Wie die vier Klassen der Grundschule Coburg-Neuses mit Hilfe des Landestheaters ihre ganz eigene Version von Smetanas symphonischer Dichtung erarbeiten.
                           
          
           
   
          Der Anfang ist ein zartes Rieseln. Eine Quelle, die irgendwo in den Bergen des Böhmerwaldes entspringt und eine weite, weite Reise beginnt - eine Reise, auf der sie sich mit einer zweiten Quelle vereint und zum mächtigen Strom namens Moldau wächst. 
       
Ein zartes Rieseln, das zum großen, breiten Strom wird - so lässt sich auch ein ehrgeiziges Projekt beschreiben, an das sich die Grundschule Coburg-Neuses mit großem Enthusiasmus gewagt hat.
Alle 72 Schüler der vier Grundschulklassen in Neuses haben sich seit Schuljahrsbeginn im Herbst von Bedrich Smetanas symphonischer Dichtung "Die Moldau" inspirieren lassen. 
Unter Leitung von Ramona Rost, Studentin im Masterstudiengang inklusive Musikpädagogik  an der katholischen Universität  Eichstätt-Ingolstadt, haben sie eine klingende Erzählung rund um die Moldau erarbeitet.
Mit ihren Stimmen, mit ihren Körpern und vielen Instrumenten lassen die Kinder den Wind rauschen und die Quelle der Moldau rieseln. Donner begleitet den Bach, der auf seinem langen Weg schließlich zum Strom wird, der durch Prag fließt. Die Schülerinnen und Schüler spielen Vögel und Blumen, lassen den Donner krachen und Schmetterlinge fliegen.
"Wir haben Großes vor", sagt denn auch Schulleiterin Jasmin Müller-Alefeld stolz und verweist auf das besondere Profil der Grundschule Coburg-Neuses, die sich "musikalische Grundschule" nennen darf. Denn an dieser Schule hat jedes Kind die Möglichkeit, aus sechs angebotenen Instrumenten eines zu wählen, das es "ohne finanzielle Hürden" erlernen kann.
Nach zwei bunt gemischten Schulkonzerten, so Müller-Alefeld, sei der Wunsch entstanden, endlich ein Konzert zu gestalten, das eine durchgehende Geschichte erzählt. Das Resultat ist das Moldau-Projekt, das bereits jetzt viele Schüler in Moldau-Fans verwandelt hat. "Es gibt Familien, die ihren nächsten Urlaub in Prag verbringen wollen", erzählt Müller-Alefeld stolz, "weil die Kinder endlich die Moldau live erleben wollen."