liste stehen. Besonders selten: der freilaufende SPDler.
Vordiplom zum Anpöbeln
Bei aller Freude am ausdauernden Kalauern: das "Totale Bamberger Cabaret" hat seinen politischen Stachel nicht verloren, nimmt vielmehr den sogenannten Wutbürger satirisch ins Visier mit ganz speziellen Angeboten zur Vorbildung. Besonders beliebt: Kurse für das Vordiplom im Anpöbeln.
Bayerns neuer Regent
Der neue Regent des Freistaats, Markus I., hat in diesem Programm ebenso seinen Platz wie die Neigung diverser TV-Sender, jede Nichtigkeit in fernen Ecken der Welt mit einer Brennpunkt -Sendung zum vermeintlichen Ereignis zu machen.
Flüchtlinge und Steuerflüchtlinge, nostalgische Erinnerungen an Hits aus längst vergangenen Zeiten in persiflierend neuem Gewand, dazu tollkühne Pläne von der ersten fränkischen Mars-Mission - in diesem Programm hat vieles Platz. Das Publikum in Beiersdorf jedenfalls ist begeistert und darf per Zugabe dann auch noch das komplette Vokabular fränkischer Begeisterung genießen - bis zum ultimativen Superlativ fränkischer Kabarett-Euphorie: "Respekt!"