Schimmel unterm Coburger Ratskeller

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Der Gastraum des Ratskellers am Marktplatz wird im Wesentlichen so bleiben, wie er ist. Der Thekenbereich wird um eine Bar erweitert. Der Sanierungsbedarf besteht vor allem im Untergeschoss, denn dort wurde Schimmel gefunden, sagt Hochbauamtsleiter Peter Cosack. Foto: Simone Bastian
Der Gastraum des Ratskellers am Marktplatz wird im Wesentlichen so bleiben, wie er ist. Der Thekenbereich wird um eine Bar erweitert. Der Sanierungsbedarf besteht vor allem im Untergeschoss, denn dort wurde Schimmel gefunden, sagt Hochbauamtsleiter Peter Cosack. Foto: Simone Bastian
Blick in die Küche. Einer der Herde soll durch einen Grill ersetzt werden. Foto: Simone Bastian
Blick in die Küche. Einer der Herde soll durch einen Grill ersetzt werden. Foto: Simone Bastian
 
Die Uhr geht noch, aber unterschiedlich. Foto: Simone Bastian
Die Uhr geht noch, aber unterschiedlich. Foto: Simone Bastian
 
Das Mobiliar bleibt drin. Foto: Simone Bastian
Das Mobiliar bleibt drin. Foto: Simone Bastian
 

So schnell wie möglich sollte die Gaststätte im Ergeschoss des Rathauses hergerichtet werden. Doch das dauert länger und wird teurer als geplant.

Peter Cosack, Leiter des Hochbauamts, sprach am Dienstag von "unliebsamen Entdeckungen" in Sachen Ratskeller. Dass die Kühlräume im Untergeschoss derart von Schimmel befallen sind, dass umfassend saniert werden muss, ist das eine. Die andere unliebsame Tatsache ist, dass derzeit die Baupreise teurer sind als noch im Oktober geschätzt. Einige der Sanierungsarbeiten mussten sogar zwei mal ausgeschrieben werden, weil es bei der ersten gar kein Angebot gab, berichtete Cosack im Coburger Finanzsenat.

Das Problem ist nicht neu, und Coburg steht damit auch nicht alleine da. Cosack zufolge haben andere Kommunen sogar Angebote erhalten, die doppelt so teuer waren wie veranschlagt. Der Ratskeller ist von einer Verdoppelung der Kosten aber auch nicht mehr weit weg. 273 000 Euro netto hatte das Hochbauamt noch im Oktober für die Sanierungsarbeiten veranschlagt.

Dass es mehr werden würde, war schon seit März klar, als der Finanzsenat auf Bitten des künftigen Pächters einigen Umbauten und Neuanschaffungen zustimmte: Die Theke soll um einen Barbereich erweitert werden, die Küche erhält eine Industriespülmaschine, und ein Gasherd wird durch einen Grill ersetzt. Das allein kostet rund 36 000 Euro. Die marktbedingten Preisanstiege summieren sich laut Peter Cosack bislang auf 63 000 Euro, das entspricht einer Steigerung um 30 Prozent gegenüber den Schätzungen.

Das richtig große Problem aber ist Cosack zufolge der Schimmelbefall in den Lagerräumen im Keller. Der wurde bei den Rückbauarbeiten bemerkt. Das Hochbauamt ließ daraufhin die Raumluft messen, und es wurde eine hohe Konzentration von Schimmelpilzsporen festgestellt. Die Räume müssen also saniert werden, wobei das Sanierungskonzept noch gar nicht vorliegt. Damit wurde ein Sachverständigenbüro beauftragt.

Sicher ist nach einem Ortstermin mit Ordnungsamt (Lebensmittelhygiene) jedenfalls schon, dass die Böden in den Lagerräumen gefliest werden müssen. Auch alle übrigen Oberflächen müssen so ausgeführt werden, dass sie leicht zu reinigen sind. Wenn Cosack hier von zusätzlichen Kosten in Höhe von 105000 Euro spricht, sind das im Moment auch nur Schätzungen. Alles in allem summieren sich die Mehrkosten auf 203 000 Euro. Der Finanzsenat sah am Ende dennoch keine andere Möglichkeit, als die Mehrausgaben abzusegnen. Klar ist nach derzeitigem Stand auch, dass die Gaststätte während des Pfingstkongresses nicht zur Verfügung stehen kann. Dies bestätigte David Schmitt, Pressesprecher der Stadt.

Dass die Restaurantkette "Chilli's" den Ratskeller übernimmt, ist so gut wie sicher. Die Kette betreibt schon etliche Gaststätten in Nordbayern als "Restaurant & Bar" und bietet mexikanisch geprägte Gerichte sowie Cocktails an.